Dienstag, 28. September 2010

Ab in die Berge

Mittlerweile hab ich mich mal etwas vom Strand loesen koennen und habe mich entschieden, ein wenig die Berge von Vietnam zu erkunden. Wie es dazu kam?
Nach Mũi Né und Nha Trang litt ich unter einer gewissen Ueberdosis Strand (ja, sowas schient es zu geben) und ich wollte mal ein bisschen von den ganzen Touristen weg kommen. Als ich dann erfuhr, dass ich in meinem Hotel Motorraeder fuer gut 2€/Tag mieten konnte, beschloss ich, mal eine Tour auf eigene Faust zu machen.
Ich mietete mir also bis zum 10/10/10 (ein tierisches Datum, oder? ;-) ) ein Motorrad (dass die Maschine mehr als doppelt so viel Hubraum hat, wie ich eigentlich fahren duerfte, hab ich gerade erst durch Recherchieren herausgefunden- ups^^) und machte mich damit auch gleich auf den Weg nach Westen: Đà Lạt.
Dabei war die wahrscheinlich groesste Herausforderung, meinen Rucksack ordentlich auf dem Sitz festzuzurren, eine Faehigkeit, mit der Vietnamesen uebrigens vorzueglich gesegnet sind: es gibt nichts, was ein Mann hochheben kann, was man nicht irgendwann mal auf einem Moped/Motorrad sehen kann.
Das faengt ganz harmlos mit einzelnen Riesenboxen an, die von hinten den Fahrer verbergen, da gibt es uralte Frauen, die ihre Kueche (2 Herde, Kochutensilien und kleine Boxen) durch die Gegend fahren, 5m lange Bambusbuendel, mehrere Riesenkoerbe (einer oben mittig, und je einer links/rechts) mit entweder tonnenweise Fruechten/Gemuese, oder einem Schwarm Gaense/Huehner (und hier rede ich von 15-20 Tieren) oder mehrere Hunde. Einer meinte auch mal, ein lebendes Schwein spazieren fahren zu muessen. Naja und dann gibt es da noch die Personentransporte, mein persoenlicher "Rekord" liegt bei einer 4-koepfigen Familie (was ich aber schon haeufiger gesehen habe), mein Schnorchel-Instructor erzaehle aber, dass er auch schon ein Motorrad mit 7 Personen gesehen hat. Das ist unmoeglich? Na, dann fragt mal einen Vietnamesen eures Vertrauens ;-).
Ich war da mit meinem grossen Rucksack hinten und dem Laptop+kleinen Rucksack vorne also etwa kanpp unter dem Durchschnitt.
Aber ich komme vom Thema ab.
Mit meinem provisorisch befestigten Rucksack - endlich hatte die 5m Reepschnur aus dem Kletterwald eine Verwendung gefunden - dueste ich also los. Als ich so langsam dem Ende der Stadt entgegen kam, fiel mir ein, woran ich bisher nicht gedacht hatte: eine Karte!
Also stoppte ich nochmal schnell an einer Buchhandlung und kaufte mir eine solche. Optimistisch ging ich nach draussen und bevor ich losfuhr, wollte ich mich orientieren. Ich musste dann aber feststellen, dass die Karte nur sehr spaerlich mit wesentlicher Information bestueckt war. Viel wichter schienen den "autoren" die unzaehligen kleinen und knallbunten Bildchen von Haeusern, Elefanten und Schiffchen - toll. Allein den Ort zu finden, wo ich hinwollte, kostete mich etwa 5 min.
Dann musste ich auch feststellen, dass es laut Karte ueberhaupt keinen direkten Weg von Nha Trang nach Đà Lạt gaebe. Weil ich anderer Meinung war, kramte ich meinen Kompass aus der Tasche und praegte mir mit Hilfe der Sonne ein, wo Westen war. Derart organisiert verliess ich also die Stadt.
Ich fuhr erstmal etwa 10 min und gerade als ich anfing, ein wenig zu zweifeln, zweigte eine Strasse nach rechts ab und auf dem Schild (es gab sogar ein Schild?! Wahnsinn :D) stand tatsaechlich "Đà Lạt".
Das hebte meine gute Laune ins unermessliche, auch wenn ich kurz danach versehentlich eine kleine Schlange ueberfuhr...
