Sonntag, 28. November 2010

Ein rundes Ende

Ok etwas eckig war's dann schon, weil gerade am Ende nicht alles glatt lief.
Aber ich will meinen Blog hier nicht offen beenden, also kommt jetzt aus Deutschland mein letzter Beitrag über meine letzten Tage in Thailand.

Nachdem ich auf der etwas verregneten Insel Lanta gewesen war, ging es nicht nach Osten, sondern gleich weiter nach Malaysia, um meinen Rückflug anzutreten. Was erst als Überraschung geplant war, war in meiner Verfassung wohl eher ein Rettungsflug nach Hause, weil ich wieder mit Fieber kämpfte und mir die Reise im Bus schon sehr zu schaffen machte. Wir hatten einen längeren Zwischenstopp in einer grösseren Stadt, die mehr wie ein Schlachtfeld aussah, als eine ordentliche Stadt: überall lag Schrott, Müll und Gerümpel auf der Strasse, sodass teilweise das parken am Strassenrand nicht möglich war, weil da einfach kein Platz war.
Die Geschäfte waren alle leer und die übrigen Häuser weitgehend verrammelt. Nachdem ich nach einer für mich schon fast zu langen Suche ein Restaurant gefunden hatte, schaute ich mir die Stadt etwas genauer an und stellte fest, dass sie wohl gerade erst von einer heftigen Flut heimgesucht worden war!
In verschiedenen Geschäften säuberten die Leute nämlich Waren oder Boden/Wände von Schlamm und Wasser und sammelten verstreute Sachen zusammen, die noch zu verwenden waren.
Ich ging dann zum Reisebüro zurück, wo wir auf den Bus warten sollten und suchte mir ein paar Stühle, auf denen ich es mir bequehm machte und ein Nickerchen hielt (ich hatte schon den Verdacht, dass die bevorstehende nächtliche Busfahrt nicht die komfortabelste werden würde).
Dann kam der Bus irgendwann und meine Befürchtung war begründet: Sitze.
Wir waren also genötigt, in Sitzhaltung den Schlaf herbeizusehnen.
Relativ bald kamen wir dann an der Grenze an und ich versuchte mich so gut es ging zusammenzureissen und gab Stärke und Gesundheit ausstrahlend mein Einreiseformular ab, in dem ich angekreuzt hatte, dass ich natürlich in den letzten 2 Wochen weder Fieber, noch Halsschmerzen, Gliederschmerzen und was weiss ich hatte. Die Hälfte davon traf auf mich zu, während ich das Kreuz setzte ;-).
Aber der Mann am Zoll interessierte sich für mich, wie vermutet, herzlich wenig, schaute mich noch nichtmal wirklich an.
So ging die Reise dann ohne Quarantäne weiter nach Malaysia - das hätte mir noch gefehlt!
Am frühen Morgen kamen wir dann in KL an und ich versuchte erst in einem Hotel unterzukommen, aber über den Tag wollte mich keiner haben, also gab ich schliesslich gegen Kohle in einem Hotel mein Gepäck ab und ging mit meinem Laptop bewaffnet zum nächstgelegenen McDonalds.
Dort überfiel mich dann aber die Müdigkeit und ich schlief ständig ein.
Als ich dann irgendwann einmal wieder aufwachte, fehlte plötzlich mein Laptop!
Ich ging also sofort runter zum Personal und liess mir die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen:
mein Laptop hatte jetzt einen neuen, malaiischen Besitzer...
Ich ging also gleich zur Polizei, um den Diebstahl zu melden. War leider etwas entfernt, dauerte also erstmal, da überhaupt hinzukommen. Dann musste ich noch etwa 1-2 Stunden warten, um überhaupt dranzukommen. Dann musste ich ein Protokoll des Tathergangs schreiben und wurde damit dann zur Touristenpolizei geschickt (warum nicht gleich dahin??). Das war wieder ewig weit entfernt, also rein in den Zug (mit Gepäck, denn gleich danach musste ich zum Flughafen - war schon recht spät geworden) und dort dann mein Protokoll abstempeln lassen. Als ich dann endlich an der Haltestelle für die Expressbusse zum Flughafen ankam war es etwa 21:45. Planen kann man für den Transport etwa 30-45 Minuten, wenn also direkt ein Bus kam, würde ich meinen Flug um 24:00 noch locker kriegen.
Nächste Neuigkeit war aber, dass der letzte Bus gerade gefahren war und der nächste erst in einer Stunde käme, für mich reichte das nicht mehr.
Ich traf dann einen Malay, der sehr hilfsbereit war und mir empfiel, dann zu dem anderen Terminal für die billigflüge zu fahren, welches nicht sehr weit von meinem Terminal entfernt war und von dort einen der häufigen Busse zu nehmen. Gesagt getan, allerdings hatte der Bus eine kleine Panne kurz vorm Zeil, was uns 5-10 Min kostete. Ich sass also auf Kohlen, die immer heisser wurden und als wir ankamen sprintete ich fast zu dem anderen Busstand, wo ich aber erfahren musste, dass der nächste Bus in 10 min käme.
Ich hatte also keine Wahl: ich lief zu den Taxis.
Wie ich das bewerkstelligen sollte, wusste ich bei besten Willen nicht, denn ich hatte noch umgerechnet 1-2€ in der Tasche, das Ticket für ein Taxi wäre 11€.
Da man hier erst bezahlen musste, versuchte ich ein paar wartende Malays anzupumpen, aber keiner war bereit, mir Geld für mein dringendes Taxi zu geben.
Also versuchte ich es direkt bei einem Taxifahrer und fragte ihn, ob er mir helfen könne.
Der wollte erst nicht so ganz, aber als er dann 3 Kunden hatte, sagte er mir, ich solle mit reinspringen. Sobald ich drin war, ging es ziemlich rasant los, auf dem Highway raste er regelrecht.
Als wir etwa um 23:10 ankamen wusste ich gar nicht recht wie ich mich bedanken sollte.
Ich rannte dann mit meinem Gepäckwagen gleich zur Anzeigetafel und an meinem Flug stand noch "Check-In - Open".
Also lief ich schnell zu meinem Check-In und checkte ziemlich erleichtert ein. Als ich den Herrn hinterm Schalter dann fragte, wie lange vorher man einchecken musste, sagte er eine Stunde, aber mein Flug habe 20 Min Verspätung. Ich bedankte mich aus ganzem Herzen beim verantwortlichen Defekt an der Maschine und machte mich auf den Weg zu meinem Gate.
Dort lief wie gewohnt alles wie am Schnürchen und bald sass ich in meinem Flieger nach Frankfurt und konnte es noch gar nicht richtig Fassen, dass ich auf dem Weg nach Hause war (in der Hektik hatte ich auch keine Möglichkeit gefunden mich umzuziehen - Kurze Hose und Flip-Flops sollte ich später zumindest etwas bereuhen ;-) ).
Was dann folgte waren 12 Stunden Schmerz, denn mittlerweile war das Fieber merklich gestiegen und ich hatte Rücken-, Gesässmuskel-, Ober- und Unterschenkelmuskelschmerzen. Normal Sitzen war für mich schon eine schmerzhafte Angelegenheit, weshalb ich häufig die Füsse auf die Sitzfläche zog und dann eher hockte anstatt zu sitzen. Auch das war aber natürlich nicht sehr bequehm, daher wurde es ein ziemlich langer Flug, bei dem ich diesmal zum Glück nicht das Kontrollzentrum für die Filme crashte ;-).
Nach der Landung merkte ich dann eine erstaunliche Veränderung der Reisenden: während wir zur Gepäckausgabe gingen fiel nicht ein einziges Wort!
Es war total still, und das irritierte mich schon, nachdem die Asiaten ihre Klappe ja nicht halten können :-).
Ich holte dann mein Gepäck, zog mich auf der Toilette um und ging dann zum Ausgang, wo Max schon auf mich wartete.
Als ich ihm ungefähr erklärte, wie es mir ging, fuhren wir sofort ins Krankenhaus, wo 40,3° Fieber festgestellt wurde. Also musste ich mir Blut abnehmen lassen, bekam erste Medikamente gegen das Fieber und eine Infusion. Nach diesem längeren Prozedere durfte ich dann aber glücklicherweise gehen und entschied, dass ich, Überraschung hin oder her, am besten nach Hause fuhr.
Also ging es schon am Freitag nach Hause.
Als ich das graue Wetter sah überkam mich dann noch gleich ein kurzer Anflug von Depression - jeden Tag Sommer ist schon besser finde ich :-)

Mittlerweile bin ich dank der deutschen Ärzte wieder sicher auf beiden Füssen (die auch fast verheilt sind von den komischen ?? die ich da hatte) unterwegs und kämpfe nur noch mit einem hartnäckigen Schnupfen, aber das kann ich wohl noch verkraften!

Jetzt kann das echte Leben wieder weiter gehen...

