Sonntag, 28. November 2010

Ein rundes Ende

Ok etwas eckig war's dann schon, weil gerade am Ende nicht alles glatt lief.
Aber ich will meinen Blog hier nicht offen beenden, also kommt jetzt aus Deutschland mein letzter Beitrag über meine letzten Tage in Thailand.

Nachdem ich auf der etwas verregneten Insel Lanta gewesen war, ging es nicht nach Osten, sondern gleich weiter nach Malaysia, um meinen Rückflug anzutreten. Was erst als Überraschung geplant war, war in meiner Verfassung wohl eher ein Rettungsflug nach Hause, weil ich wieder mit Fieber kämpfte und mir die Reise im Bus schon sehr zu schaffen machte. Wir hatten einen längeren Zwischenstopp in einer grösseren Stadt, die mehr wie ein Schlachtfeld aussah, als eine ordentliche Stadt: überall lag Schrott, Müll und Gerümpel auf der Strasse, sodass teilweise das parken am Strassenrand nicht möglich war, weil da einfach kein Platz war.
Die Geschäfte waren alle leer und die übrigen Häuser weitgehend verrammelt. Nachdem ich nach einer für mich schon fast zu langen Suche ein Restaurant gefunden hatte, schaute ich mir die Stadt etwas genauer an und stellte fest, dass sie wohl gerade erst von einer heftigen Flut heimgesucht worden war!
In verschiedenen Geschäften säuberten die Leute nämlich Waren oder Boden/Wände von Schlamm und Wasser und sammelten verstreute Sachen zusammen, die noch zu verwenden waren.
Ich ging dann zum Reisebüro zurück, wo wir auf den Bus warten sollten und suchte mir ein paar Stühle, auf denen ich es mir bequehm machte und ein Nickerchen hielt (ich hatte schon den Verdacht, dass die bevorstehende nächtliche Busfahrt nicht die komfortabelste werden würde).
Dann kam der Bus irgendwann und meine Befürchtung war begründet: Sitze.
Wir waren also genötigt, in Sitzhaltung den Schlaf herbeizusehnen.
Relativ bald kamen wir dann an der Grenze an und ich versuchte mich so gut es ging zusammenzureissen und gab Stärke und Gesundheit ausstrahlend mein Einreiseformular ab, in dem ich angekreuzt hatte, dass ich natürlich in den letzten 2 Wochen weder Fieber, noch Halsschmerzen, Gliederschmerzen und was weiss ich hatte. Die Hälfte davon traf auf mich zu, während ich das Kreuz setzte ;-).
Aber der Mann am Zoll interessierte sich für mich, wie vermutet, herzlich wenig, schaute mich noch nichtmal wirklich an.
So ging die Reise dann ohne Quarantäne weiter nach Malaysia - das hätte mir noch gefehlt!
Am frühen Morgen kamen wir dann in KL an und ich versuchte erst in einem Hotel unterzukommen, aber über den Tag wollte mich keiner haben, also gab ich schliesslich gegen Kohle in einem Hotel mein Gepäck ab und ging mit meinem Laptop bewaffnet zum nächstgelegenen McDonalds.
Dort überfiel mich dann aber die Müdigkeit und ich schlief ständig ein.
Als ich dann irgendwann einmal wieder aufwachte, fehlte plötzlich mein Laptop!
Ich ging also sofort runter zum Personal und liess mir die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen:
mein Laptop hatte jetzt einen neuen, malaiischen Besitzer...
Ich ging also gleich zur Polizei, um den Diebstahl zu melden. War leider etwas entfernt, dauerte also erstmal, da überhaupt hinzukommen. Dann musste ich noch etwa 1-2 Stunden warten, um überhaupt dranzukommen. Dann musste ich ein Protokoll des Tathergangs schreiben und wurde damit dann zur Touristenpolizei geschickt (warum nicht gleich dahin??). Das war wieder ewig weit entfernt, also rein in den Zug (mit Gepäck, denn gleich danach musste ich zum Flughafen - war schon recht spät geworden) und dort dann mein Protokoll abstempeln lassen. Als ich dann endlich an der Haltestelle für die Expressbusse zum Flughafen ankam war es etwa 21:45. Planen kann man für den Transport etwa 30-45 Minuten, wenn also direkt ein Bus kam, würde ich meinen Flug um 24:00 noch locker kriegen.
Nächste Neuigkeit war aber, dass der letzte Bus gerade gefahren war und der nächste erst in einer Stunde käme, für mich reichte das nicht mehr.