Nach ein paar Stunden erkannte ich dann am Stand der Sonne, dass ich etwas in die falsche Richtung fuhr. Nach etwa 10 km Hoffen, dass die Strasse wieder einen Linksknick macht, fragte ich dann einen Einwohner. Und tatsaechlich hatte ich eine Aussfahrt verpasst. Ploetzlich erkannte ich den immer noch lebenden Pfadfinder in mir - wozu brauch ich denn da noch eine Karte?^^
Wieder auf dem richtigen Weg, fing es dan aber auch bald an zu daemmern und ich war noch etwa 2-3 Std von Đà Lạt entfernt. Ich tankte also noch einmal voll auf und beschloss, in der naechsten Stadt ein Hotel zu suchen. Wie haette ich wissen koennen, dass nun die laengste unbesiedelte Strecke meiner Tour folgen wuerde? Die naechste groessere Stadt war naemlich schon Đà Lạt und nur kurz vorher gab es noch ein kleines Dorf.
Waehrend ich also fuhr, wurde ich ziemlich bald von vollstaendiger Dunkelheit umhuellt. Auch Verkehr gab es so gut wie keinen mehr, was mich da schon etwas misstrauisch machte. Etwas spaeter fing es dan auch noch an zu regnen und ich konnte sehen, dass ich geradewegs auf ein Gewitter zu fuhr. Zu allem Ueberfluss entstanden durch den warmen Asphalt teilweise extrem dichte Nebelfelder, die eine Sicht von ~10m zuliessen und mich damit auf etwa Schrittgeschwindigkeit zwangen. Nach etwa 1-2 Stunden kam ich dann in ein kleines Dorf, wo ich anhielt, um mich etwas zu waermen, es war naemlich empfindlich kalt geworden und T-Shirt, Kurze Hose und Flip-Flops sind da nicht die beste Kleidung!
Als ich nach einem Hotel fragte, bot mir die Familie, die das Café betrieb, an, bei ihnen zu schlafen, was ich gerne annahm.
Ich kam dann also am naechsten Morgen in Đà Lạt an und hatte so auch genug Zeit, mir die spaerlichen Sehenswuerdigkeiten anzuschauen und ein guenstiges Hotel zu finden.
Hier plante ich auch mit einem netten Tourguide meine weitere Route und so brach ich dann am naechsten Morgen auf nach Liên Sơn.
Auf dem Weg wurde mir klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn die Szenerie war unglaublich schoen und auch das Leben um die Strasse wurde immer abgefahrener: da waren am Rand zum Beispiel mittlerweile fast immer frei laufende Huehner, Hunde und Kuehe, ich musste mich ein paar Mal durch eine Herde Kuehe schlaengeln, die gerade ueber die Strasse getrieben wurden (ein Vietnamese vor mir wurde bei diesem Versuch von einer Kuh vom Mofa gerammt und ware dabei fast von der Bruecke in einen Fluss gefallen^^), ich begegnete auch enmal einem kleinen Jungen mit einem Wasserbueffel an der Leine und einmal, als ich auf dem Highway wendete, um nach dem Weg zu fragen, kamen mir ploetzlich 3 Elefanten entgegen (und die sind riesig, wenn man mal direkt neben denen steht!).
Auf dem Weg gab es natuerlich auch keine Restaurants in dem Sinne, es waren nur noch diese offenen Kuechen zu finden, mit diesen 40cm-Tischen und 20cm-Stuehlen. Aber mittlerweile hab ich mich da schon dran gewoehnt und so stoert mich das nicht mehr, wenn zwischen meinen Beinen Huehner durchrennen, oder am Nebentisch der Hausherr einen Hund haeutet (ok, zugegeben: das hat mich schon etwas irritiert ;-) ).
Um auch mal zu einem Punkt zu kommen, denn so eine Fahrt dauert ja auch nicht ewig (mein Hintern schreit erleichtert: Genau!): ich bin in einem Stueck in Liên Sơn angekommen, habe wieder fantastisches Essen fuer etwa €1,50 (jo, diesmal hab ich mir was teureres gegoennt ;-) ) gegessen und hier in ein Resort eingebucht.
Mal gucken, was man hier so machen kann, ihr hoert dann spater wieder von mir!

