Dienstag, 29. Dezember 2009

Ein Tag im Kanga House

Als ich heute morgen verschwitzt unter meinem Schlafsack aufwachte, aus dem Fenster schaute und den Aussichtsturm vor ein paar wenigen Wolken sah, wusste ich: das wird wieder ein ganz normaler Tag.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir: schon 9:00, jetzt aber schnell anziehen und ab in die Kueche, die praktischerweise fast gegeneueber liegt, um noch Fruehstueck vom Hostel zu bekommen. Das wird zwar soweit ich weiss um 8:00 hingestellt, wenn es aber aus einer Schachtel Cornflakes, einer 3l Flasche Milch, 2 Packungen Toast und Marmelade besteht und das ganze Hostel davon satt werden muss, muss man sich eben etwas beeilen, um noch was abzubekommen. Und siehe da: ich bekam mit einer halben Schale Cornflakes gerade noch den letzten Rest! Toast war auch nur noch eine Halbe Packung da, aber da haette ich ja im Notfall auch noch meine eigenen: Notbrot hab ich jetzt immer bereit ;-) .
Also lud ich mir die Cornflakes in meine eigene Schale (das Kanga House hat glaube ich nur 1 oder 2) und schmiss 2 Toastscheiben in den Toaster. Nach 6 min dann die Enttaeuschung: ich hatte die kaputte Seite erwischt, die nur einseitig toastete... Also umdrehen und nochmal 6 min toasten -.-
Die Toasts dann noch zu beschmieren war auch nicht so einfach, wie gedacht: seit 2-3 Tagen gab es ploetzlich keine Messer mehr. Also wurde die Margarine heute mal mit einem dieser Gummischaber (zB um Teig aus der Schuessel zu bekommen) aufs Brot geschmiert und die Marmelade eben mit der Gabel aus dem Glas geholt - nachdem die rote leer war, musste ich leider auf bittere Orange umsteigen - baeh.
Gerade als ich fertig war, wurde zum Glueck ein Platz am Tisch frei, der fuer 8 Leute ausgelegt war, zumindest wenn man noch bequem sitzen wollte, und ich hatte sogar Blick auf den Fernseher, wo mal wieder irgendein [hier Kraftausdruck einsetzen] lief.
Als ich dann fertig war und alle bekannten Gesichter gegruesst waren, spuelte ich noch schnell mein Geschirr, was morgens sogar moeglich ist (spaeter dazu mehr). Nur leider gab es diesmal keine Geschirrtuecher, also musste diesmal mein Zeug dekorativ auf meinem Bett an der Luft trocknen (wuerde ich es in das Geschirrrost stellen, wuerde ich es wahrscheinlich nur mit Peilsender wiederfinden).
Dann noch schnell die Zaehne am zimmereigenen Waschbecken putzen, ein Luxus, den ich wirklich zu schaetzen weiss, denn das Gemeinschaftsbad ist extrem klein und das Waschbecken dort noch kleiner!
Soweit fertig fuer den Tag, ging ich dann erstmal nach draussen und genoss den frischen Morgen auf meinem taeglichen Gang zum Geldautomaten (ist das Geld von meinem deutschen Konto denn schon da? Nein... also noch ein Tag von 10-20 Dollar leben) und anschliessend zu Wicked Travel. Was genau das ist weiss ich nicht, mittlerweile glaube ich, es ist eine Art Reisebuero fuer Backpacker, wichtig ist jedenfalls: es gibt dort fuer Rucksackreisende freies Internet (gibts zwar auch im Hostel, aber da steht nur ein Rechner, der ueberraschenderweise immer besetzt ist). Im Gegenzug muss man nur sehr laute moderne Musik und eine optimistische Klimaanlage (pustet ca 3 Grad direkt in den Nacken) ueber sich ergehen lassen - aber da ich in Hobart 7 $ pro Stunde ertragen musste, ist das noch vertretbar ;-)
Also noch schnell die Standartseiten abarbeiten: Mails, Facebook, Studivz (ja das hab ich jetzt in mein Standartreportoire aufgenommen ;-) ) und natuerlich den Blog. Also schnell noch die eine oder andere Notitz geschrieben, mich ueber die eine oder andere Nachricht gefreut (nein, ich freue mich ueber JEDE Nachricht von euch :-) ) und dann gings auch schon weiter in den Coles direkt um die Ecke. Das ist ein riesiger Lebensmittelsupermarkt (wie Woolworths), der nahezu alle Produkte auch in Eigenproduktion anbietet, was dann deutlich billiger ist: teilweise zahlt man sogar nur die Haelfte.
Also schlurfte ich durch die Gaenge und liess mich inspirieren, was ich denn heute so kochen wuerde. Wieder Nudeln? Zum 30. mal in Folge? Wirklich? Aber bevor ich diesen inneren Dialog zu meinem Nachteil abschliessen konnte, kam ich auch schon an einem Gang vorbei, in dem es Eier gab. Mit dem Blick auf die Eier traf mich dann auch schon die Inspiration: heute gab es mal Pfannkuchen. Also suchte ich mir noch schnell die restlichen Zutaten zusammen: Mehl, Milch und Kaese (alles von der Hausmarke, ausser die Eier - das mussten Freilandeier sein). Dann gings durch den grossen, verwinkelten Laden zur Kasse, aber den Weg kannte ich ja mittlerweile ganz gut. Als ich das erste Mal im Coles unterwegs war, dauerte es tatsaechlich eine Weile, bis ich den Weg zurueck fand, ein Wunder, dass ich ueberhaupt meine Zutaten gefunden hatte.
Dann an der Kasse ein kurzer Schreck, als ich meine Rechnung sah (wenn ich mich richtig erinnere knapp 20$), aber was ich gekauft hatte, reichte ja auch fuer ein paar Mahlzeiten. Ich musste wirklich ein Auge auf das Geld haben, wer weiss, wie lang die Sparkasse fuer die Ueberweisung braucht, da hab ich leider schlechte Erfarungen...
Zurueck im Hostel verstaute ich dann die Lebensmittel im riesigen Kuehlschrank, wo ich mittlerweile zum Glueck meinen Stammplatz hatte. Damit keine Sachen geklaut werden, oder bei einer Kuehlschrankreinigung weggeschmissen werden, muessen alle Lebensmittel in Koerben oder Taschen gelagert werden, auf denen Raumnummer und Name draufstehn, die grossen Kuehlschraenke sind daher nicht sehr spektakulaer: man sieht da nur eine gruene oder blaue Tasche (von Coles oder Woolworths, diese Taschen sind hier ganz gross im Rennen) neben der anderen. Ich holte also meine gruene Tasche aus dem Kuehlschrank, legte die Sachen rein und stopfte sie in das nun entstandene Loch im Kuehlschrank zurueck - gar nicht so einfach, denn die Tasche war jetzt natuerlich viel groesser. Aber nachdem ich ein paar unguenstig gestapelte Taschen, Tueten und Bierdosen umgeraeumt hatte, passte es wieder.