Dienstag, 9. November 2010

Wunderwaffe Curry

Uuund weiter gehts!
Das letzte Mal habe ich aus Vientiane geschrieben, einer kleinen, ruhigen und recht schoenen Stadt im sehr franzoesischen Stil. So franzoesisch, dass saemtliche Schilder in der Oeffentlichkeit diesmal nicht mit englischer sondern franzoesischer Uebersetzung ausgestattet waren! Es war an sich eine ganz nette Stadt, um einmal kurz Luft zu holen, aber ich fand es irgendwie unpassend, mich im tiefen Asien ploetzlich wie in Europa zu fuehlen ;)
Da ich auch eh nicht so viel Zeit hatte, blieb ich nur 2, 3 Tage und dann ging es weiter nach Vang Vieng, einer Art Touri-Dorf etwa 3-4 Std noerdlich der Hauptstadt. Das erste Mal hoerte ich von diesem Ort im Zusammenhang des "Tubings", ein beliebter Backpacker-"Sport". Im Wesentlichen geht es beim Tubing darum, dass man sich gegen 12 Mittags eine Tube, also einen grossen Gummireifen mietet, vom Dorf aus mit einem TukTuk Flussaufwaerts faehrt und sich dort in den Reifen setzt um sich Flussabwaerts durch die unglaubliche Landschaft wieder zuruecktreiben laesst.
Klingt erstmal ganz vernuenftg und entspannend?
Ist es, bis man nach etwa 50 Metern an der ersten Flussbar vorbeiteibt, wo einem ein Seil zugeworfen wird, an dem man aus dem Wasser gefischt wird. Hier gibt es dann die ersten kostenlosen Shots Lao-Reiswein (wird aus Flaschen mit Wespen, Schlangen oder Skorpionen drin serviert) oder ein oder zwei Bier. Waehrenddessen laeuft laut Musik und wer bekloppt (oder schon besoffen) genug ist, kann sich von einer 6-7 m hohen Schaukel in den Fluss schmeissen.
Hier ist alles noch harmlos. Irgendwann geht es weiter und nach etwa weiteren 10-20 Metern bekommt man wieder ein Seil zugeschmissen und es geht in die naechste Bar - Freigetraenke natuerlich auch hier vorhanden!
Ungefaehr so geht das eine Weile weiter, es gibt etwa 15 Bars (man sollte nicht bei allen stoppen! :D) und die Stimmung wird entsprechend auch immer ausgelassener. Am Ende folgt etwa 1 Std Fahrt ohne Bars, bevor man am Schlusspunkt wieder aus dem Fluss kommt und im Dorf seinen Reifen abgeben kann.
Anschliessend kann man sich in den Bars des Dorfes mit den Baendchen, die man fuers Tubing bekommt, kostenlose Eimer mit Whisky-Cola o.ae. abholen.
Kein Wunder, dass ich nach Tag 1 erstmal mit einem Kater aufwachte ;)
Vang Vieng hat aber noch viel mehr zu bieten, als lediglich ein grosses Flussbesaeufnis!
Das fing allein schon mit der Atmeberaubenden Aussicht von meinem Zimmer aus an! Ich kam naemlich in der Nacht an und suchte mir etwas planlos eine Unterkunft aus (ich fand nachher was mit einer Deutschen, Irene, zusammen) und ging danach das Dorf erkunden. Als ich dann am naechsten Morgen aufwachte und die Tuer aufmachte wurde ich von einem unglaublichen Panorama begruesst!
Die Berge sahen dazu aus, als seien sie von einer Gruppe Elitekletterer entworfen worden und entsprechend haette ich auch Klettertouren buchen koennen, die dann aber leider etwas zu teuer waren...
So beschraenkte ich mich darauf, mit Irene zumindest die Hoehlen der Umgebung zu erkunden.
Wir suchten uns die "Blue Lagoon" aus, eine Hoehle mit einer baluen Lagune (wer haette das gedacht?) davor, in der ein Schwarm Karpfen lebte und in die man von einem Baum aus auch reinspringen konnte. Letzteres liess ich aber besser bleiben, da ich mich schon vom Tubing am Vortag bzw der eiskalten Klimaanlage im Bus davor, ziemlich erkaeltet fuehlte.
Die Hoehle war dann so riesig, dass wir Taschenlampen einsetzen mussten. Weiter hinten knipsten wir die dann testweise einmal aus und es war einfach nur noch schwarz.
Danach fuhren wir wieder zurueck und ich haute mich gleich in Bett, weil es mir immer schlechter ging. Gegen Abend hoerte ich dann, wie die Leute vom Tubing wieder kamen und anfingen Party zu machen und ich dachte mir, ach komm schon, es ist deine letzte Nacht hier, da musst du noch einmal feiern gehn. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich mit diesem Motto fast jeden Tag irgendwo einen drauf machen muesste, ausserdem musste ich mich wirklich schonen, am naechsten Tag hatte ich ja wieder so einen Monstertrip nach Bangkok geplant!
Gegen Mitternacht wachte ich dann wieder auf, diesmal war meine ganze Haut irre heiss und ich fuehlte mich sehr schwindelig - das roch mir verdaechtig nach Fieber. Ich verfluchte saemtliche Muecken, die mir wahrscheinlich irgendwas verpasst hatten und dachte mir, dass das sinnvollste wohl waere, mal nach einem Arzt zu suchen. Also warf ich mir meinen Schal um , zog den Pulli ueber (war ja immerhin nur noch frische 15° draussen) und machte mich auf den Weg. Waehrend ich etwas planlos durch die Nacht irrte, begegnete mir eine Britin, die sich beim Tubing am Bein verletzt hatte und auf Kruecken lief. Die konnte mir gleich den Weg zum naechsten Krankenhaus beschreiben - so von Krueppel zu Krueppel.
Dort angekommen diagnostizierte der Arzt ein wenig herum, bis er auf das Ergebnis kam: Grippe mit Fieber (39°).
Malaria kommte er mir zum Gleuck ausschliessen, immerhin war ich 1-2 Wochen vorher in einem Malariagebiet gewesen und gefastet haben die Muecken dort nicht gerade!
Also bekam ich dann 3 verschiedene Pillen, die ich je 3x Taeglich schlucken musste. Dazu gabs dann ein Pulver, was ich mir ins Wasser mischen sollte, aber nach dem ersten Liter liess ich das lieber bleiben ;).
Am naechsten Morgen ging es dann schon gleich besser, zumindest gut genug fuer meine Reise.
Die Reise war dann eher unspektakulaer: mit dem Bus ging es erst zurueck nach Vientiane, weil dort wohl der einzige Bahnhof steht (30 min vom Zentrum entfernt).
Dann rein in den Zug, erst bis zur Grenze, Stempel holen, Geld abheben (was wieder mal ein totaler Akt war) und dann konnte es weitergehen.
Die Sitze im Zug wurden dann irgendwann zu 2-Etagen-Betten umgebaut, die wieder nicht fuer meine Groesse konzipiert waren und ich konnte mich endlich hinhaun.
In Bangkok selber nahm ich dann einen Linienbus bis zum Touristenballungszentrum, wo ich nach ein bisschen rumgesuche ein Gaestehaus fand, welches in der Umgebung die guenstigsten Raeume hatte, vermutlich auch die kleinsten.
Ich startete meinen ersten Tag dann mit etwas Sightseeing. Fuer das TukTuk musste ich noch nicht mal bezahlen, weil ich mich im Tausch in ein paar Laeden absetzen liess und so tat, als wollte ich was kaufen, damit der Fahrer seine Provision bekam. Hoehepunkte waren dabei ein 40m hoher stehender Buddha, der Weltgroesste liegende Buddha und der Koenigspalast, den ich mir aber nur von aussen anguckte, weil mir der Eintritt zu teuer war.
Dann gings wieder zurueck und ich schaute mir die Khao-San-Road an, das Epizentrumdes Tourismus in Bangkok, wenn man so will. Man konnte hier allen moeglichen Krempel kaufen, von T-Shirts und Anzuegen ueber Elektroschocker und Messer bis hin zu gefaelschten Ausweisen und Diplomen.
Am naechsten Tag hatte ich eigentlich vor gehabt, noch woanders hinzufahren, aber da gings mir dann wieder schlechter, was auch erstmal blieb. nachdem ich dann ein oder zwei Tage spaeter wieder Fieber bekam (Antibiotika waren schon leer), ging ich wieder ins Krankenhaus, aber war kein Arzt da und dann war das Ganze relativ Teuer, also entschied ich mich, eine Nacht darueber zu schlafen. Als ich am Abend dann Essen ging und mir Curry bestellte, merkte ich ploetzlich dass es mir wieder viel besser ging!
Also ass ich am naechsten Tag mal nur Curry und tatsaechlich war bis auf den Schnupfen und Husten ploetzlich alles wieder ok!
Ich konnte also ganz beruhigt meine Tour in den Sueden buchen, jetzt sollte es erstmal nach Krabi gehen. Dort war gerade die Regenzeit vorbei, die aber immernoch die Inseln im Osten nahezu unbewohnbar und vor allem mit dem Boot unerreichbar machte, also beschloss ich, erst im Westen nach Ko Lanta zu gehen.
Das tat ich dann auch, in der Hoffnung, dass die Preise guenstiger seien, als die, die ich bisher von Riesebueros angeboten bekommen hatte.
Dort angekommen gab ich erstmal vor, an einem Resort interessiert zu sein, denn so wurde ich kostenlos von einem TukTuk dort hingefahren :)
Dann machte ich mich auf die Suche nach meiner richtigen Unterkunft und waehrend ich die Strasse entlang lief, hielt eine Mopedfahrering an und fragte: "Hey du you know me?", und das tat ich, es war naemlich eine Rezeptionistin aus meinem Hotel in Krabi, die fuer 2 Tage auf die Insel gekommen war!
Als ich ihr erklaerte, dass ich gerade nach einer Unterkunft suchte, bot sie mir an, bei ihr im Haus zu schlafen, was ich etwas ueberrascht sehr gerne annahm.
So kam es, dass ich in einem richtigen Haus mit entsprechender Einrichtung wohnen konnte, anstelle in einer kleinen Bambushuette mit dreckigem Bad - und das auch noch fuer umsonst!
Trotz dem miesen Wetters war es dann noch ganz nett und am naechsten Tag ging es zurueck nach Krabi, wo ich wieder in mein altes Hotel einzog.
Jetzt hoffe ich auf gute Meldungen ueber die Inseln im Osten, dann wird der Abschluss meiner Reise hoffentlich ein kroenender sein ;)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Ueberall Grenzen...