Montag, 20. September 2010

Mũi Né

Und schon bin ich wieder woanders.
Diesmal verschlug es mich nach Mũi Né, weil ich von den exzellenten Wassersportmoeglichkeiten gehoert hatte, die es dort gab.
Wie schon so oft, fuhr ich genau dann aus Saigon weiter, als ich anfing, die Stadt richtig zu moegen.
Meinen Bus buchte ich am spaeten Vormittag, fuer den fruehen Nachmittag und es klappte wunderbar ;-)
Um die Zeit rumzukriegen, besuchte ich endlich mal wieder einen Friseur und zahlte umgerechnet etwa 1,50€ fuer den vermutlich besten Schnitt, den ich bis dahin bekommen hatte - merkt ihr, warum ich diese Stadt mag? ;-)
Mit dem Bus hatte ich dann Glueck gehabt, denn meine Beine passten rein, ohne sich mindestens 2-mal falten zu muessen.
Ein paar Stunden und ein Kilo Bananen spaeter kamen wir dann in eine Stadt, wo der Busfahrer nach und nach einzelne Leute rausliess - offenbar wusste jeder, wo er hin musste. Ich wusste allerdings nicht mal, ob es ueberhaupt schon Mũi Né war, geschweige denn hatte ich irgendein Hotel ausgesucht, wo ich hin wollte. Als der Busfahrer dann irgendwann hielt und fast alle ausstiegen, ging ich einfach mit raus und mir folgten dann auch die letzten, offenbar ebenso Unentschlossenen. Ich fragte dann in dem Resort, vor dem wir abgesetzt wurden und die hatten noch einen Schlafraum fuer 6 Personen fuer 4€. Klang gut, also checkte ich kurz entschlossen ein.
Ich lernte auch bald meinen Zimmergenossen kennen: Phil, der mit dem Rauschebart und Dreads, der offenbar mit jedem, den er traf, Freundschaft schloss. Da es schon Abend war, fand er auch gleich einen Grund, mir schonmal die oertlichen Bars zu zeigen, da kannte er sich ziemlich gut aus ;-)

Am naechsten Tag fuhr ich dann mit ein paar Englaendern aus der Nachbarschaft zu den Sandduenen, die etwa 30 Min ausserhalb der Stadt lagen.
Dort angekommen, war es ploetzlich wie, als wuerden wir mitten in einer Wueste stehen und dementsprechend waren auch die Temperaturen. Was ich erst spaeter erfuhr war, dass Mũi Né tatsaechlich am Rande einer Wueste liegt, welche das trockenste Klima in ganz Suedostasien hat! Daher haben wir hier trotz Regenzeit eigentlich immer gutes Wetter (Morgens warm, Mittags heiss, Nachmittags kommt dann eine sehr angenehme Brise auf und Abends/Nachts sinken die Temperaturen auf angenehme ~25°).
Die Wueste bei Mũi Né
In dieser Duenenlandschaft gab es also auch nichts, ausser grosse Sandhuegel, also liehen wir uns so selbstgebastelte Schlitten und bretterten die Huegel runter.
Es fing erst harmlos mit einer kurzen und recht flachen Piste an, endete dann aber in einer etwa 50m langen und extrem steilen Abfahrt, die fast immer in spektakulaeren Ueberschlaegen endete, weil wir bei dem Versuch zu bremsen, meist sofort vom "Schlitten" geschleudert wurden...
Danach schauten wir uns noch etwas die interessante Umgebung an und fuhren dann zurueck zum Hotel.
Der Blick von meinem Lieblingsrestaurant aus
Da mir das erstmal genug Action war, verbrachte ich dann den naechsten Tag damit, am Strand zu liegen und den Surfern beim Surfen zuzusehen, bevor ich mich in das Bambushuettenrestaurant setzte und mit Blick auf den Sonnenuntergang ueber dem Meer ein irre billiges Abendessen ass :-)


Wie ihr seht, racker ich mich hier ganz schoen ab, ich weiss ja nicht, ob ich das noch lange durchhalte ;-)
Aber ich halte euch auf dem Laufenden.