Als ich in mein Zimmer kam, erwartete mich ein vertrautes Bild: Mark lag mit seinem Laptop im Bett und die beiden Stuttgarter pennten vor sich hin. Da das Wetter nicht so pralle war, es hatte angefangen zu regnen, machte ich mit, indem ich mich hinlegte und ein bisschen im Buch las, das ich im Zimmer gefunden hatte - ich glaube so ein langweiliges Buch vermisst keiner ;-)
Da man bei dem Wetter draussen nichts machen konnte, beschlossen Thomas, Andrej, 2 andere Jungs aus dem Hostel und ich ins Aquarium zu gehen. Also machten wir uns gegen Mittag auf den Weg - zu Fuss, weil meine Wochenkarte fuer Bus/Zug/Faehre abgelaufen war und ich mir leider noch keine neue kaufen konnte... War ja zum Glueck nur 20 min entfernt.
Das Aquarium war eine Sensation - fanden jedenfalls offenbar tausende von Leuten, die vor den Tueren Schlange standen. Als wir uns erkundigten, erfuhren wir, dass die Besucher vor der Tuer schon eine Stunde standen und drinnen war die Schlange dann noch mal mindestens genau so lang. Wir waren uns schnell einig, dass wir keine Stunde im Regen stehen wollten, also gings dann wieder zurueck. Ich lief noch etwas durch die Innenstadt, wo ich ja schonmal da war, und erkundete das Queen Victoria Building, von aussen antik, aber innen ein grosses Einkaufszentrum. Von einem Tip geleitet, den ich im Internet gelesen hatte, lief ich im Gebaeude ein wenig herum, bis ich sie fand: Lueneburger, die Deutsche Baeckerei. Ich kaufte mir einen halben Laib Brot und ging den Umstaenden entsprechend gluecklich ins Hostel zurueck.
Dort angekommen, fing ich dann direkt an, die Pfannkuchen zuzubereiten, so langsam bekam ich naemlich echt Hunger. Ich bereitete also wie gewohnt alles zu. Als dann aber der erste Pfannkuchen in der Pfanne war, fiel mir auf, dass es wohl nicht so einfach werden wuerde, die Pfanne hatte naemlich keine Schutzbeschichtung (mehr), also fing schon der Teig ziemlich zu kleben an. Da ich auch keinen vernuenftigen Pfannenwender hatte, (der Kaesehobel war leider schon an einer anderen Pfanne in Benutzung, also musste ich mit dem flachen Holzloeffel vorlieb nehmen) war der Pfannkuchen dann ziemlich schnell ein zerfetzter Klumpen, der auch nur von einer Seite angebraten war (Kaese nach unten traute ich mich nicht). Es war essbar, aber lecker geht anders. Ok fuer den naechsten ueberlegte ich mir dann was anderes: erst briet ich die eine Seite, drehte ihn um (klappte diesmal sogar halbwegs) und als die 2. Seite briet, legte ich den Kaese oben zum Schmelzen drauf. Der Teig schmeckte jetzt schon besser, aber der Kaese wurde so natuerlich nicht kross, also auch eher ein Flop. einen 3. machte ich mir dann noch und da das mein letzter war, dachte ich mir: alles oder nichts, und probierte es mit dem Kaese nach unten. Wie erwartet schloss der Kaese Freundschaft mit der Pfanne und die beiden wollten sich nicht mehr loslassen. Immerhin schmeckte dieser Klumpen besser als der erste, also immerhin ein kleiner Erfolg.
Da ich mir viel zu viel Teig gemacht hatte, goss ich den Rest kurzerhand in eine ausgespuelte Flasche, in der vorher Pastasosse drin war. Tupperware fuer Arme, wenn man so will ;-).
Den Nachmittag verbrachte ich dann damit, noch was zu lesen oder fernzusehen. Irgendwann machte ich mir auch den Rest der Pfannkuchen (war noch Teig fuer 5) und diesmal ohne Kaese, sondern mit Nutella und Marmelade, das ging schon viel besser und war ein regelrechter Gaumenschmauss; diesmal hatte ich aber auch eine beschichtete Pfanne, wenn auch mit einem Griff, der fast abfiel.
Nach diesem Imbiss ging ich nochmal zum Automaten und siehe da: die Zahl hatte sich auf das ca tausendfache vergroessert, und diesmal ist das keine Uebertreibung :D (An der Stelle nochmal Danke nach Hause ;-) )
Derart motiviert ging ich wieder ins Hostel und ass mein Oberlaenderbrot (oder zumindest ein aehnliches) mit Wurst. Ich haette nicht gedacht, dass normales Brot so gut schmecken konnte!
Nach dem Essen hiess es dann wieder spuelen, was wieder ein halbes Abenteuer wurde. Erstmal musste ich mir ein Becken leerraeumen (waren beide bis oben hin kuenstlerisch mit Geschirr zugebaut) und dann auch noch einen Lappen finden. Als ich dann mein Zeug spuelte und erstmal auf das Rost zum abtropfen stellte, kam auch schon irgendwer und wollte sich meinen Teller nehmen (wahrscheinlich weil das der einzige gespuelte Teller war), also trocknete ich alles schnell ab, und brachte es in mein Zimmer.
Dann ging ich runter zum Harbour City Backpackers, wo ich mit Thomas noch in eine einheimische Kneipe ging (wo mal kein Deutsch geprochen wurde - ich bin jetzt schon einen Monat hier und habe mehr Deutsch als Englisch gehoert...), und konnte in Form von Bier auch direkt noch meine Schulden bei ihm bezahlen ;-)
Als es dann etwas spaeter wurde, ging es dann wieder mal zurueck ins Hostel, wo ich dann nach 2 min schon schweissueberstroemt (ich hab das Gefuehl, irgendwer hat in unserem Zimmer mal seine Tropenluft aus dem Norden liegen gelassen) ins Bett fiel. Decken haben wir keine bekommen, also genoss ich meinen Thermoschlafsack, der Sturzbaeche erzaeugte, ueberall, wo er meine Haut beruehrte. Dennoch schlief ich recht schnell ein und als ich am naechsten Morgen verschwitzt unter meinem Schlafsack aufwachte, aus dem Fenster schaute und den Aussichtsturm vor ein paar wenigen Wolken sah, wusste ich: das wird wieder ein ganz normaler Tag.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Froehliche Weihnachten!