Der Titel suggeriert es schon: ich habe es wieder in ein anderes Land geschafft. Diesmal duerfen sich die Laoten gluecklich schaetzen, mich in ihrem schoenen Land berherbergen zu duerfen.
Ich gebe zu, mein letzter Beitrag ist schon etwas her, deshalb mal eine schnelle Zusammenfassung:
Der Besuch im Krankenhaus hat sich als etwas enttaeuschend herausgestellt, da ich dort einfach nichts machen konnte. Nach 2 Tagen wurde es mir dann zu langweilig, den Schwestern bei ihrer Arbeit zuzuschauen (es gab nicht mal Action, als in der Notaufnahme ein Mann starb: die liessen den erstmal 30 min da liegen, bis sich mal jemand fand, der sich um ihn kuemmerte), also brach ich das Ganze ab.
Das hiess fuer mich aber nicht, dass die Zeit in Siem Reap damit um war, denn ich blieb noch ein paar Tage, bzw Naechte, denn das war die Zeit, zu der ich wohl am aktivsten war :P
Es muss wohl der 23. gewesen sein, als ich dann abgereist bin. Diesmal ging es nach Ban Lung, einer Stadt, die in einem der schoensten Landstriche Kambodschas liegen sollte. Hauptattraktion war ein erloschener Vulkan, in dessen Krater sich ein See gebildet hatte, in dem man vorzueglich schwimmen gehen konnte. Es gab nur leider keinen direkten Bus dorthin, also liess ich mir sagen, dass die einfachste Verbindung sei, nach Kampong Cham zu fahren und von dort einen Bus nach Ban Lung zu nehmen - easy.
Als ich in Kampong Cham dann so gegen 12:00 ankam, hiess es aber, der einzige Bus am Tag faehrt um 8:00 morgens...!
Also entschied ich mich, mit 2 Schweizern, die im selben Bus sassen, erstmal nach Kratie zu fahren, was direkt auf dem Weg lag. Dort uebernachteten wir und am naechsten Tag ging es dann weiter nach Ban Lung.
Ban Lung selber war dann ziemlich tote Hose; so tot, dass es nichtmal eine Bank im Ort gab! Da sah ich mit meinen 10$ in der Tasche aber ploetzlich alt aus - sicher um die 80, also ziemlich alt, aber noch nicht tot. Zu meinem Glueck gab es naemlich eine Western Union, eine art Bank, die sich ums Geld versenden kuemmert. Also versuchte ich schnell ein Telefon zu finden, um zu Hause um Hilfe zu betteln. Das war dann die naechste Herausforderung: es gab keine Telefonleitung in dieser Stadt, dh die Hotels der Stadt hatten kein Telefon, von dem aus ich haette anrufen koennen. Ich versuchte mich weiter durchzufragen, mit dem Ergebnis, dass die Einheimischen kein Englisch konnten. Ein paar Gedultsfaeden spaeter wurde ich aber in einem der Millionen Handygeschaefte fuendig: von dort aus konnte ich von einem Handy aus nach Hause anrufen. Nicht ganz billig, aber besser, als gar nichts.
Nach einigem Hin und Her klappte der Transfer dann und am naechsten Morgen konnte ich das dringend benoetigte Geld abholen (fettes Danke nach Hause!!).
Die Zwischenzeit verbrachte ich dann damit, mich durch die absonderliche Kueche der Khmer zu fressen (Heuschfrecken, ganze Froesche, Kaefer... Highlight: Entenei mit halbfertigem Embyro drin. Fotos gibts auf Nachfrage, ich will ja niemanden vergraulen hier ;-) ).
Am 2. Morgen konnte ich dann eine Tagestour mit den Schweizern zusammen machen. Ziele waren ein paar schoene Wasserfaelle, unter denen man duschen oder schwimmen konnte, ein oder zwei traditionelle Doerfer und eben der Kratersee. Der See war definitiv das Highlight, denn er war zum einen ungewoehnlich klar und zum anderen war der Grund so steil abschuessig, dass man auch von einem kurzen Steg aus die gewagtesten Spruenge probieren konnte.
Der naechste Tag brachte mich dann nach Stung Treng, eine masstabgetreue Kopie von Kratie (oder umgekehrt), von wo aus ich einen Bus ueber die Grenze nehmen konnte. Eigentliches Ziel war Si Phan Don, ein Abschnitt des Mekong, wo es um die 4000 Inseln geben soll. Leider gab es auch dort keine Bank oder einen ATM, also musste ich weiter bis nach Pakse fahren. Ueber die Grenze zu kommen war diesmal sehr einfach. Ich wusste nicht genau, was auf mich zu kommen wuerde, weil es kein offizieller Uebergang war. Geruechte besagten, dass es dort Visas on arrival gab, andere sagten, man muesse es vorher in Phnom Penh in der Botschaft beantragen. Ich rief also sicherheitshalber in der Botschaft an und die Dame bestaetigte mir das Visa on arrival, allerdings hatte ich ein wenig das Gefuehl, dass sie nicht ganz genau verstand, wovon ich sprach...
Also marschierte ich mit all den Leuten, die ihr Visum schon in der Tasche hatten zum Grenzuebergang und tatsaechlich bekam ich dann dort mein Visum ausgestellt! Das dauerte etwa 10 min und kostete mich 30 US$. Die anderen hatten in der Botschaft 35-40$ gezahlt und etwa 6 std warten muessen - gewusst wie ;-).
Es folgte dan eine sehr holperige Strasse (holpern bedeutet hier, dass man bei Schrittgeschwindigkeit von einer Seite auf die Andere im Bus geschleudert wurde), was einen verkaterten Briten dazu veranlasste, sich auf eine etwas unaesthetische Weise von seinem Fruehstueck zu verabschieden.
Aber wie alle Reisen, war auch diese irgendwann vorbei und ich stand in Pakse. Ich holte mein Geld und beschloss, dass wieder Zurueckfahren bloedsinnig sei, denn Reisezeit und Geldbeutel sind leider mittlerweile nicht mehr so begeistert von dem, was ich hier mache.
Also buchte ich Kurzerhand einen Anschlussbus nach Vientiane, der gigantischen Hauptstadt von Laos (mit 210.000 Einwohnern kleiner als Aachen). Dieser Nachtbus war an sich relativ komfortabel, allerdings waren die Betten mit 1,70m nicht ganz auf meine Groesse geschneidert. Zuerst konnte ich die uebrigen 20 cm auf den Rest des kleinen Doppelbettes verteilen, dann aber die 2. Ueberraschung: mir wurde einfach ein 2. Typ ins Bett gebucht! Und nicht nur das, es war der Kater-Brite! Aber er fuehlte sich wieder gut, die Strassen waren besser und nach etwa einer Stunde Fahrt waren immernoch viele Betten frei, sodass er sich einfach ein eigenes nahm. Warum wir bei so vielen freien Betten eines zusammen bekommen hatten, war uns ein Raetsel, wer weiss, was die Laoten da versucht haben?
Nach einer ziemlich kuehlen Nacht wachte ich trotz Wolldecke mit einer kleinen Unterkuehlung auf und fand mich in Vientiane wieder. In den 13 km entfernten Stadtkern kamen wir dann mit einem Umgebauten LKW, auf dessen Ladeflaeche Sitzbaenke angebracht waren.
Nach einer 20 min Fahrt erreichte ich dann das Stadtzentrum und fand auch bald ein Hotel mit Internet - fuer mich ein wahnsinniger Luxus :D.
Jetzt heisst es aber, die Stadt erkunden, mal gucken, wo ich dann das naechste mal Internet finden kann ;-)
Bis dann

Freitag, 15. Oktober 2010

Live rolls on

Und ich mache das auch. Diesmal rollte ich nach Siem Riep, nachdem ich mir die aeusserst beeidruckende Silberpagode im Koenigspalast angeschaut hatte (Fotos waren nicht erlaubt - aetsch!). In Siem Riep gibt es nichts zu sehen, abgesehen von den millionen Maerkten und Bars, ist halt eine dieser Staedte, die vom Extremtourismus lebt. Touris sind deshalb so viele da, weil gleich nebenan Ankor Wat liegt, eine Tempelanlage, die wohl den meisten bekannt sein sollte ;).
Dort hinzufahren war wieder mal ein aeusserst spontaner Einfall, den ich etwa um 13:00 faellte, weshalb ich den Bus um 13:30 nicht mehr buchen konnte. Ich musste also ein wenig draufzahlen, um einen "VIP"-Bus am spaeteren Nachmittag zu nehmen. Ich sollte etwa um 16:30 abgeholt werden, den Bus nehmen und wuerde dann von der Haltestelle kostenlos zu einem Partnerhotel gefahren werden. Klingt soweit ganz gut und tatsaechlich etwas nach VIP.
Wie es dann aber kam:
Um etwa 17:00 fragte ich, wann ich denn endlich abgeholt werden wuerde, nachdem ich die ganze Zeit im Restaurant an der Rezeption gesessen und gewartet hatte.
Als Antwort erhielt ich eine Tirade von Entschuldigungen, es sei so viel los und da sei wohl was schiefgelaufen. Also wurde ich auf den 18:30-Bus umgebucht, was dann fuer mich bedeutete, dass ich irgendwann zwischen 1:00 und 2:00 Nachts in einer fremden Stadt ankommen wuerde.
Immerhin wurde mir versprochen, dass auch das andere Hotel informiert wuerde, sodass nach wie vor abgeholt werden wuerde.
Als es dann soweit war, wurde ich von einem Tuk-Tuk abgeholt. Es regnete mittlerweile in Stroemen, was hiess, dass ich allein auf dem Weg von 5 Metern zwischen hotel und Tuk-Tuk relativ nass wurde.
An der Bushaltestelle angekommen, wurde mir erst gesagt, ich solle warten. Mein Ticket wurde mir dann auch kurzerhand abgenommen und ich bekam ein anderes dafuer, was weiss ich schon, warum.
Dann wurde mir ploetzlich sehr gehetzt gesagt, dass der Bus da sei und ich wurde um das Haus rumgefahren.
Dort standen mehrere Busse und als ich fragte, welcher meiner war, wurde nur unbestimmt in die Richtung von 2 parkenden Bussen gezeigt.
Ich lief da also hin (stroemender Regen nach wie vor) und fand heraus, dass der Bus, der gerade zum Ausparken ansetzte meiner war.
Ich wartete also, bis der fertig war und wollte gerade zum Kofferraum gehen, als der Bus einfach losfuhr.
Also lief ich wieder zurueck zu dem was ich mal Schlater nennen will, und fragte, was da los war. Ich wurde also auf ein Motorrad aufgeladen, und nach etwa 5 Minuten fanden wir den parkenden Bus am Strassenrand. Ich wurde letztlich dann doch reingelassen und ich durfte mir sogar einen Sitz aussuchen - hurra...
VIP bedeutet jetzt uebrigens, dass man die Sitze weit zurueckkippen kann und ich sogar Raum fuer meine Beine hatte. Es bedeutete nicht, dass der Bus wasserdicht oder die Sitze etwa bequehm waren!
Da ich auch vom Motorradfahren durch den Regen noch nass war, hatte ich also eine feuchtwarme 6-Stunden-Fahrt vor mir.
Etwa um 1:30 kamen wir dann an und natuerlich wurde ich nicht von einem freundlichen Fahrer empfangen, der mich gleich in ein Hotel bringen konnte. Selbst nach einer halben Stunde kam niemand, und so liess ich mich dann von einem anderen Tuk-Tuk-Fahrer, in ein anderes Hotel fahren.
Ueberraschenderweise hatte das Hotel dann sehr ueberzeugende Preise, "Betten" in einem Gemeinschafts-"Raum" gab es schon ab 1 US$ pro Nacht, aber ich entschied mich dann fuer einen eigenen Raum fuer 3$.
Eigentlich dachte ich mir, dass ich etwa 2 oder 3 Tage bleiben wuerde, mir die Tempel anschaue und dann weiterfahre. Es ergab sich dann allerdings, dass ich die Tage damit verbrachte, durch die Stadt zu ziehen, die Flut zu bestaunen (der Fluss ging mittlerweile ueber die gesamte Hauptkreuzung) und mit den Arbeitern aus dem Guesthouse Volleyball zu spielen.
Nach etwa 5 Tagen, also heute rappelte ich mich dann auf und besuchte die Weltberuehmten Tempel (fuer horrende 26$) und heut Abend werden wir gebuehrend meinen Geburtstag feiern (dafuer bin ich jedenfalls in der richtigen Stadt ;-) ).
Kleine Ueberraschung: morgen fange ich an, etwa fuer eine Woche freiwillig in einem Krankenhaus zu arbeiten. Was ich da machen werde, weiss ich noch nicht, ich lass mich da ueberraschen. Wie es dazu kam? Kann ich euch nicht sagen, mir kam halt die Idee und ich wollte das mal ausprobieren.
Drueckt mir also die Daumen, dass ich niemanden aufschneiden muss, ich weiss ja mittlerweile, dass ich mit allem rechnen muss ;-).
Mehr dazu gibts dann spaeter.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Erster Post ohne Titel

Ach, dann bequehme ich mich dazu, nochmal etwas zu schreiben.
Ich habe meinen Trip in die Hochebenen von Vietnam soweit heil ueberstanden, auch wenn das nicht unbedingt immer zu erwarten war.

Der Highway am Anfang
Mein letzter Trip von Kon Tum nach Hoi An war... naja, lang. Gleichzeitig war es aber auch mit Abstand die schoenste Strecke, durch die ich bisher gefahren bin (ich wurde fast sagen allgemein, nicht nur in Vietnam). Auf einem Teil der Strecke musste ich etwa alle 5-10 Minuten anhalten, um Fotos zu schiessen - spaeter fuhr ich dann auch an wunderschoenen Wasserfaellen nur noch vorbei, weil ich sonst gar nicht mehr voran gekommen waere (das war uebrigens auch die Tour, bei der ich von Polizisten angehalten wurde, um mit ihnen ein Bier zu trinken^^)! Insgesamt fuhr ich etwa 11-12 std, bis mich dann wieder die Dunkelheit und ein kraeftiger Monsun ueberraschte.