Donnerstag, 16. September 2010

Level 2: Vietnam

Vorneweg muss ich erst mal schreiben: ich bin erleichtert, die ersten beiden Tage in Saigon ueberstanden zu haben. Denn wer jetzt glaubt, dass man hier so ein bisschen Sightseeing macht, entspannt durch die Stadt spaziert und sich dann vielleicht gemuetlich in einen Park setzt, hat weit gefehlt (wie ich).
Als ich ankam, fiel mir zuerst die wohl offensichtlichste Schwierigkeit auf: der Verkehr. Stellt euch einfach den Rushhour-Verkehr einer Grosstadt vor. Dann habt ihr etwa die Menge der Verkehrsteilnehmer. Dann 3 Informationen: in Vietnam wird rechts gefahren; meistens. Das groessere Fahrzeug hat immer Vorfahrt. Ampeln und Verkehrspolizisten sind kein Gesetz, sondern eine grobe Richtlinie (Funfact hinterher: Saigon beinhaltet 9 Mio Einwohner und 10 Mio Mopeds - und die meisten von denen scheinen nonstop unterwegs zu sein). Ausserdem gilt man scheinbar als unhoeflich, wenn man laenger als 30 Sekunden die Hupe nicht betaetigt, es gibt also schonmal nur hoefliche Menschen in Saigon.
Als ich aus dem Bus, den ich vom Airport aus genommen hatte, ausstieg, war nach 100m auch schon gleich eine dieser grossen furchteinfloessenden Strassen im Weg. Ich schnappte mir also einen Einheimischen, und folgte ihm dicht ueber die Strasse.
Und es funktioniert tatsaechlich: wenn man einfach langsam vorwaerts geht, fliesst der Verkehr dynamisch um einen herum. Machte irgendwie Spass :D
Ich folgte der Karte meines Lonely Planets, bis ich schliesslich ungefaehr dort angekommen war, wo ich mein Hostel vermutete, aber als ich gefragt wurde, wo ich hinwollte, musste ich erfahren, dass es dieses Hostel gar nicht mehr gab. Was fuer ein Zufall, dass die nette Dame aber ein anderes Hotel kannte, welches guenstig war.
Naja, immerhin war es wirklich guenstig, also checkte ich fuer erstmal eine Nacht ein.
Danach versuchte ich einen meiner Erkundungsspaziergaenge durch die Stadt, was aber im Prinzip ein staendiges Abschuetteln von Menschen war, die mir Buecher, Blumen oder Feuerzeuge verkaufen wollten, oder mich unbedingt mit ihrem Mofa oder Taxi irgendwo hin fahren wollten.
Es gibt naemlich 2 offiziell anerkannte Zeichen in Vietnam:
1) Westliches Aussehen (je blonder die Haare, desto starker das Signal) bedeutet: "Ich habe Geld und will diesen getrockneten Oktopus gerne kaufen. Danach moechte ich liebend gern dort drueben hingefahren werden, weil ich mir unbedingt noch einen Teppich und eine Haengematte zulegen will. Achja: ihr Hotel moechte ich bitte buchen und anschliessend hier essen gehen - vielen Dank"
2) Rucksack auf dem Ruecken (je groesser, desto dringender): "Schaut mich alle an, ich habe keine Unterkunft. Bitte, bitte, bietet mir doch ein Hotelzimmer an, auch wenn ich sage, nein danke, ich habe schon gebucht. Achja: dieser Oktopus sieht interessant aus"
Ich kam also bald wieder in mein Hotel zurueck, wo ich dann auch meine beiden Zimmernachbarn kennenlernte: eine Japanerin und Bo, einen Amerikaner. Wir unterhielten uns etwas und Bo und ich entschieden dann, noch einen Trinken zu gehen, das kann ich mir ja zum Glueck in Vietnam wieder leisten!