Mit etwas Verspaetung melde ich mich auch mal wieder und ich hoffe, ihr hattet alle ein schoenes, ruhiges Weihnachtsfest.
Ihr koennt euch sicher vorstellen, dass meine Version von Weihnachten etwas ungewohnt ist, schon angefangen damit, dass ich mir ueber die Feiertage viel Essen eingekauft habe, um nicht zu verhungern, nur um dann festzustellen, dass genug Laeden auch Heilig Abend und am 1. und 2. Weihnachtstag durchgehend geoeffnet haben. Naja, besser so, als andersrum ;-)
Eingeleitet wurden die Feiertage damit, dass wir noch Abends in eine Disco gingen, die sich dann als ein Lesbenclub rausstellte Oo. Da blieben wir dann bis die Musik ausging und als ich nach Hause kam, ging auch schon wieder die Sonne auf - hatte den Vorteil, dass ich nicht lange warten musste und endlich mal das Fruehstueck im Hostel bekam, was ich sonst immer verschlafen hatte ;-).
Am naechsten bzw selben Tag gingen wir dann mit Weihnachtsmuetzen bewaffnet an den Strand ;-) (Lasst euch von den Fotos, die noch kommen, nicht taeuschen: ich sehe aus, als wuerde ich frieren, aber das ist nur ein schauspielerischer Trick, um euch die Stimmung nicht zu verderben! Nein, ehrlich, es war warm genug, schwimmen zu gehen, ohne zu frieren, nur an Sonne fehlte es leider etwas).
Richtig Weihnachten haben wir dann aber am 25. gefeiert, erst hab ich mich mit Melissa und Tilmann am Strand getroffen (leider wars schon ziemlich kalt), und es war schoen mal jemanden von zu Hause zu treffen. Dann ging es weiter zu Katharinas WG, wo es Stollen, Plaetzchen und Lebkuchen gab, die jemand aus Deutschland zugeschickt bekommen hatte (warum das geklappt hat, mussten wir auch nicht genau, da auch teilweise Nuesse im Teig waren, eigentlich sind die Australier doch so streng am Zoll?), und da kam dann schon etwas weihnachtliche Stimmung auf.
Danach ging es dann in den Park in der Naehe und das BBQ wurde eroeffnet. Statt der Pute oder Gans, oder was man eben zu Weihnachten macht, gab es also diesmal Kaenguruh und Rind mit Rotwein aus dem Tetrapack ;-).
Spaeter sind wir dann zum Wichteln wieder in die WG zurueck und haben dann irgendwann noch eins der bescheuertsten Trinkspiele gespielt, das ich je gespielt habe. Mit dem letzten Zug gings dann nach Hause, wenigstens das war wie gewohnt ;-)