Reisfelder

Wasserbueffel in einem Teich
Einer von 1Mio Wasserfaellen




Meine Sicht beim Fahren



Ich hatte es nur deshalb nicht geschafft, weil die Strassenfuehrung so seltsam und verwirrend war: ich musste naemlich eigentlich nach Osten vom Highway Richtung Kueste fahren. Stattdessen wurde ich aber erst nach Westen geleitet, wo ich nach 4 km in eine Stadt kam, von der aus ich fast um 180° drehen musste, um eine andere Strasse zu nehmen, die 4km zurueck und dann unter einer Bruecke unter dem Highway durchfuehrte und mich letztlich nach Hoi An bringen sollte. Wer braucht schon Rechtsabbiegerspuren?
Nach fast 12 std Fahrt war ich also schon matschig genug, dass ich das nicht mehr auf die Reihe bekam und so suchte ich Zuflucht in einer Tankstelle, als der Regen mich zu ertraenken versuchte.
Es wollte dann auch einfach nicht weniger werden, also bot mir die Familie, die die Tankstelle fuehrte, an, dort zu uebernachten.
Stellt euch das Ganze so vor: die Tanke hat die ueblichen Zapfsaeulen, man wird aber vom Personal betankt und zahlt das Geld direkt auf die Kralle. Da, wo sonst der Kiosk und die Kasse stehen, ist ein grosser offener Raum (eine Wand zu den Saeulen hin gibt es nicht), in dem 2 "Betten" und ein Sofa mit Tisch stehen.
Ich schlief also mit dem romantischen Blick auf die Zapsaeulen in einem Bett, welches nur mit einer duennen Bastmatte anstelle einer Matratze ausgelegt war (und ich schreibe bewusst nicht "ausgepolstert").
Aber immerhin kam hier kein Regen hin und warm war es eh.
Am naechsten Morgen sah die Welt auch gleich viel besser aus, mit Sonnenschein usw. Auch war der Weg ploetzlich recht einfach zu finden (es ist ein Vorteil, wenn man die Schilder auch sehen kann) und so kam ich wenig spaeter in Hoi An an.
In Hoi An selber gabs dann eigentlich nicht viel zu tun, also verbrachte ich meine Zeit damit, am Strand rumzuhaengen, oder durch die Stadt zu latschen.
Klingt nicht spannend, aber mir gefiel die Stadt einfach so gut, dass ich 3 Tage blieb ;)
Danach gings dann weiter nach Da Nang, der 4. groessten Stadt Vietnams. Ich fand es da aber so langweilig, dass ich mir fuer den naechsten Tag einen Bus zurueck nach Nha Trang nahm. Das war leider nicht ganz billig, weil ich mein Motorrad mitnehmen musste (das hatte ich in Nha Trang ja gemietet und zurueck fahren konnte ich nicht, weil der Weg zu weit war). Immerhin war es ein Bus mit etwas, das als Betten angepriesen wird. Das sind in Wirklichkeit einfach nur sehr weit zurueck gekippte Sitze, aber immerhin ist es moeglich, die meiste Zeit da drin zu schlafen, die Fahrt startete naemlich gegen 8 abends und wir sollten zwischen 5 und 6 morgens ankommen.
Klappte auch soweit und ich erreichte den Strand von Nha Trang gerade puenktlich zum Sonnenaufgang. Weil es im Bus keine Dusche gab, tat ich es den zahlreichen Vietnamesen (das ist definitiv ein Volk der Fruehaufsteher) gleich und sprang kurzerhand mit den ersten Strahlen ins Meer, welches schon erstaunlich warm war.
Nach einem sehr ausgiebigen Bad folgte eine sehr ausgiebige Trocknung in der Sommersonne unter einer Palme (bis mich ein Vietnamese auf die Kokosnuesse aufmerksam machte, die offenbar nicht ganz ungafaehrlich sind).
Als der Start in einen guten Tag erfolgreich abgeschlossen war schwang ich mich wieder aufs Motorrad und fuhr zu dem Hotel, wo ich es geliehen hatte. Weil es noch recht frueh war, lagerte ich dort erstmal nur mein Gepaeck ein und klapperte noch einmal meine Lieblingsstellen der Stadt ab (bzw. Lieblingsrestaurants ;) ).
Ich war verbluefft, dass vom Tag immernoch so viel uebrig war und da beschloss ich, einmal die nahegelegenen heissen Quellen zu besuchen. Da gabs dann nochmal die volle Droehnung Enspannung mit Schlamm-/Heisswasserbad, Mineraldusche usw.
Als ich dann zum Hotel zurueck kam, war ich so ausgeglichen, dass es mich nicht im geringsten stoerte, als ein ploetzlicher und ungewoehnlich heftiger Monsun das Dach des Hotels einriss und alles unter Wasser setzte (im betroffenen Raum stand das Wasser etwa bis zu den Knien und das entlud sich zu einem Grossteil ueber die Treppe in die Rezeption, wo ich wartete). Es machte mich nur etwas nervoes, als das Gewitter gleich ueber uns war und die Blitze nicht sehr weit entfernt. Ich wollte nicht unbedingt dort im Wasser stehen, wenn ein Blitz einschlug! Es passierte aber nichts weiter, war ja auch schon schlimm genug.
Mit etwa 1 Std Verspaetung kam dann mein Bus nach Saigon und ich hatte wieder eine dieser komfortablen Uebernachtungen vor mir.
Von Saigon aus buchte ich mir am naechsten Morgen dann auch gleich im Anschluss einen Bus nach Phnom Penh in Cambodia und das bereuhe ich ein wenig. Zumindest einen Tag Pause haette ich mir das schon goennen koennen: wundert mich nicht, dass ich nach dem Grenzuebergang erst in einen falschen Bus einstieg, nur weil der auch weiss war ;)
In Phnom Penh wurde ich dann gleich von einem Tuk-Tuk-Fahrer aufgeladen (Tuk-Tuks sind quasi Mofas mit Kutschen hinten dran - manche sind da sehr professinell umgebaut, es gibt aber auch welche nach der "Tesafilm-Methode"), der mich zu einem guenstigen Hotel bringen konnte.
Anschliessend verbrachte ich den Tag wieder mal mit Sightseeing und am naechsten Tag probierte ich mal die empfohlene Massage von blinden Masseuren aus. Und das war wirklich gut und mit etwa 3€ fuer eine Stunde auch gerade noch bezahlbar ;)
Anschliessend war ich leider nur so entspannt, dass ich die Oeffnungszeit der beruehmten Silberpagode im Koenigspalast verpasste. Naja, das wird halt morgen gemacht, bevor ich wieder weiter fahre.
Wohin? Mensch, das ist noch ein Tag hin, da will ich mich doch nicht so festlegen!! :D

Samstag, 2. Oktober 2010

StVO auf Vietnamesisch

Ich bin jetzt schon eine ganze Weile mit dem Motorrad auf Vietnams Strassen unterwegs und ich dachte mir, ich schreibe mal einfach die hier geltenden Verkehrsregeln auf:
Wie so vieles, ist naemlich auch das Gesetz auf der Strasse ein etwas anderes, als in Deutschland.
Fangen wir mit dem Wichtigsten an:


Meistens ist Rechtsverkehr. Das bedeutet, dass gerade in der Naehe von Ausfahrten, Kreuzungen oder am Anfang/Ende von Einbahnstrassen Gegenverkehr auf der eigenen Spur gerechnet werden muss.

Der Buergersteig hat riesig zu sein, wo sonst sollten all die Mofas parken oder Strassenkuechen stehen? Fussgaenger werden gebeten, die Strasse zu benutzen.

Moechte ein Fussgaenger die Strasse ueberquehren, so ist ihm das ueberall, jederzeit und in jeder Verkehrssituation erlaubt. Aufmerksamkeit ist allerdings geboten, wenn sich Autos/Busse/LKW naehern, ihnen muss Vorfahrt gewaehrt werden. Aber dieses wird man dann anhand der Hupe erkennen.

Vorfahrt wird nach dem Gewicht des Fahrzeuges entschieden: je schwerer das Fahrzeug, desto hoehere Prioritaet in der Vorfahrt. Fuer weitere Details siehe Absatz "Hupe".

Ampeln sind eine empfohlene Richtlinie, um den Verkehr uebersichtlicher zu gestalten. Verkehrspolizisten sind im Uebrigen nicht autorisiert, Strafzettel auszustellen, duerfen daher ignoriert werden.

Gruenpfeil gilt immer an jeder Kreuzung.

Dunkelheit ist kein Grund, Lichter einzuschalten. Licht zu reinen Dekorationszwecken ist erlaubt, daher sind grell blinkende Bremslichter zB nicht selten (auch manche Blinker sind abenteuerlich). Grosse Fahrzeuge brauchen bei naechtlichem Gegenverkehr nicht abzublenden.

Hupe:
Im Normalgebrauch bedeutet
1xHupen: -
2xHupen: eigentlich nicht so wichtig
3xHupen: Schenk mir Aufmerksamkeit/Achtung
4xHupen: Guck, wie ich fahre. Ich habe weder vor zu bremsen, noch zu lenken!
5+xHupen: Ich bin schnell und du auf meiner Bahn, weg da!
Spezialfaelle:
Kreuzung: Ich habe Vorfahrt (wer als erster hupt, darf fahren).
Lautstarke/Tonhoehe der Hupe:
Je tiefer/lauter die Hupe, desto hoeher die "Authoritaet".
Das ist der Grund, warum viele Autos/Busse/LKW ueber unglaublich laute Hupen verfuegen (auch gerne verwendet: 2-Ton-Triller oder Echo-Effekte). Wenn so einer hinter einem hupt, weicht man sehr schnell aus, um einen Hoersturz zu vermeiden.
Uebrigens: Wenn LKW ueberholen wollen, dann machen die das auch. Dazu werden dann die Motorraeder von der Gegenfahrbahn zur Seite gehupt, sodass genug Platz zum Ausscheren ist (es kann vorkommen, dass das Motorrad rechts von der Strasse fahren und anhalten muss, da sonst die Strasse zu eng ist).

Kritische Manoever sind Rueckwaertsfahren und Abbiegen. Gerade groessere Fahrzeuge haben daher meist einen zusaetzlichen akkustischen Blinker (lautes Piepen) und der Rueckwaertsgang wird haeufig von einer Melodie begleitet, um die Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer zu erregen.

Ladung:
Die einzigen Gesetze sind hier die physikalischen.

Geschwindigkeit:
Obwohl bereits vereinzelte Geschwindigkeitsschilder gesichtet wurden, gilt hier als Richtlinie die Beschaffenheit der Strasse. Es ist also in den meisten Faellen eine Geschwindigkeit von 40-60 kmh angemessen.

Das ist soweit das Grundgeruest, wenn man das drauf hat, sollte man im Verkehr eigentlich keine Probleme haben ;-)
Wo wir gerade beim Thema Verkehr sind: ich hatte gestern meinen ersten (und hoffentlich letzten) Platten, nachdem ich ueber einen Nagel gefahren bin. Zum Glueck passierte das bei etwa 30-40 kmh, denn nachdem die Luft raus war, fing der Lenker wie verrueckt an zu flattern. Ich schaffte es dann mit Hilfe von Hong, einem aelteren Vietnamesen, der darauf bestand, mich abzuschleppen, wieder zurueck in die Stadt, aus der ich gerade gekommen war, und dort konnte der Schlauch fuer etwa €1,50 ersetzt werden. Dauerte auch nur 10 min :-).
Jetzt bin ich uebrigens gerade in Kon Tum, was wohl auch meine letzte Station im Gebirge sein wird, denn mittlerweile hab ich hier fast Dauerregen. Morgen tu ich mir dann eine 300km Tour an, die mich hoffentlich bis nach Hoi An zurueck an die Kueste bringt. Das ist damit auch die laengste Tour, die ich an einem Stueck machen werde. Ich hoffe, es wird halbwegs ertraeglich, denn je nach dem, wie ich meinen Rucksack verschnuere, ist das Sitzen wegen Platzmangel ziemlich schnell sehr unbequehm.



Und zum Schluss noch ein kleiner Hinweis, falls ihr das nicht schon selber herausgefunden habt:
Ich habe links eine Slideshow eingebaut, wo ihr alle Fotos aus meinem Blog durchblaettern koennt. Wenn ihr eins in gross sehen wollt, einfach draufklicken.