Er war allerdings ein bisschen komisch, erinnerte mich irgendwie an einen Junkie (wunderte mich nicht besonders, als er dann tatsaechlich Gras und Koks kaufte). Am naechsten Morgen checkte ich dann wieder aus, weil ich ein anderes Hotel gefunden hatte, was etwas teurer war, aber viel besser. Erst hatten Bo und ich vorbeghabt, uns das Zimmer zu teilen, um Geld zu sparen, aber ich hatte nachdem ich ihn naeher kennengelernt hatte kein besonders grosses Interesse mehr daran und als ich ihn am naechsten Morgen weckte und darauf ansprach, brummte er mich nur an, er hatte es also wohl auch nicht mehr vor. Das Dumme an der Situation war leider nur, dass ich schon ein Pfand von etwa US$10 fuer das Zimmer baezahlt hatte, und selbst als ich 10 Minuten spaeter wiederkam und sagte, ich wolle das Zimmer doch nicht, wollte der Rezeptionist mein Geld natuerlich nicht rausruecken. Ich sagte ihm dann, er solle wen anders da einbuchen und wenn ich wieder kaeme, wollte ich das Pfand wiederhaben, womit er auch einverstanden war (fuer den Fall, dass er jemanden faende).
Ich wollte an dem Tag dann eigentlich eine Sightseeing Tour durch die Stadt machen, stattdessen geriet ich dann fast in einen Gluecksspielbetrug, wo ich mich aber zu Glueck noch entfernen konnte und zwar in Begleitung meines Geldes - ich haette nicht gedacht, dass man so schnell in sowas reingeraten koennte, gerade weil ich mich eigentlich schon recht misstrauisch finde.
Am Abend ging ich dann in das Hotel zurueck und fragte nach meinem Pfand, aber er hatte niemanden gefunden. Allerdings fand ich dann eine Chinesin, die auch sparen wollte, und so teilten wir uns dann das Zimmer und mein Geld war doch nicht verloren.
Den naechsten Tag verbrachte ich dann wirklich mit Sightseeing, was aber nicht besonders aufregend war, von ein oder zwei ganz netten Parks und dem Verkehr abgesehen.
Am Tag darauf entschied ich mich dann fuer den ultimativen Kick: Moped fahren lernen im Rushhour-Verkehr von Saigon (aber ich habe den Verdacht, in Saigon ist immer Rushhour). Und nicht nur das, natuerlich musste Carrie, die Chinesin mitfahren, was das ganze Unterfangen technisch nicht gerade einfacher machte (mal ganz abgesehen von dem psychischen Druck, denn einen Unfall wollte ich jezt erst recht nicht bauen).
Aber dank guter Reflexe ... (der Vietnamesen :P) kam es innerhalb der ersten 5 Minuten fast wider Erwarten zu keinem Unfall und danach hatte ich den Bogen raus.
Eigentlich wollten wir den Fluss erkunden, aber der stellte sich nur als truebe braune Bruehe heraus, und Ufer waren nicht vorhanden. Ein Fehlgriff also.
Weil ich es mir in den Kopf gesetzt hatte, ein paar Brocken Vietnamesisch zu lernen, fuehrte uns der naechste Weg dann zur Uni, wo aber gerade so massiv umgebaut wurde, dass nichts zu finden war. Die Vietnamesen vor Ort konnten uns auch nicht helfen, weil die kein Englisch sprachen - was fuer eine Ironie.