Naja, die letzten Tage habe ich damit verbracht, ein bisschen die naechste Zeit zu planen, sprich: nach einem Job zu suchen. Ich habe mir jetzt einfach meinen Check-Out (4. Jan) als Ultimatum gesetzt, wenn ich bis dahin in Sydney was gutes finde, bleib ich hier, wenn nicht, gehts vermutlich nach Mildura zum Fruitpicking (das ist im Norden von Victoria, schon relativ weit weg von der Kueste), denn mittlerweile find ich, war ich lang genug in Sydney, wird Zeit, auch mal wieder wo anders hin zu kommen - es heisst ja schliesslich nicht Work & Hang Around!
So viel erstmal, ich melde mich dann wieder wenns was Neues gibt (erfahrungsgemaess also bald wieder), wuensch euch allen schoene Feiertage und einen guten Rutsch!


PS: ich habe die Kommentare jetzt fuer alle freigeschaltet, wusste gar nicht, dass die nur fuer registrierte Nutzer waren. Klickt in der Liste ("Kommentar schreiben als") einfach Name/Url an und gebt dann euren Namen da ein, dann koennt ihr einen Kommentar schreiben

Sonntag, 20. Dezember 2009

Wieder in Sydney

Nach den vielen Fotos gibt es heute mal wieder Text (in erster Linie, weils der Kartenleser nicht tut ;-) )

Nach ein paar etwas chaotischen Tagen bin ich jetzt endlich wieder in Sydney. Warum endlich? Naja, Tasmanien war schoen, aber fuer meine australischen Vorstellungen etwas zu kalt (bei ca 20 Grad) und zu wechselhaft, also nichts fuer einen langen Aufenthalt - ausserdem hatte ich, und da bin ich mir absolut sicher, den Weltmeister im Schnarchen auf meinem Zimmer, der hat mich mit seinem ge-SAEGE (wer den versteht, darf ihn behalten ;) ) immer Nachts aufgeweckt, sodass ich mir meine Kopfhoerer in die Ohren stopfen musste, um ueberhauut schlafen zu koennen...