Ich traf dann einen Malay, der sehr hilfsbereit war und mir empfiel, dann zu dem anderen Terminal für die billigflüge zu fahren, welches nicht sehr weit von meinem Terminal entfernt war und von dort einen der häufigen Busse zu nehmen. Gesagt getan, allerdings hatte der Bus eine kleine Panne kurz vorm Zeil, was uns 5-10 Min kostete. Ich sass also auf Kohlen, die immer heisser wurden und als wir ankamen sprintete ich fast zu dem anderen Busstand, wo ich aber erfahren musste, dass der nächste Bus in 10 min käme.
Ich hatte also keine Wahl: ich lief zu den Taxis.
Wie ich das bewerkstelligen sollte, wusste ich bei besten Willen nicht, denn ich hatte noch umgerechnet 1-2€ in der Tasche, das Ticket für ein Taxi wäre 11€.
Da man hier erst bezahlen musste, versuchte ich ein paar wartende Malays anzupumpen, aber keiner war bereit, mir Geld für mein dringendes Taxi zu geben.
Also versuchte ich es direkt bei einem Taxifahrer und fragte ihn, ob er mir helfen könne.
Der wollte erst nicht so ganz, aber als er dann 3 Kunden hatte, sagte er mir, ich solle mit reinspringen. Sobald ich drin war, ging es ziemlich rasant los, auf dem Highway raste er regelrecht.
Als wir etwa um 23:10 ankamen wusste ich gar nicht recht wie ich mich bedanken sollte.
Ich rannte dann mit meinem Gepäckwagen gleich zur Anzeigetafel und an meinem Flug stand noch "Check-In - Open".
Also lief ich schnell zu meinem Check-In und checkte ziemlich erleichtert ein. Als ich den Herrn hinterm Schalter dann fragte, wie lange vorher man einchecken musste, sagte er eine Stunde, aber mein Flug habe 20 Min Verspätung. Ich bedankte mich aus ganzem Herzen beim verantwortlichen Defekt an der Maschine und machte mich auf den Weg zu meinem Gate.
Dort lief wie gewohnt alles wie am Schnürchen und bald sass ich in meinem Flieger nach Frankfurt und konnte es noch gar nicht richtig Fassen, dass ich auf dem Weg nach Hause war (in der Hektik hatte ich auch keine Möglichkeit gefunden mich umzuziehen - Kurze Hose und Flip-Flops sollte ich später zumindest etwas bereuhen ;-) ).
Was dann folgte waren 12 Stunden Schmerz, denn mittlerweile war das Fieber merklich gestiegen und ich hatte Rücken-, Gesässmuskel-, Ober- und Unterschenkelmuskelschmerzen. Normal Sitzen war für mich schon eine schmerzhafte Angelegenheit, weshalb ich häufig die Füsse auf die Sitzfläche zog und dann eher hockte anstatt zu sitzen. Auch das war aber natürlich nicht sehr bequehm, daher wurde es ein ziemlich langer Flug, bei dem ich diesmal zum Glück nicht das Kontrollzentrum für die Filme crashte ;-).
Nach der Landung merkte ich dann eine erstaunliche Veränderung der Reisenden: während wir zur Gepäckausgabe gingen fiel nicht ein einziges Wort!
Es war total still, und das irritierte mich schon, nachdem die Asiaten ihre Klappe ja nicht halten können :-).
Ich holte dann mein Gepäck, zog mich auf der Toilette um und ging dann zum Ausgang, wo Max schon auf mich wartete.
Als ich ihm ungefähr erklärte, wie es mir ging, fuhren wir sofort ins Krankenhaus, wo 40,3° Fieber festgestellt wurde. Also musste ich mir Blut abnehmen lassen, bekam erste Medikamente gegen das Fieber und eine Infusion. Nach diesem längeren Prozedere durfte ich dann aber glücklicherweise gehen und entschied, dass ich, Überraschung hin oder her, am besten nach Hause fuhr.
Also ging es schon am Freitag nach Hause.
Als ich das graue Wetter sah überkam mich dann noch gleich ein kurzer Anflug von Depression - jeden Tag Sommer ist schon besser finde ich :-)

Mittlerweile bin ich dank der deutschen Ärzte wieder sicher auf beiden Füssen (die auch fast verheilt sind von den komischen ?? die ich da hatte) unterwegs und kämpfe nur noch mit einem hartnäckigen Schnupfen, aber das kann ich wohl noch verkraften!

Jetzt kann das echte Leben wieder weiter gehen...

2 Kommentare:

  1. Alter, was machst du wieder für einen kranken scheiss :D Da bin ich auf jeden Fall froh, dass doch noch alles recht glimpflich gelaufen ist :) Sind mit dem Laptop dann jetzt auch alle deine Bilder weg? Ich kann dir zumindest die geben, die ich habe...

    Cheers Manni

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  2. woow and I thought I was the one with bad luck.. haha what a trip :P

    xx

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