Dienstag, 28. September 2010

Ab in die Berge

Mittlerweile hab ich mich mal etwas vom Strand loesen koennen und habe mich entschieden, ein wenig die Berge von Vietnam zu erkunden. Wie es dazu kam?
Nach Mũi Né und Nha Trang litt ich unter einer gewissen Ueberdosis Strand (ja, sowas schient es zu geben) und ich wollte mal ein bisschen von den ganzen Touristen weg kommen. Als ich dann erfuhr, dass ich in meinem Hotel Motorraeder fuer gut 2€/Tag mieten konnte, beschloss ich, mal eine Tour auf eigene Faust zu machen.
Ich mietete mir also bis zum 10/10/10 (ein tierisches Datum, oder? ;-) ) ein Motorrad (dass die Maschine mehr als doppelt so viel Hubraum hat, wie ich eigentlich fahren duerfte, hab ich gerade erst durch Recherchieren herausgefunden- ups^^) und machte mich damit auch gleich auf den Weg nach Westen: Đà Lạt.
Dabei war die wahrscheinlich groesste Herausforderung, meinen Rucksack ordentlich auf dem Sitz festzuzurren, eine Faehigkeit, mit der Vietnamesen uebrigens vorzueglich gesegnet sind: es gibt nichts, was ein Mann hochheben kann, was man nicht irgendwann mal auf einem Moped/Motorrad sehen kann.
Das faengt ganz harmlos mit einzelnen Riesenboxen an, die von hinten den Fahrer verbergen, da gibt es uralte Frauen, die ihre Kueche (2 Herde, Kochutensilien und kleine Boxen) durch die Gegend fahren, 5m lange Bambusbuendel, mehrere Riesenkoerbe (einer oben mittig, und je einer links/rechts) mit entweder tonnenweise Fruechten/Gemuese, oder einem Schwarm Gaense/Huehner (und hier rede ich von 15-20 Tieren) oder mehrere Hunde. Einer meinte auch mal, ein lebendes Schwein spazieren fahren zu muessen. Naja und dann gibt es da noch die Personentransporte, mein persoenlicher "Rekord" liegt bei einer 4-koepfigen Familie (was ich aber schon haeufiger gesehen habe), mein Schnorchel-Instructor erzaehle aber, dass er auch schon ein Motorrad mit 7 Personen gesehen hat. Das ist unmoeglich? Na, dann fragt mal einen Vietnamesen eures Vertrauens ;-).
Ich war da mit meinem grossen Rucksack hinten und dem Laptop+kleinen Rucksack vorne also etwa kanpp unter dem Durchschnitt.
Aber ich komme vom Thema ab.
Mit meinem provisorisch befestigten Rucksack - endlich hatte die 5m Reepschnur aus dem Kletterwald eine Verwendung gefunden - dueste ich also los. Als ich so langsam dem Ende der Stadt entgegen kam, fiel mir ein, woran ich bisher nicht gedacht hatte: eine Karte!
Also stoppte ich nochmal schnell an einer Buchhandlung und kaufte mir eine solche. Optimistisch ging ich nach draussen und bevor ich losfuhr, wollte ich mich orientieren. Ich musste dann aber feststellen, dass die Karte nur sehr spaerlich mit wesentlicher Information bestueckt war. Viel wichter schienen den "autoren" die unzaehligen kleinen und knallbunten Bildchen von Haeusern, Elefanten und Schiffchen - toll. Allein den Ort zu finden, wo ich hinwollte, kostete mich etwa 5 min.
Dann musste ich auch feststellen, dass es laut Karte ueberhaupt keinen direkten Weg von Nha Trang nach Đà Lạt gaebe. Weil ich anderer Meinung war, kramte ich meinen Kompass aus der Tasche und praegte mir mit Hilfe der Sonne ein, wo Westen war. Derart organisiert verliess ich also die Stadt.
Ich fuhr erstmal etwa 10 min und gerade als ich anfing, ein wenig zu zweifeln, zweigte eine Strasse nach rechts ab und auf dem Schild (es gab sogar ein Schild?! Wahnsinn :D) stand tatsaechlich "Đà Lạt".
Das hebte meine gute Laune ins unermessliche, auch wenn ich kurz danach versehentlich eine kleine Schlange ueberfuhr...
Nach ein paar Stunden erkannte ich dann am Stand der Sonne, dass ich etwas in die falsche Richtung fuhr. Nach etwa 10 km Hoffen, dass die Strasse wieder einen Linksknick macht, fragte ich dann einen Einwohner. Und tatsaechlich hatte ich eine Aussfahrt verpasst. Ploetzlich erkannte ich den immer noch lebenden Pfadfinder in mir - wozu brauch ich denn da noch eine Karte?^^
Wieder auf dem richtigen Weg, fing es dan aber auch bald an zu daemmern und ich war noch etwa 2-3 Std von Đà Lạt entfernt. Ich tankte also noch einmal voll auf und beschloss, in der naechsten Stadt ein Hotel zu suchen. Wie haette ich wissen koennen, dass nun die laengste unbesiedelte Strecke meiner Tour folgen wuerde? Die naechste groessere Stadt war naemlich schon Đà Lạt und nur kurz vorher gab es noch ein kleines Dorf.
Waehrend ich also fuhr, wurde ich ziemlich bald von vollstaendiger Dunkelheit umhuellt. Auch Verkehr gab es so gut wie keinen mehr, was mich da schon etwas misstrauisch machte. Etwas spaeter fing es dan auch noch an zu regnen und ich konnte sehen, dass ich geradewegs auf ein Gewitter zu fuhr. Zu allem Ueberfluss entstanden durch den warmen Asphalt teilweise extrem dichte Nebelfelder, die eine Sicht von ~10m zuliessen und mich damit auf etwa Schrittgeschwindigkeit zwangen. Nach etwa 1-2 Stunden kam ich dann in ein kleines Dorf, wo ich anhielt, um mich etwas zu waermen, es war naemlich empfindlich kalt geworden und T-Shirt, Kurze Hose und Flip-Flops sind da nicht die beste Kleidung!
Als ich nach einem Hotel fragte, bot mir die Familie, die das Café betrieb, an, bei ihnen zu schlafen, was ich gerne annahm.
Ich kam dann also am naechsten Morgen in Đà Lạt an und hatte so auch genug Zeit, mir die spaerlichen Sehenswuerdigkeiten anzuschauen und ein guenstiges Hotel zu finden.
Hier plante ich auch mit einem netten Tourguide meine weitere Route und so brach ich dann am naechsten Morgen auf nach Liên Sơn.
Auf dem Weg wurde mir klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn die Szenerie war unglaublich schoen und auch das Leben um die Strasse wurde immer abgefahrener: da waren am Rand zum Beispiel mittlerweile fast immer frei laufende Huehner, Hunde und Kuehe, ich musste mich ein paar Mal durch eine Herde Kuehe schlaengeln, die gerade ueber die Strasse getrieben wurden (ein Vietnamese vor mir wurde bei diesem Versuch von einer Kuh vom Mofa gerammt und ware dabei fast von der Bruecke in einen Fluss gefallen^^), ich begegnete auch enmal einem kleinen Jungen mit einem Wasserbueffel an der Leine und einmal, als ich auf dem Highway wendete, um nach dem Weg zu fragen, kamen mir ploetzlich 3 Elefanten entgegen (und die sind riesig, wenn man mal direkt neben denen steht!).
Auf dem Weg gab es natuerlich auch keine Restaurants in dem Sinne, es waren nur noch diese offenen Kuechen zu finden, mit diesen 40cm-Tischen und 20cm-Stuehlen. Aber mittlerweile hab ich mich da schon dran gewoehnt und so stoert mich das nicht mehr, wenn zwischen meinen Beinen Huehner durchrennen, oder am Nebentisch der Hausherr einen Hund haeutet (ok, zugegeben: das hat mich schon etwas irritiert ;-) ).
Um auch mal zu einem Punkt zu kommen, denn so eine Fahrt dauert ja auch nicht ewig (mein Hintern schreit erleichtert: Genau!): ich bin in einem Stueck in Liên Sơn angekommen, habe wieder fantastisches Essen fuer etwa €1,50 (jo, diesmal hab ich mir was teureres gegoennt ;-) ) gegessen und hier in ein Resort eingebucht.
Mal gucken, was man hier so machen kann, ihr hoert dann spater wieder von mir!

Montag, 20. September 2010

Mũi Né

Und schon bin ich wieder woanders.
Diesmal verschlug es mich nach Mũi Né, weil ich von den exzellenten Wassersportmoeglichkeiten gehoert hatte, die es dort gab.
Wie schon so oft, fuhr ich genau dann aus Saigon weiter, als ich anfing, die Stadt richtig zu moegen.
Meinen Bus buchte ich am spaeten Vormittag, fuer den fruehen Nachmittag und es klappte wunderbar ;-)
Um die Zeit rumzukriegen, besuchte ich endlich mal wieder einen Friseur und zahlte umgerechnet etwa 1,50€ fuer den vermutlich besten Schnitt, den ich bis dahin bekommen hatte - merkt ihr, warum ich diese Stadt mag? ;-)
Mit dem Bus hatte ich dann Glueck gehabt, denn meine Beine passten rein, ohne sich mindestens 2-mal falten zu muessen.
Ein paar Stunden und ein Kilo Bananen spaeter kamen wir dann in eine Stadt, wo der Busfahrer nach und nach einzelne Leute rausliess - offenbar wusste jeder, wo er hin musste. Ich wusste allerdings nicht mal, ob es ueberhaupt schon Mũi Né war, geschweige denn hatte ich irgendein Hotel ausgesucht, wo ich hin wollte. Als der Busfahrer dann irgendwann hielt und fast alle ausstiegen, ging ich einfach mit raus und mir folgten dann auch die letzten, offenbar ebenso Unentschlossenen. Ich fragte dann in dem Resort, vor dem wir abgesetzt wurden und die hatten noch einen Schlafraum fuer 6 Personen fuer 4€. Klang gut, also checkte ich kurz entschlossen ein.
Ich lernte auch bald meinen Zimmergenossen kennen: Phil, der mit dem Rauschebart und Dreads, der offenbar mit jedem, den er traf, Freundschaft schloss. Da es schon Abend war, fand er auch gleich einen Grund, mir schonmal die oertlichen Bars zu zeigen, da kannte er sich ziemlich gut aus ;-)

Am naechsten Tag fuhr ich dann mit ein paar Englaendern aus der Nachbarschaft zu den Sandduenen, die etwa 30 Min ausserhalb der Stadt lagen.
Dort angekommen, war es ploetzlich wie, als wuerden wir mitten in einer Wueste stehen und dementsprechend waren auch die Temperaturen. Was ich erst spaeter erfuhr war, dass Mũi Né tatsaechlich am Rande einer Wueste liegt, welche das trockenste Klima in ganz Suedostasien hat! Daher haben wir hier trotz Regenzeit eigentlich immer gutes Wetter (Morgens warm, Mittags heiss, Nachmittags kommt dann eine sehr angenehme Brise auf und Abends/Nachts sinken die Temperaturen auf angenehme ~25°).
Die Wueste bei Mũi Né
In dieser Duenenlandschaft gab es also auch nichts, ausser grosse Sandhuegel, also liehen wir uns so selbstgebastelte Schlitten und bretterten die Huegel runter.
Es fing erst harmlos mit einer kurzen und recht flachen Piste an, endete dann aber in einer etwa 50m langen und extrem steilen Abfahrt, die fast immer in spektakulaeren Ueberschlaegen endete, weil wir bei dem Versuch zu bremsen, meist sofort vom "Schlitten" geschleudert wurden...
Danach schauten wir uns noch etwas die interessante Umgebung an und fuhren dann zurueck zum Hotel.
Der Blick von meinem Lieblingsrestaurant aus
Da mir das erstmal genug Action war, verbrachte ich dann den naechsten Tag damit, am Strand zu liegen und den Surfern beim Surfen zuzusehen, bevor ich mich in das Bambushuettenrestaurant setzte und mit Blick auf den Sonnenuntergang ueber dem Meer ein irre billiges Abendessen ass :-)


Wie ihr seht, racker ich mich hier ganz schoen ab, ich weiss ja nicht, ob ich das noch lange durchhalte ;-)
Aber ich halte euch auf dem Laufenden.