Letztlich gab es in Hobart einfach nicht viel zu tun, sodass es relativ langweilig wurde, als Eva und Marina abgereist sind (es galt 3 Tage zu ueberstehen). Das hat dann aber noch ganz gut geklappt, sodass der Tag des Abfluges auch schon bald vor der Tuer stand. Es hiess zur Abwechslung also wieder einmal Abschied nehmen (das wird hier leider fast zur Tagesordnung), diesmal von dem netten japanischen Paerchen, das im selben Zimmer einquartiert war.

Als ich dann an der Haltestelle auf meinen Bus wartete, kam zufaellig noch Michel, auch ein Mitbewohner, vorbeigelaufen, der mir dann freundlicherweise mitteilte, dass die Haltestelle des Shuttles doch ganz woanders sei - und das ca 3 min nach der Planmaessigen Abfahrtszeit. Sollte das stimmen, wuerde ich meinen Flug wahrscheinlich verpassen. Da Eva und Marina aber auch von "meiner" Haltestelle abgeholt wurden, blieb ich trotzdem da, allerdings mit einem flauen Gefuehl im Magen. Nach 10 min hiess es dann aber panic over, als mein Bus doch noch um die Ecke kam (und ich verfluchte Michel innerlich).

Naja, bis zum Airport lief dann alles glatt, auch wenn ein Unfall eigentlich noch ganz gut gepasst haette, wenn ich mir das so recht ueberlege.

Als ich dann auf den Flieger wartete, kam ein paar Minuten nach planmaessiger Boardingzeit die erste Durchsage: ca 20 min Verspaetung. Nicht so tragisch. Dann sah ich aber, wie die Leute draussen am Flieger anfingen, an den Landeklappen am Fluegel rumzuruetteln und sich fragend anzuschauen und das war wirklich kein vertrauenserweckender Anblick!

Wie es kommen musste kam dann auch irgendwann die naechste Durchsage, dass es weitere 45 Minuten dauern wuerde, da es ein Problem mit den Tragflaechen gab. Ich dachte mir nur "kein Stress, nehmt euch bitte die Zeit, die ihr braucht", und das taten sie dann auch, indem der Flug letztlich gecancelt wurde - ganz so hatte ich das eigentlich nicht gemeint...

Die Durchsage war dann auch nicht so leicht verstaendlich fuer mich. Als ich dann ein paar Australier ansprach stellte ich aber erleichtert fest, dass die so viel bzw so wenig wussten wie ich auch, also ab zum Schalter, wo wir mehr erfahren sollten. Lange Rede wenig Sinn: wir wurden fuer eine Nacht in ein Hotel gesteckt, wo ein cooles Einzelzimmer mit Bad, Minibar (mit genug Essen+Trinken), Fernseher und Doppelbett auf mich wartete. Manko war nur, dass die Minibar neben all den koestlichen Speisen und Getraenken auch einen Zettel enthielt, der mir mitteilte, was denn der Inhalt der Bar so kostete, und das war leider nicht wenig (zb ein Muesli fuer 9$ und die Milch ist in dem Preis noch nicht drin!)
Also ging ich diesmal hungrig schlafen und machte mich stattdessen am naechsten Tag ueber die Snacks im Flieger her.

Die Entschaedigung des Ganzen war uebrigens lediglich ein Gutschein bei der Airline im Wert von 150$ (mein Flug also), etwas Mager finde ich...
In Sydney musste ich dann auch noch das Shuttle selber zahlen, weil das Hostel die Kosten erst ab einer Buchung von 3 Naechten uebernimmt, die ich ja eigentlich auch gehabt haette....
Ok um das ganze jetzt zum Abschluss zu bringen: ich schaffte es noch mein Gepaeck im falschen Raum einzuschliessen, weil der Rezeptionist und ich offenbar irgendwie aneinander vorbei geredet hatten, war dann aber ein schnell loesbares Problem, dem Generalschluessel sei dank :-)
Am Abend hatte ich dann aber eine ideale Gelegenheit, mich abzureagieren, denn Dope (+SoiL u. Our Last Enemy) spielten in der Manning Bar. War lustig, weil der Saenger staendig ueber Australien herzog und am Ende hab ich sogar noch 3 Plektren gefangen (oh yeah).