Natuerlich fiel in gerade diesem Moment dem Wetter ein, dass ja noch Regenzeit ist und es beschloss, dass ein Monsun jetzt genau das richtige waere - da oben hatte jemand wirklich Humor.
Wir wollten erst auf ein Ende warten, aber nach einer Stunde gaben wir auf, denn Carrie musste zum Flughafen. Als die Vietnamesen sahen, was wir vorhatten, kramten sie uns so Muellsack-artige Regenponchos raus, damit wir nicht so nass wuerden - wieder einmal war ich von der Gastfreundlichkeit etwas ueberrascht!
Nach Hause ging es dann halb blind, weil der Regen so stark war, dass ich die Augen kaum aufmachen konnte und auch das Moped musste beweisen, dass es durch Fluesse fahren konnte, die frueher mal eine Strasse gewesen waren, aber wir kamen rechtzeitig und unversehrt an.
Tja, der naechste Tag lief dann etwas ruhiger ab, und da entschied ich mich spontan, als ich an einem Reisebuero vorbei lief, dass ich mal so eine Tagestour mitmachen wollte (~5€: dass das schon meine Schmerzgrenze kitzelte macht mich gleichzeitig nachdenklich und stolz. Aber 140000 VND klingt da schon etwas furchteinfloessender, oder? ;-). Ausserdem haben meine etwa 100€ Startkapital selbst nach Tag 6 noch Bestand, nach Malaysia muss ich mich halt etwas zusammen reissen).
Die, die ich waehlte, schliess den Besuch in einem Tempel und einem alten Vietcong-Lager ein.
Der Tempel entpuppte sich als ziemlich interessant und auch die Religion, ein Mix aus Hinduismus, Thaoismus, Buddhismus und Katholizismus (ich glaub, eine mehr war noch drin), war, sagen wir, ziemlich kreativ.
Im Vietcong-Lager lernten wir dann etwas ueber den Vietnamkrieg aus der Sicht Vietnams (Propagandavideo inklusive), durften durch einen nachgebauten Kriegstunnel kriechen (100m lang und etwa 50cm hoch), durch den ich an der engsten Stelle auf Ellenbogen und Knien gerade noch durchpasste - und der war doppelt so gross, wie der eigentliche Tunnel. Das war eine Taktik der Vietnamesen, denn da die recht klein sind, passten ihre Soldaten da durch, die Amerikaner blieben stecken.
Wir schauten uns dann noch ein paar furchteinfloessende Fallen an und anschliessend war es uns erlaubt, wenn wir uns die horrend teure Munition leisten konnten, mit originalen Gewehren aus dem Vietnamkrieg auf Zielscheiben zu schiessen.
Ich hatte gerade noch genug Geld fuer 2 Patronen der AK-47 uebrig, das wollte ich mir aber auch nicht nehmen lassen.
Zuerst mal ist es Wahnsinn, was das Ding fuer einen Rueckstoss hat. Waere das Gewehr nicht aufmontiert gewesen, haette mich das sicher gut umgehaun. Dann aber das Zielen fand ich gar nicht so schwer, ich wurde sogar gefragt, ob ich schon Erfahrung im Schiessen haette, was ich als (zumindest zukuenftiger) Kriegsdienstverweigerer aber verneinen musste ;-).
Nachdem wir danach dann so komische Wurzeln gegessen und Tee getrunken hatten, gings auch wieder zurueck, sogar bis fast vor die Haustuere.
Und gleich ziehe ich los, um zu entscheiden, ob ich in Saigon noch etwas bleiben will oder es vielleicht morgen schon weiter geht - ich habe gelernt, die Spontanitaet ein wenig mehr zu schaetzen ;-).
Bis dann