Donnerstag, 16. September 2010

Level 2: Vietnam

Vorneweg muss ich erst mal schreiben: ich bin erleichtert, die ersten beiden Tage in Saigon ueberstanden zu haben. Denn wer jetzt glaubt, dass man hier so ein bisschen Sightseeing macht, entspannt durch die Stadt spaziert und sich dann vielleicht gemuetlich in einen Park setzt, hat weit gefehlt (wie ich).
Als ich ankam, fiel mir zuerst die wohl offensichtlichste Schwierigkeit auf: der Verkehr. Stellt euch einfach den Rushhour-Verkehr einer Grosstadt vor. Dann habt ihr etwa die Menge der Verkehrsteilnehmer. Dann 3 Informationen: in Vietnam wird rechts gefahren; meistens. Das groessere Fahrzeug hat immer Vorfahrt. Ampeln und Verkehrspolizisten sind kein Gesetz, sondern eine grobe Richtlinie (Funfact hinterher: Saigon beinhaltet 9 Mio Einwohner und 10 Mio Mopeds - und die meisten von denen scheinen nonstop unterwegs zu sein). Ausserdem gilt man scheinbar als unhoeflich, wenn man laenger als 30 Sekunden die Hupe nicht betaetigt, es gibt also schonmal nur hoefliche Menschen in Saigon.
Als ich aus dem Bus, den ich vom Airport aus genommen hatte, ausstieg, war nach 100m auch schon gleich eine dieser grossen furchteinfloessenden Strassen im Weg. Ich schnappte mir also einen Einheimischen, und folgte ihm dicht ueber die Strasse.
Und es funktioniert tatsaechlich: wenn man einfach langsam vorwaerts geht, fliesst der Verkehr dynamisch um einen herum. Machte irgendwie Spass :D
Ich folgte der Karte meines Lonely Planets, bis ich schliesslich ungefaehr dort angekommen war, wo ich mein Hostel vermutete, aber als ich gefragt wurde, wo ich hinwollte, musste ich erfahren, dass es dieses Hostel gar nicht mehr gab. Was fuer ein Zufall, dass die nette Dame aber ein anderes Hotel kannte, welches guenstig war.
Naja, immerhin war es wirklich guenstig, also checkte ich fuer erstmal eine Nacht ein.
Danach versuchte ich einen meiner Erkundungsspaziergaenge durch die Stadt, was aber im Prinzip ein staendiges Abschuetteln von Menschen war, die mir Buecher, Blumen oder Feuerzeuge verkaufen wollten, oder mich unbedingt mit ihrem Mofa oder Taxi irgendwo hin fahren wollten.
Es gibt naemlich 2 offiziell anerkannte Zeichen in Vietnam:
1) Westliches Aussehen (je blonder die Haare, desto starker das Signal) bedeutet: "Ich habe Geld und will diesen getrockneten Oktopus gerne kaufen. Danach moechte ich liebend gern dort drueben hingefahren werden, weil ich mir unbedingt noch einen Teppich und eine Haengematte zulegen will. Achja: ihr Hotel moechte ich bitte buchen und anschliessend hier essen gehen - vielen Dank"
2) Rucksack auf dem Ruecken (je groesser, desto dringender): "Schaut mich alle an, ich habe keine Unterkunft. Bitte, bitte, bietet mir doch ein Hotelzimmer an, auch wenn ich sage, nein danke, ich habe schon gebucht. Achja: dieser Oktopus sieht interessant aus"
Ich kam also bald wieder in mein Hotel zurueck, wo ich dann auch meine beiden Zimmernachbarn kennenlernte: eine Japanerin und Bo, einen Amerikaner. Wir unterhielten uns etwas und Bo und ich entschieden dann, noch einen Trinken zu gehen, das kann ich mir ja zum Glueck in Vietnam wieder leisten!
Er war allerdings ein bisschen komisch, erinnerte mich irgendwie an einen Junkie (wunderte mich nicht besonders, als er dann tatsaechlich Gras und Koks kaufte). Am naechsten Morgen checkte ich dann wieder aus, weil ich ein anderes Hotel gefunden hatte, was etwas teurer war, aber viel besser. Erst hatten Bo und ich vorbeghabt, uns das Zimmer zu teilen, um Geld zu sparen, aber ich hatte nachdem ich ihn naeher kennengelernt hatte kein besonders grosses Interesse mehr daran und als ich ihn am naechsten Morgen weckte und darauf ansprach, brummte er mich nur an, er hatte es also wohl auch nicht mehr vor. Das Dumme an der Situation war leider nur, dass ich schon ein Pfand von etwa US$10 fuer das Zimmer baezahlt hatte, und selbst als ich 10 Minuten spaeter wiederkam und sagte, ich wolle das Zimmer doch nicht, wollte der Rezeptionist mein Geld natuerlich nicht rausruecken. Ich sagte ihm dann, er solle wen anders da einbuchen und wenn ich wieder kaeme, wollte ich das Pfand wiederhaben, womit er auch einverstanden war (fuer den Fall, dass er jemanden faende).
Ich wollte an dem Tag dann eigentlich eine Sightseeing Tour durch die Stadt machen, stattdessen geriet ich dann fast in einen Gluecksspielbetrug, wo ich mich aber zu Glueck noch entfernen konnte und zwar in Begleitung meines Geldes - ich haette nicht gedacht, dass man so schnell in sowas reingeraten koennte, gerade weil ich mich eigentlich schon recht misstrauisch finde.
Am Abend ging ich dann in das Hotel zurueck und fragte nach meinem Pfand, aber er hatte niemanden gefunden. Allerdings fand ich dann eine Chinesin, die auch sparen wollte, und so teilten wir uns dann das Zimmer und mein Geld war doch nicht verloren.
Den naechsten Tag verbrachte ich dann wirklich mit Sightseeing, was aber nicht besonders aufregend war, von ein oder zwei ganz netten Parks und dem Verkehr abgesehen.
Am Tag darauf entschied ich mich dann fuer den ultimativen Kick: Moped fahren lernen im Rushhour-Verkehr von Saigon (aber ich habe den Verdacht, in Saigon ist immer Rushhour). Und nicht nur das, natuerlich musste Carrie, die Chinesin mitfahren, was das ganze Unterfangen technisch nicht gerade einfacher machte (mal ganz abgesehen von dem psychischen Druck, denn einen Unfall wollte ich jezt erst recht nicht bauen).
Aber dank guter Reflexe ... (der Vietnamesen :P) kam es innerhalb der ersten 5 Minuten fast wider Erwarten zu keinem Unfall und danach hatte ich den Bogen raus.
Eigentlich wollten wir den Fluss erkunden, aber der stellte sich nur als truebe braune Bruehe heraus, und Ufer waren nicht vorhanden. Ein Fehlgriff also.
Weil ich es mir in den Kopf gesetzt hatte, ein paar Brocken Vietnamesisch zu lernen, fuehrte uns der naechste Weg dann zur Uni, wo aber gerade so massiv umgebaut wurde, dass nichts zu finden war. Die Vietnamesen vor Ort konnten uns auch nicht helfen, weil die kein Englisch sprachen - was fuer eine Ironie.
Natuerlich fiel in gerade diesem Moment dem Wetter ein, dass ja noch Regenzeit ist und es beschloss, dass ein Monsun jetzt genau das richtige waere - da oben hatte jemand wirklich Humor.
Wir wollten erst auf ein Ende warten, aber nach einer Stunde gaben wir auf, denn Carrie musste zum Flughafen. Als die Vietnamesen sahen, was wir vorhatten, kramten sie uns so Muellsack-artige Regenponchos raus, damit wir nicht so nass wuerden - wieder einmal war ich von der Gastfreundlichkeit etwas ueberrascht!
Nach Hause ging es dann halb blind, weil der Regen so stark war, dass ich die Augen kaum aufmachen konnte und auch das Moped musste beweisen, dass es durch Fluesse fahren konnte, die frueher mal eine Strasse gewesen waren, aber wir kamen rechtzeitig und unversehrt an.
Tja, der naechste Tag lief dann etwas ruhiger ab, und da entschied ich mich spontan, als ich an einem Reisebuero vorbei lief, dass ich mal so eine Tagestour mitmachen wollte (~5€: dass das schon meine Schmerzgrenze kitzelte macht mich gleichzeitig nachdenklich und stolz. Aber 140000 VND klingt da schon etwas furchteinfloessender, oder? ;-). Ausserdem haben meine etwa 100€ Startkapital selbst nach Tag 6 noch Bestand, nach Malaysia muss ich mich halt etwas zusammen reissen).
Die, die ich waehlte, schliess den Besuch in einem Tempel und einem alten Vietcong-Lager ein.
Der Tempel entpuppte sich als ziemlich interessant und auch die Religion, ein Mix aus Hinduismus, Thaoismus, Buddhismus und Katholizismus (ich glaub, eine mehr war noch drin), war, sagen wir, ziemlich kreativ.
Im Vietcong-Lager lernten wir dann etwas ueber den Vietnamkrieg aus der Sicht Vietnams (Propagandavideo inklusive), durften durch einen nachgebauten Kriegstunnel kriechen (100m lang und etwa 50cm hoch), durch den ich an der engsten Stelle auf Ellenbogen und Knien gerade noch durchpasste - und der war doppelt so gross, wie der eigentliche Tunnel. Das war eine Taktik der Vietnamesen, denn da die recht klein sind, passten ihre Soldaten da durch, die Amerikaner blieben stecken.
Wir schauten uns dann noch ein paar furchteinfloessende Fallen an und anschliessend war es uns erlaubt, wenn wir uns die horrend teure Munition leisten konnten, mit originalen Gewehren aus dem Vietnamkrieg auf Zielscheiben zu schiessen.
Ich hatte gerade noch genug Geld fuer 2 Patronen der AK-47 uebrig, das wollte ich mir aber auch nicht nehmen lassen.
Zuerst mal ist es Wahnsinn, was das Ding fuer einen Rueckstoss hat. Waere das Gewehr nicht aufmontiert gewesen, haette mich das sicher gut umgehaun. Dann aber das Zielen fand ich gar nicht so schwer, ich wurde sogar gefragt, ob ich schon Erfahrung im Schiessen haette, was ich als (zumindest zukuenftiger) Kriegsdienstverweigerer aber verneinen musste ;-).
Nachdem wir danach dann so komische Wurzeln gegessen und Tee getrunken hatten, gings auch wieder zurueck, sogar bis fast vor die Haustuere.
Und gleich ziehe ich los, um zu entscheiden, ob ich in Saigon noch etwas bleiben will oder es vielleicht morgen schon weiter geht - ich habe gelernt, die Spontanitaet ein wenig mehr zu schaetzen ;-).
Bis dann

Hinten dran: Ich habe mal ein Votingsystem eingebaut fuer alle, die keine Lust haben, Kommentare zu schreiben. Klickt einfach auf den/die jeweiligen Button(s) und fertig ist euer Voting. Das koennt ihr auch bei aelteren Posts machen. Ich freu mich ueber jede Rueckmeldung :-)