Mittlerweile bin ich wieder umgezogen (alles lief glatt und ich hab sogar ein Zimmer direkt am Eingang. Bin ich nicht faul?) in das Kanga House, wo ich dann auch bis zum 4. bleiben werde.
Wirklich erkunden konnte ich es noch nicht, aber der Schnarcher aus Hobart erklaerte mir, dass es das beste Hostel sei, in dem er je gewesen sei - was auch immer ich da vorfinde, ich bin jetzt mit Ohropax bewaffnet ;-)

Ok jetzt muss ich mal langsam was zu essen kaufen - ach apropros Essen: ich habe gestern Kaenguruh, Krokodil und Emu gegessen, (und das Krokodil machte "Rrraawrawrawraw").

Jetzt erwarte ich aber eine Flut von Kommentaren, nachher verliere ich noch die Motivation zum schreiben :0
Also ganz liebe Gruesse an euch alle, und falls es zu keinem Weihnachtspost mehr kommt, allen ein frohes Fest und viel Schnee, dann koennt ihr mich ja auch mal mit Fotos neidisch machen ;-)
Niklas

Dienstag, 15. Dezember 2009

Weiter gehts (bitte erst den vorherigen Post lesen - kleine Verwirrung verursachte neuen Post ;-) )


Am 7. ging sie los, unsere Tour durch Tasmanien. Das ist unser Bus mit Sarah, unserem Guide vorne rechts.


Der 2. Stop (nach der Besichtigung einer langweiligen Kirche) war in der Naehe der Pirates Bay, ich habe viel gesucht, aber dort keine Torrents gesehen (konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;-) )


So sahen die meisten Strassen aus, auf denen wir gefahren sind. Das einzige, was auf dem Foto noch fehlt um es perfekt zu machen ist die pralle Sonne, aber davon hatten wir waehrend der 6 Tage eigentlich nicht viel.


Etwas spaeter hielten wir dann noch bei der Devils Kitchen, einer beeindruckenden Schlucht, an der man bestimmt gut hochklettern kann ;-)


Vorletzter Stop des Tages war Port Arthur (dabei ist es obligatorisch, das "A" betont und gequaelt langsam auszusprechen). Naja, was soll ich sagen, die Fuehrung war Mist. Ich habe es glaube ich schon erwaehnt, daher hier keine weiteren Details.




Das war der Stewards Bay. Ein wunderschoener Platz zum Picknicken, was wir dann auch direkt getan haben (wie so haeufig: es gab staendig Teepausen mit Tee, Keksen, Kuchen usw).


Welche Stadt das war, weiss ich nicht mehr auswendig, jedenfalls ist das ein schoener Ausblick.



Der Freychinet National Park. Bild 1 fand ich toll, ich war naemlich kurz davor, dort mein Zelt aufzuschlagen. Der Ranger ist bestimmt Deutscher ;-)
Bild 2 ist der Strand, der gleich um die Ecke war.


Das muss doch in meinen Blog: das erste lebende Kaenguruh (bzw. Wallaby, das ist nicht das selbe!), das ich gesehen habe und das in freier Wildbahn - am Wineglass Bay wimmelte es nur so von denen.


Das ist der Wineglass Bay. Das soll einer der Top Ten Straende der Welt sein, auch das hab ich ja schon geschrieben, da habt ihr jetzt den Beweis ;-)


Nach dem Aussichtspunkt mussten wir noch ein paar Kilometer laufen, bis wir endlich am Strand selber ankamen. (Dieser Abgelegenheit hatten wir es zu verdanken, dass der Strand menschenleer war, als wir ankamen)




Wie gesagt: um das ganze perfekt zu machen, fehlt etwas die Sonne, aber da muss man in Tasmanien immer etwas Glueck haben.


So die restlichen Highlights schmeisse ich jetzt mal einfach so rein, Zeit haette ich zwar, nur gehen mir langsam die Dollars aus.


















Possum-Action :D




Bild 2: unsere Reisegruppe

die Tour durch Tassi

Mittlerweile ist die Tasmanientour vorbei und ich sitze wieder in Hobart, mit genug Zeit in den Taschen, dass ich euch mal ein paar Fotos der Tour hochladen kann.



Das ist der Ausblick von der Dachterasse im Harbour City Backpackers in Sydney. Das ist ein tolles Hostel, nicht nur, dass es eine Dachterasse mit tollem Ausblick hat, sondern die Stimmung allgemein ist super, es ist bezahlbar und liegt sehr zentral. Wenn ich aus Hobart zurueckkomme, bin ich erstmal wieder dort ;-)



Marina, Eva und ich an unserem ersten Tag in Hobart. Wir hatten erstmal Muehe, uns an das kleine Hobart zu gewoehnen (mit 200.000 Einwohnern die groesste Stadt Tasmaniens - knapp die Haelfte aller Tasmanier wohnen dort), schliesslich hatten wir immernoch Sydney in den Knochen.