Hinten dran: Ich habe mal ein Votingsystem eingebaut fuer alle, die keine Lust haben, Kommentare zu schreiben. Klickt einfach auf den/die jeweiligen Button(s) und fertig ist euer Voting. Das koennt ihr auch bei aelteren Posts machen. Ich freu mich ueber jede Rueckmeldung :-)

Donnerstag, 9. September 2010

Vietnam. Erste Hürde: das Visum

Da bin ich mal wieder, und diesmal muss ich über ernstere Sachen schreiben, als schnorcheln oder Essen etwa.
Das nächste Ziel auf meiner Reiseroute ist nämlich Vietnam, jedenfalls war das mein Plan. Den Flug zu buchen war auch relativ kurzfristig überhaupt kein Problem, ich hatte sogar noch einen recht günstigen erwischt.
Bisher waren auch die Visa als deutscher überhaupt kein Problem: an der grenze vertraute ich den Beamten kurz meinen Reisepass an und Sekunden später war Auch schon der Stempel drin.
Weil Vietnam aber ein sozialistischer Staat ist, sieht das mit dem Visum etwas anders aus:
Hier muss man eines in der botschaft beantragen und das dauert dann mindestens 3 Tage, bis man sich das dort dann abholen kann. Als ich aus den CH kam wollte ich das also auch gleich tun, leider waren die beiden Tage, an denen ich wieder in KL war ein Samstag und ein Sonntag, und am Wochenende ist die Botschaft geschlossen...
Also musste ich warten, bis ich aus Borneo wieder zurück war.
Nachdem ich also von meiner 24h Reise am Abend ankam, goennte ich mir daher keinen erholungsschlaf, sondern stellte mir meinen Wecker auf 7:00. Früher Vogel fängt eben den Wurm, und ich wollte ganz sicher gehen, nicht zu spät zu sein.
Ich war dann auch einer der ersten, durfte aber gleich wieder gehen, um Passfotos zu machen, die für das Visum nämlich benötigt wurden.
Also wieder zurück in die Stadt, warten bis die Geschäfte aufmachen, und dann konnte ich 2-3std später mit meinem Foto bewaffnet wieder zurück zur Botschaft.
Soweit lief ja alles noch ganz gut. Dann allerdings musste ich erfahren, dass ich mich offenbar mit der Zeit etwas verrechnet hatte, denn die Frau am Schalter bat mich, dann am Montag mein Visum abzuholen!
Mein Flug ging aber am Samstag.
Jetzt hatte ich ein Problem, welches ich ihr dann auch schilderte. Sie konnte dazu ncht viel sagen, aber bat mich, ein paar Minuten zu warten. Ich wurde dann wenig später wieder zum Schalter gerufen und sie erklärte mir, dass ich am Freitag schon wiederkommen könne, und sie würde dann gucken, ob sie da was machen könnte.
Das klang shonmal gar nicht schlecht, wenn mir auch sehr unwohl war, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte, falls es dann doch nicht klappte!
So blieb mir nichts anderes übrig, als die 2 Tage zu warten und dann am Freitag morgen wieder zu kommen.
Ich stand dann am Freitag wieder in der frühe auf und ging mal ausnahmsweise zu McDonald's, um mir Frühstück zu holen, denn unter der Woche hatten die ein sehr günstiges Menü im angebot.
Da kam dann der schreck: es war teurer, da dieser Freitag ein Feiertag war.
Das hieß für mich also, dass auch die Botschaft geschlossen haben würde...!
Ich hoffte also tief, dass die Dame in der Botschaft das nicht vergessen hatte und ging mit einem flauen Gefühl im Magen (wobei das natürlich auch vom McDonald's Frühstück gekommen sein könnte) zur Botschaft.
Dort erblickte ich dann natürlich auch gleich das geschlossene stahltor, welches muh mit einem keine-Chance-Blick anstarrte. Ich fragte mich, wie ich den Beamten i
Inneren überzeugen sollte, mih rein zu lassen, das letzte mal war ich nämlich etwa ruppig und mit schlechtem englisch abgewiesen worden.
Ich drückte also die Klingel und zu meiner großen Überraschung ging das Tor gleich auf.
Als ich hinein ging, kam mir auch schon die Frau vom letzten mal entgegen und bedeutet mir, rein zu kommen.
Sie hatte also am Feiertag die Botschaft extra für mich geöffnet, um mir dann doch noch mein visum auszustellen!
Ich bedankte ich etwa tausend mal, und freute mich einfach riesig.
Nachdem jetzt alles so gut geklappt hat, freu ich mich einfach nur noch auf den Flug morgen, auch wenn es der 11. September und Malaysia ein überwiegend muslimisches Land ist ;)

Ps: ich geh jetzt meine unterwasserfotos abholen, hoffentlich sind die was geworden!
Pps: HIER koennt ihr jetzt auch ein paar Unterwasserbilder bewundern.