Donnerstag, 9. September 2010

Vietnam. Erste Hürde: das Visum

Da bin ich mal wieder, und diesmal muss ich über ernstere Sachen schreiben, als schnorcheln oder Essen etwa.
Das nächste Ziel auf meiner Reiseroute ist nämlich Vietnam, jedenfalls war das mein Plan. Den Flug zu buchen war auch relativ kurzfristig überhaupt kein Problem, ich hatte sogar noch einen recht günstigen erwischt.
Bisher waren auch die Visa als deutscher überhaupt kein Problem: an der grenze vertraute ich den Beamten kurz meinen Reisepass an und Sekunden später war Auch schon der Stempel drin.
Weil Vietnam aber ein sozialistischer Staat ist, sieht das mit dem Visum etwas anders aus:
Hier muss man eines in der botschaft beantragen und das dauert dann mindestens 3 Tage, bis man sich das dort dann abholen kann. Als ich aus den CH kam wollte ich das also auch gleich tun, leider waren die beiden Tage, an denen ich wieder in KL war ein Samstag und ein Sonntag, und am Wochenende ist die Botschaft geschlossen...
Also musste ich warten, bis ich aus Borneo wieder zurück war.
Nachdem ich also von meiner 24h Reise am Abend ankam, goennte ich mir daher keinen erholungsschlaf, sondern stellte mir meinen Wecker auf 7:00. Früher Vogel fängt eben den Wurm, und ich wollte ganz sicher gehen, nicht zu spät zu sein.
Ich war dann auch einer der ersten, durfte aber gleich wieder gehen, um Passfotos zu machen, die für das Visum nämlich benötigt wurden.
Also wieder zurück in die Stadt, warten bis die Geschäfte aufmachen, und dann konnte ich 2-3std später mit meinem Foto bewaffnet wieder zurück zur Botschaft.
Soweit lief ja alles noch ganz gut. Dann allerdings musste ich erfahren, dass ich mich offenbar mit der Zeit etwas verrechnet hatte, denn die Frau am Schalter bat mich, dann am Montag mein Visum abzuholen!
Mein Flug ging aber am Samstag.
Jetzt hatte ich ein Problem, welches ich ihr dann auch schilderte. Sie konnte dazu ncht viel sagen, aber bat mich, ein paar Minuten zu warten. Ich wurde dann wenig später wieder zum Schalter gerufen und sie erklärte mir, dass ich am Freitag schon wiederkommen könne, und sie würde dann gucken, ob sie da was machen könnte.
Das klang shonmal gar nicht schlecht, wenn mir auch sehr unwohl war, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte, falls es dann doch nicht klappte!
So blieb mir nichts anderes übrig, als die 2 Tage zu warten und dann am Freitag morgen wieder zu kommen.
Ich stand dann am Freitag wieder in der frühe auf und ging mal ausnahmsweise zu McDonald's, um mir Frühstück zu holen, denn unter der Woche hatten die ein sehr günstiges Menü im angebot.
Da kam dann der schreck: es war teurer, da dieser Freitag ein Feiertag war.
Das hieß für mich also, dass auch die Botschaft geschlossen haben würde...!
Ich hoffte also tief, dass die Dame in der Botschaft das nicht vergessen hatte und ging mit einem flauen Gefühl im Magen (wobei das natürlich auch vom McDonald's Frühstück gekommen sein könnte) zur Botschaft.
Dort erblickte ich dann natürlich auch gleich das geschlossene stahltor, welches muh mit einem keine-Chance-Blick anstarrte. Ich fragte mich, wie ich den Beamten i
Inneren überzeugen sollte, mih rein zu lassen, das letzte mal war ich nämlich etwa ruppig und mit schlechtem englisch abgewiesen worden.
Ich drückte also die Klingel und zu meiner großen Überraschung ging das Tor gleich auf.
Als ich hinein ging, kam mir auch schon die Frau vom letzten mal entgegen und bedeutet mir, rein zu kommen.
Sie hatte also am Feiertag die Botschaft extra für mich geöffnet, um mir dann doch noch mein visum auszustellen!
Ich bedankte ich etwa tausend mal, und freute mich einfach riesig.
Nachdem jetzt alles so gut geklappt hat, freu ich mich einfach nur noch auf den Flug morgen, auch wenn es der 11. September und Malaysia ein überwiegend muslimisches Land ist ;)

Ps: ich geh jetzt meine unterwasserfotos abholen, hoffentlich sind die was geworden!
Pps: HIER koennt ihr jetzt auch ein paar Unterwasserbilder bewundern.

Montag, 6. September 2010

Underwater world

Wie schon erwaehnt, fuhr ich nach Semporna, um mich dort ein wenig unter der Wasseroberflaeche umzusehen. Dass es dort auch nicht viel mehr zu tun gab, wurde mir dann spaetestens bei der Ankunft klar, denn der Touristenbereich der Stadt beschraenkte sich auf unser Hostel und eine kleine Einkaufsstrasse. Den Strassenmarkt zaehle ich meinetwegen auch noch dazu, heute bin ich mal grosszuegig. Den ersten Tag verbrachte ich also, mich und ein etwas unbeholfenes polnisches Paerchen in das Hostel einzubuchen und uns anschliessend zu einer Schnorcheltour anzumelden. Nach einer kurzen Erkundung der Innenstadt, hatte ich auch schon gleich mein Lieblingsrestaurant gefunden, denn hier gab es gutes Essen zu einem bezahlbaren Preis und kostenloses Wifi :)
Dass die Bedienungen nur ein Minimum an Englisch verstanden, machte es das fuer mich nur um so spannender. Das Essen war eigentlich kein Problem, ich konnte ja auf der Karte zeigen was ich wollte, aber bei den Getraenken war das immer so eine Sache. Als ich mir zum Beispiel ein eisgekuehltes Wasser bestellte, bekam ich stattdessen einen chinesischen Tee, der aber auch lecker war.
Ein anderes Mal bestellte ich mir einen grossen O-Saft, weil die kleinen Glaeser immer so schnell leer sind und ich war ziemlich ueberrascht, als ich ploetzlich so einen 1-Liter-Oschi serviert bekam! Tja, wenn die gross sagen, meinen die eben auch gross ;)
An Tag 2 sollte es dann morgens zur Insel Malibu losgehen, das ist jetzt nicht die beruehmte Tauchinsel, sollte aber gerade zum Schnorcheln auch sehr gut sein (Tauchen auf der Insel Sipadan konnte ich mir beim besten Willen nicht leisten, gerade nachdem ich mir einen Kontoauszug geholt hatte).
Ausgeruestet mit Brille, Schnorchel, Flossen und Kamera (der aufmerksame Leser wird jetzt annehmen, ich sei nackt schnorcheln gegangen) stuerzte ich mich also in das glasklare Wasser vor der Insel Malibu.
Die Korallen konnten jetzt mit dem Great Barrier Reef nicht mithalten, waren aber trotzdem nicht schlecht. Stattdessen wimmelte es in diesem Gewaesser aber von coolen Tieren, die mir in Australien ein wenig gefehlt hatten: Schildkroeten, Seepferdchen, Aale, Tintenfische, Seesterne en masse und natuerlich eine nicht enden wollende Vielfalt an Fischen in den verruecktesten Farben und Formen.






















































Bei unserem 3. Tauchgang hiess es dann, dass wir eine Stunde Zeit hatten, das vorliegende Riff zu erkunden, dann wuerden wir wieder zurueck fahren. Ihr ahnt, was passierte: so begeistert von dem marinen Leben kam ich puenktlich zurueck, um mein Boot gerade noch Richtung Semporna davonrauschen zu sehen. In Australien hatten die da sehr strenge Listen, die man auch nach jedem Tauchgang immer unterschreiben musste, dass auch bloss keiner verloren geht, die Jungs hier schienen das nicht so ernst zu nehmen.
Zum Glueck lag aber noch ein 2. Boot der Firma am Dock, welches auch gerade abfahren wollte, die konnten mich dann mitnehmen.
In Semporna ging ich dann auch wieder schnurstracks in mein Restaurant und bestellte mir etwas, was sich irgendwie sehr schleimig anfuehlte, aber gut schmeckte (ich weiss nicht, was es war und vll ist das auch gut so).
Den naechsten Tag verbrachte ich dann damit, aus dem Touristenbereich auszubuechsen und mir ein wenig den rest der Stadt anzusehen. Und der Unterschied war gewaltig!
Anstatt der halbwegs sauberen grossen Steinhaeuser der Restaurants und Geschaefte standen hier hunderte von kleinen halbverrosteten Wellblechhuetten dicht an dicht und zwischen ihnen tummelten sich zwischen all dem Muell, der ueberall herumlag, Menschen, Hunde, Ziegen und Huehner. Dass sich selten ein Tourist hier her verirrte, merkte ich auch schnell daran, dass ich alle 5-10 Meter von jemandem mit "Hello" oder "Where are you going?" begruesst wurde.
Als ich wieder zurueck kam, war es auch schon fast Zeit, meinen Bus nach Kota Kinabalu zu nehmen, denn ich hatte mir eine Monsterreise zusammengeplant: Montag Abend um 19:00 ging es mit einem Uebernacht-Reisebus ohne Raum fuer europaeische Beine wie die meinigen los nach Kota Kinabalu. Das sollte etwa 10 Stunden dauern. Dann ging von KK der Flug nach Miri um kurz vor 10 (wen Wundert es, dass ich sofort nach dem Start einschlief und erst nach der Landung wieder aufwachte?) und von Miri aus geht nachmittags dann der letzte Flug zurueck nach KL.
Naja, zwei Vorteile hat diese Art zu reisen: ich sparte mir die Unterkunft fuer eine Nacht und Karate Kid kann ich mittlerweile fast auswendig (das scheint der Lieblingsfilm aller Busfahrer zu sein).