Es gibt nicht nur schoene Ort am andern Ende der Welt ;-)
Das war der Ausblick aus unserem Hostel, aber wenn man mitten in der Stadt wohnt, muss man eben manchmal Opfer bringen. Sonst war bzw ist das Hostel ganz angenehm, wie gesagt mitten in der Stadt, ausserdem recht sauber und mit super freundlichem Personal.


Einer unserer ersten Erkundungslaeufe ging richtung Strand, angeblich 20 min entfernt. Nach ca 45 Min brachen wir dann ab und kehrten wieder zurueck, die Australier legen offenbar Entfernungen viel schneller zurueck als wir.


Mangels Strand mussten wir mit dieser Bucht vorlieb nehmen, die offenbar der zentrale Hundetreffpunkt Hobarts war. Nach einem kurzen Stop ging es also weiter.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Lebenszeichen aus Tasmanien

NAchdem jetzt ein paar Tage ohne internet und Handynetz vergangen sind, sind wir endlich mal in einem Hostel angekommen, wo man die Rechner noch bezahlen kann.
Am 5. sind wir (Eva, Marina und ich) wie schon erwaehnt in Hobart angekommen, wo wir fuer 2 Naechte ein Hostel gebucht hatten. Da man in Tasmanien ohne eigenes Auto im Prinzip nicht rumkommt (Alternativen sind Fahrrad oder zu Fuss ;-) ), haben wir kurzerhand eine 6-Tages-Tour gebucht, die uns einmal rund um "Tassi" fuehren sollte. Da halb Tasmanien Nationalpark ist, oder die "Staedte" nur wenige Einwohner haben - Hobart ist mit 200.000 Einwohnern mit Abstand die groeste Stadt in Tassi - gibt es fast ueberall keine Netzabdeckung. Was vielleicht auch gar nicht schlecht war, denn so konnten wir komplett ungestoert die Natur geniessen und da hat Tasmanien echt was zu bieten. Obwohl heute erst Tag 3 der Tour ist, hat es sich schon gelohnt. Die erste Station war mit einem Besuch von Port Arthur, einem historischen Gefaengnis, stink langweilig. Es gab eine schnelle Sprecherin (klug gewaehlt mit Aussi-Akzent und scheinbar ohne Lungen - jedenfalls brauchte sie keine Pausen zum Atmen), die ihren Job so verstand, dass sie in moeglichst kurzer Zeit moeglichst viele Gruppen durchschleusen musste. Wie auch immer, ich will mich in nichts reinsteigern ;-)
Nach Port Arthur gings erstmal wieder nach Hobart zurueck und am naechsten Tag begannen dann die interessanten Ausfluege in die sehr vielseitige Natur Tassis. Viel kann ich dazu prinzipiell nicht sagen, es gab ne Menge zu sehen, von typisch australischen Eukalyptuswaeldern auf roter Erde gefolgt von palmenreichen weissen Sandstraenden mit tuerkisem Wasser (der Wineglass Bay ist uebrigens unter den Top Ten Straenden der Welt) ueber Regenwald bis hin zu rauhen Granitkuesten (fuehlte mich ploetzlich wie in Schweden...) und teilweise deutsch anmutenden "Almen" und Seen, war eigentlich fuer jeden Geschmack was dabei.
Ich kann von dem Rechner hier leider nichts hochladen, sonst wuerde ich euch jetzt mit Fotos bombardieren, von denen einige sich gut in einem Postkartenstaender machen wuerden - aber keine Sorge, das kommt noch ;-)
Gestern habe ich dann uebrigens auch endlich mal Kaengurus gesehn, und die liessen sich gleich sehr bereitwillig fotografieren - kein Wunder, da sie ja im Gegenzug auch delizioese Bananenschalen bekamen.
Ok ich mach hier jetzt einfach mal nen Punkt, und melde mich dann mal wieder, wenn ich hoffentlich mal ein paar Bilder uppen kann.
Bis dann

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Wie versprochen gibt es heute mal ein paar Bilder



Ankunft im Flughafen
Der Umzug in das Hostel (so warteten wir ca 15 min auf unseren Bus, bis wir herausfanden, dass er an einer andern Haltestelle haelt...)
Nach der Busfahrt wollten wir eine Abkuerzung durch den Park nehmen, hat nicht geklappt, weil der auf der angepeilten Seite ueberhaupt keinen Ausgang hat. Der Umweg hat sich aber definitif gelohnt:
Was das fuer ein Baum ist weiss ich nicht, aber er sieht toll aus
In einem Teil des Parkes wohnen tausende von Flughunden, die tagsueber schlafen (oder sich lauthals mit ihrem Nachbarn streiten) und abends ab Anfang der Daemmerung durch den Park segeln
Palmen gibt es auch ueberall (gerne auch neben knallbunten Plastikweihnachtsbaeumen - Fotos folgen ;-) )

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Es ist Sommer

Heute ist es endlich Sommer geworden in Sydney (offiziell ja schon gestern, aber da hatten wir "nur" ca 20 Grad und es war sehr wolkig, teilweise mit Regen) und bei 25+ Grad fange ich an richtig in Urlaubsstimmung zu kommen. Wenn es nicht ueberall diese bunte Weihnachtsdeko gaebe (die schrecklich deplatziert wirkt), koennte man glatt vergessen, dass wir Dezember haben.
Das gute Wetter haben wir auch dann glatt genutzt, um in unser neues Hostel zu ziehen (mehr oder weniger zufaellig ist ueber die Haelfte der Gruppe jetzt dort) und uns in Sydney gruendlich zu verlaufen. Wir haben es aber dann doch noch gefunden, unter anderem, weil irgendwelche Australier uns ploetzlich ansprachen und uns ihre Hilfe anboten.
Direkt danach hatten wir dann unsere letzte Infoveranstaltung bei Work n Holiday, wo ich dann auch meine Telefonkarte bekommen habe (+61 4155 03246).
Fotos kommen demnaechst mal ein paar, leider ist meine Zeit wieder abgelaufen (halbe std kostet ca 1,80 Eur).
Bis dann erstmal.

PS: Tasmanien ist gebucht :)

Dienstag, 1. Dezember 2009

Soo mittlerweile bin ich also in Sydeny angekommen. Der Flug verlief ruhig, mein einziges Problem war nur, dass (nach deutscher Zeit) die Nacht um ca 16:00 ploetzlich anfing und gegen 22:00 Uhr, als ich endlich anfing muede zu werden, die Sonne aufging und Fruehstueck serviert wurde... In Kuala Lumpur hatte dann noch der naechste Flieger technische Probleme, sodass wir erst mit ca 2 1/2 std Verspaetung starten konnten. Wenigstens gab es so die erste Gelegenheit, die Mitreisenden etwas kennen zu lernen und ich fand es beruhigend zu erfahren, dass kaum einer schon genaue Plaene gemacht hat - ich bin da also nicht der einzige ;).
In Sydeny wurden wir dann abgeholt und mit 2 mageren Bussen zum Hostel gefahren, wo ich mich dann nach einer kurzen Orientierung in Sydeny (die daraus bestand den naechsten Atuomaten zu finden und Geld abzuheben) auch sofort schlafen gelegt habe.
Am naechsten Morgen hatten wir dann um 9:30 eine Infoveranstaltung in der Zentrale von Work n Holiday, der Partnerorganisation von Travelworks. Da sassen wir dann erst mal 1-2 h, waehrend uns einer nach dem andern unsere Mitgliederausweise ausgestellt wurden - zum Glueck gab es dort ein paar Rechner, an denen wir uns bedienen durften.
Die Praesentationen wurden dann von Australiern gehalten, wie sie im Buche stehen: herzlich, offen, braun gebrannt und sie sprechen jeden mit "dude" oder "mate" an ;). Anschliessend hab
dann mit 3 anderen Backpackern zusammen ein Zimmer in einem Hostel am Hafen gebucht, wo wir dann bis Samstag bleiben, dann geht es moeglicherweise fuer ca 2 wochen nach Tasmanien, das werde ich morgen endgueltig entscheiden, wenn wir wieder in der Zentrale sind (letzte Praesentation, die uns bei der Arbeitssuche helfen soll) und den Flieger buchen - naja oder eben nicht. Wenn ich in Sydney bleibe, werde ich mich definitiv um einen Job kuemmern, denn es ist doch recht teuer hier (habe gelesen, dass die Baumkletterer zur Beschneidung der Baeume suchen - das waer doch was :D).
Aber da muss ich erst mal ne Nacht drueber schlafen und durchrechnen, ob ich mir Tasmanien leisten kann.
So, meine Internetzeit ist langsam abgelaufen (leider nicht kostenfrei hier) und ich kriege mit der Tastatur noch einen Krampf: kein ä, ö, ü und auch die Zeichen sind alle an falschen Stellen - aber auch da werde ich mich wohl dran gewoehnen muessen ;)
Mehr gibt es dann morgen, bis dann!