Und wie versprochen ist es im Iran gerade 8:00

Freitag, 3. September 2010

The trip continues

Dann will ich mal hier meine Reiseberichte fortsetze, auch wenn ich gar nicht mehr in Australien bin.
Allerdings bin ich immernoch unterhalb des Aequators unterwegs, deshalb ist "Downunder" finde ich auch noch eine gueltige Bezeichnung meines Standortes ;-)
Wie auch immer.
In Malaysia kam ich als erstes in Kuala Lumpur (KL), der Hauptstadt von Malaysia an. Mein erster Eindruck war eigentlich: zu Australien gar kein so grosser Unterschied - Palmen, es ist feuchtwarm und etwa 30 min lang flog ein nicht abreissender Schwarm von Papageien am Ausgang des Flughafens vorbei (die waren wahrscheinlich gerade aus 1770 angekommen).
Am Flughafen verbrachte ich dann erst einmal eine Weile, denn nachdem ich in der Eingangshalle angekommen war, fiel mir auf, dass ich meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht hatte.
Ich musste mich also erstmal setzen und einen Plan austueftlen, wo ich ueberhaupt hin wollte und was ich machen wuerde.
Ich fand dann aber ein sehr guenstiges Hostel, fuer €2,50 und liess mich von einem Taxifahrer bequatschen, mich dort hin zu fahren. Dass er mit ebenfalls €2,50 den fast 10-fachen Preis verlangte, als die Bahn, die in die Stadt fuhr, sollte ich erst spaeter erfahren. In diesem Moment fand ich das aber eigentlich ziemlich guenstig!
Einen kleinen Schreck bekam ich dann, als er sich quasi Hals ueber Kopf in den Verkehr stuerzte und staendig ohne Blinker die Spur wechselte, anderen irre dicht drauffuhr und einen Mofafahrer, der sich vor uns durchzwaengte, fuhr er sogar halb an, was diesen aber schienbar nicht weiter stoerte, denn er fuhr einfach weiter.
Als er mich dann in einem eher sdchaebigen Viertel gegenueber von meinem Hostel absetzte, ueberquehrte ich sehr vorsichtig die Strasse, denn ich hatte ja gesehen, wie die Malays fahren und buchte mich in dem Hostel ein.
Das Hostel barg dann ein paar Ueberraschungen, wie zB die Dusche, die so aussah, dass man mitten in das kleine Toilettenzimmer einfach einen Duschkopf installiert hatte - so war der gesamte Raum inklusive Toilette, Waschbecken und Muelleimer die Duschkabine.
Aber das scheint in Malaysia normal zu sein, bis jetzt habe ich nur sehr wenige seperate Duschen gesehen.
In KL verbrachte ich meine Zeit dann im Wesentlichen mit Sightseeing - etwas das man dort glaube ich ewig machen kann. In einem kleinen Waldstueck mitten in der Stadt konnte ich dann auch tatsaechlich ein paar Affen sichten, bis mich die zahllosen Muecken und ein boeses Donnergrollen wieder nach Hause scheuchten.
Am Tag darauf besuchte ich dann auch die beruehmten Petronas Towers, welche quasi das Wahrzeichen von KL sind. Die zu finden war nicht weiter schwer, denn bis 2004 waren sie zumindest umstrittenerweise die hoechsten Tuerme der Welt. Den Weg zurueck zu finden war dann allerdings nicht mehr ganz so einfach, denn leider hatte ich mich nicht in das hoechste Hostel der Welt eingebucht und so dauerte es etwas laenger, bis ich den Weg wieder zurueck fand.
Am Tag 3 hatte ich mir ueberlegt, in die Cameron Highlands zu fahren. Das schien jedenfalls das Ziel eines jeden Backpackers um mich herum zu sein und auch die Broschueren sagten, die CH seien ein MUSS, und die mussten es ja wissen!
Dort blieb ich dann 2 Naechte, um durch den dortigen Dschungel zu wandern (ueber schlimm vernachlaessigte Pfade und sehr extreme Steigung) und mir die Teeplantagen anzuschauen.
Auf der Wanderung begegneten mir dann ein paar fluechtende Affen, eine gute Portion Adrenalin erlebte ich trotzdem, denn ploetzlich regte sich in meinem Hinterkopf eine Erinnerung, dass in Asien ja Tiger heimisch sind!
Sicherheitshalber bewaffnete ich mich dann mit einem schweren Knueppel, der sich nebenbei auch als prima Wanderstock herausstellte, aber es blieb gleucklicherweise bei den Affen.
Am naechsten Tag erfuhr ich dann, dass es tatsaechlich Tiger in dieser Region gab und ich schwor mir, mich ueber sowas demnaechst immer vorher zu erkundigen!
Nach den CH ging es dann wieder kurz nach KL und von dort aus per Flieger nach Miri auf Borneo.
Miri selber war aber nicht sehr spannend, also wollte ich am naechsten Morgen einen Bus in das etwas mehr versprechende Kota Kinabalu nehmen. Klingt ganz einfach, ich musste aber um 5:00 morgens aufstehen, damit ich um 6 los laufen konnte. Die Station fuer die Langstreckenbusse war naemlich etwas ausserhalb des Zentrums, ich durfte meine etwa 20-25 Kilo Gepaeck erstmal 5 km weit schleppen.
Kurz vor der besagten Busstation hielt dann ein Mann mit seinem Auto und wollte mich unbedingt fahren. Er ueberredete mich, einzusteigen und so fuhr er mich die letzte paar hundert Meter zur Station. Ich hatte angenommen, dass er Geld von mir wollte, aber anstatt irgend etwas zu verlangen, sprach er bevor ich ausstieg ein Gebet, dass ich eine schoene und sichere Reise haben wuerde!
Ziemlich ueberrascht und geruehrt stieg ich dann in meinen Bus und die Reise begann.
Insgesamt dauerte die Fahrt dann 10 Stunden, unter anderem, weil wir durch die Brunei fahren mussten (je 2 Mal rein und raus) und ausserdem von einem Malaysischen Staat in den anderen wechselten - und an jeder Grenze mussten wir raus, um uns an der entsprechenden Zollbehoerde unser Visum abzuholen bzw. die Ausreise zu melden. Am Ende hiess das also 10 neue Stempel in meinem Reisepass - wow.
In Kota Kinabalu buchte ich mich dann in ein relativ schoenes Hostel ein, wieder fuer 2 Naechte. Diesmal verbrachte ich meinen vollen Tag damit, von Morgens bis Abends auf der Insel Mamutik zu schnorcheln. Die Ausruestung, also Brille und Schnorchel hatte ich mir gekauft, da gerade sowas wie Boxing Day war, weil irgendein muslimischer Feiertag zuende gegangen war.
Das Schnorcheln war wieder mal einfach nur toll, denn auch hier gab es ein sehr schoenes Riff, welches zwar natuerlich nicht so gross war, wie das Great Barrier Reef, aber teilweise recht aehnlich aussah.
Leider holte ich mir nach etwa 4-5 Std im Wasser einen relativ starken Sonnenbrand, was das Rucksacktragen in den folgenden Tagen nicht gerade zu einem besonders angenehmen Unterfangen machte.

Der naechste Stopp sollte dann Sandakan sein.
Diese Stadt war bekannt durch das Orang-Utan-Rehabilitationscenter in der Naehe (mehr gibt es da aber leider auch nicht..).
Leider fand ich hier im Lonely Planet nur Hotels und so musste ich diesmal in eine etwas teurere Unterkunft ziehen. Dort ueber das Internet fand ich aber ein sehr guenstiges Hostel gleich um die Ecke und so checkte ich einen Tag spaeter wieder aus, um umzuziehen. Leider verschlief ich etwas und so war es nicht mehr moeglich, die Orang Utans zu sehen. Das machte ich dann am darauf folgenden Tag.
Ich nahm also wieder einen Bus, diesmal dauerte die Fahrt aber nur 30 min ;-)
Ich kam puenktlich um 5 vor 10 an, die Fuetterung sollte um 10 stattfinden. Also lief ich schnell zum Schalter, kaufte mir ein teures Ticket und verneinte natuerlich, eine Kamera dabei zu haben (das haette RM10 extra gekostet, ja schwimme ich denn in Geld??).
Dann ging es schnell am Eingangswaechter vorbei und ab zur Plattform, in deren Naehe die Orang Utans gefuettert werden sollten. Ausser mir waren noch ca 200 andere Menschen da, es war also ziemlich vollgestopft.
Sehr bald konnten wir dann auch den ersten kleinen Orang Utan sehen, der sich typisch affenartig ueber ein Seil auf die Fuetterungsplattform schwang. Kurz danach kamen dann auch seine Kumpels und bald waren 5 kleine Orang Utans auf der Plattform und machten sich ueber die dort ausgeschuetteten Fruechte her.
Nachdem der schlimmste Hunger gestillt war, fingen sie dann an, mit dem Essen zu spielen, was teilweise wirklich putzig war :)
Als die Fuetterung dann etwas spaeter vorbei war und sich die meisten Orang Utans wieder verkuemelt hatten, wurde es mir dann auch zu heiss und ich suchte ein wenig Schatten auf dem kurzen Track, der durch das Reservat fuehrte. Auf meinem Rueckweg wurde mir dann der Weg von einer grossen Affenfamilie (sahen ein wenig aus wie Paviane, war aber eine etwas andere Art) abgeschnitten. Erst war ich begeistert, denn es waren auch ein paar Jungtiere dabei, die noch sehr verspielt waren. Dann wollte ich aber irgendwann aber auch weiter.
Ich ging also immer wenn die Affen vom Weg runter gingen, oder sich etwas entfernten ein wenig vorwaerts, was mich nach einiger Zeit aber mitten in das Rudel reinbrachte, als die wieder auf den Weg zurueck kamen. Ploetzlich hatte ich den Rudelfuehrer vor mir stehen und 2 Weibchen mit Babys hinter mir!
Die Affen schien das nicht weiter zu stoeren, also ging ich langsam einen Schritt nach vorn, auf den etwa 1m grossen Boss zu. Das passte ihm aber ploetzlich gar nicht mehr und er fing an sich aufzurichten, mich anzufauchen und seine aeusserst grossen Zaehne zu zeigen. Dabei kam er ziemlich schnell auf mich zu!
Ich beschloss, dass Affen einen sicher fies verletzen koennen, also machte ich ein paar schnelle Schritte wieder zurueck in der Hoffnung, die beiden Weibchen nicht zu bedrohen, aber die machten den Weg frei und ich konnte wieder etwas zurueck, bis ich wieder ausser Reichweite war - noch mal Gleuck gehabt, ich hatte mich schon mit den Zaehnen von so einem Viech in meinem Arm gesehen!
So musste ich also wohl oder uebel warten, bis die Affen irgendwann beschlossen wieder in den Wald zu rennen.
Irgendwann taten sie das auch und ich konnte den Wald endlich verlassen.
Ich fand dann auch direkt einen Bus, mit dem ich wieder zurueck in die Stadt fahren konnte. Dort war uebrigens wieder Strassenmarkt, d.h. dass man gefaelschte Kleidung und Essen fast geschenkt bekommt. Ich kaufte mir also ein Glas Melonensaft und dazu 3 grosse Doughnuts fuer umgerechnet €0,50 und ging anschliessend wieder zurueck zu meinem Hostel.
Dort kaufte ich mir dann ausnahmsweise mal fuer 1 Std Internetzugang, um meine Weiterreise zu planen/buchen.

So, jetzt finde ich aber, damit habt ihr erstmal genug gelesen - und ich genug geschrieben ;-)
Als naechstes fahre ich dann nach Semporna, vor dessen Kueste einer der Top 5 Tauchspots der Welt liegt, viele sagen, der nummer 1 Spot! - mal gucken, ob ich mir da ueberhaupt einen Tauch-/Schnorcheltrip leisten kann, aber davon dann mehr im naechsten Post um Punkt 08:00 (und ich suche mir aus, in welcher Zeitzone ;-) ).


PS: Ich habe auch eine neue Handynummer fuer Malaysia: +60 (0) 109274079. Fragt mich aber nicht, was ihr machen muesst, um mich anzurufen, offenbar gibts da ein paar Schwierigkeiten^^

Samstag, 21. August 2010

9 Monate gehen zu Ende

Insgesamt war ich dann jetzt 9 Monate in Australien.
Ich sitze hier gerade wieder vorm McDoalds, diesmal in Brisbane. Ich habe mich in ein Mir-egal-diesmal-zahle-ich-halt-ein-bisschen-mehr-Hostel eingebucht (es war einfach unglaublich in einem Bett zu schlafen!!) und freue mich schon tierisch auf Kuala Lumpur, wo die Hostels in der Innenstadt 5€ Kosten :).
Ich habe wieder aehnlich gemischte Gefuehle, wie als ich nach Australien kam, denn hier hatte ich rueckblickend einfach eine wahnsinns Zeit und ich weiss nicht genau, was auf mich zukommt.
Es folgt aslo wieder ein Sprung ins Unbekannte, und wieder mache ich mich quasi allein auf die Socken und wieder ist nicht allzuviel Geld im Spiel ;-)
Aber zum Glueck sollte es ja nicht so schwer sein, in Asien zu sparen, insofern mache ich mir da keine Sorgen.
Jetzt muss ich aber wieder Hausaufgaben machen und den Lonely Planet von Suedost Asien waelzen, den ich zufaellig in Sydney in meiner Wohnung gefunden hatte.

Insofern wieder einmal ein "bis spaeter" und die naechste Meldung kommt dann aus Malaysia!