Montag, 6. September 2010

Underwater world

Wie schon erwaehnt, fuhr ich nach Semporna, um mich dort ein wenig unter der Wasseroberflaeche umzusehen. Dass es dort auch nicht viel mehr zu tun gab, wurde mir dann spaetestens bei der Ankunft klar, denn der Touristenbereich der Stadt beschraenkte sich auf unser Hostel und eine kleine Einkaufsstrasse. Den Strassenmarkt zaehle ich meinetwegen auch noch dazu, heute bin ich mal grosszuegig. Den ersten Tag verbrachte ich also, mich und ein etwas unbeholfenes polnisches Paerchen in das Hostel einzubuchen und uns anschliessend zu einer Schnorcheltour anzumelden. Nach einer kurzen Erkundung der Innenstadt, hatte ich auch schon gleich mein Lieblingsrestaurant gefunden, denn hier gab es gutes Essen zu einem bezahlbaren Preis und kostenloses Wifi :)
Dass die Bedienungen nur ein Minimum an Englisch verstanden, machte es das fuer mich nur um so spannender. Das Essen war eigentlich kein Problem, ich konnte ja auf der Karte zeigen was ich wollte, aber bei den Getraenken war das immer so eine Sache. Als ich mir zum Beispiel ein eisgekuehltes Wasser bestellte, bekam ich stattdessen einen chinesischen Tee, der aber auch lecker war.
Ein anderes Mal bestellte ich mir einen grossen O-Saft, weil die kleinen Glaeser immer so schnell leer sind und ich war ziemlich ueberrascht, als ich ploetzlich so einen 1-Liter-Oschi serviert bekam! Tja, wenn die gross sagen, meinen die eben auch gross ;)
An Tag 2 sollte es dann morgens zur Insel Malibu losgehen, das ist jetzt nicht die beruehmte Tauchinsel, sollte aber gerade zum Schnorcheln auch sehr gut sein (Tauchen auf der Insel Sipadan konnte ich mir beim besten Willen nicht leisten, gerade nachdem ich mir einen Kontoauszug geholt hatte).
Ausgeruestet mit Brille, Schnorchel, Flossen und Kamera (der aufmerksame Leser wird jetzt annehmen, ich sei nackt schnorcheln gegangen) stuerzte ich mich also in das glasklare Wasser vor der Insel Malibu.
Die Korallen konnten jetzt mit dem Great Barrier Reef nicht mithalten, waren aber trotzdem nicht schlecht. Stattdessen wimmelte es in diesem Gewaesser aber von coolen Tieren, die mir in Australien ein wenig gefehlt hatten: Schildkroeten, Seepferdchen, Aale, Tintenfische, Seesterne en masse und natuerlich eine nicht enden wollende Vielfalt an Fischen in den verruecktesten Farben und Formen.






















































Bei unserem 3. Tauchgang hiess es dann, dass wir eine Stunde Zeit hatten, das vorliegende Riff zu erkunden, dann wuerden wir wieder zurueck fahren. Ihr ahnt, was passierte: so begeistert von dem marinen Leben kam ich puenktlich zurueck, um mein Boot gerade noch Richtung Semporna davonrauschen zu sehen. In Australien hatten die da sehr strenge Listen, die man auch nach jedem Tauchgang immer unterschreiben musste, dass auch bloss keiner verloren geht, die Jungs hier schienen das nicht so ernst zu nehmen.
Zum Glueck lag aber noch ein 2. Boot der Firma am Dock, welches auch gerade abfahren wollte, die konnten mich dann mitnehmen.
In Semporna ging ich dann auch wieder schnurstracks in mein Restaurant und bestellte mir etwas, was sich irgendwie sehr schleimig anfuehlte, aber gut schmeckte (ich weiss nicht, was es war und vll ist das auch gut so).
Den naechsten Tag verbrachte ich dann damit, aus dem Touristenbereich auszubuechsen und mir ein wenig den rest der Stadt anzusehen. Und der Unterschied war gewaltig!
Anstatt der halbwegs sauberen grossen Steinhaeuser der Restaurants und Geschaefte standen hier hunderte von kleinen halbverrosteten Wellblechhuetten dicht an dicht und zwischen ihnen tummelten sich zwischen all dem Muell, der ueberall herumlag, Menschen, Hunde, Ziegen und Huehner. Dass sich selten ein Tourist hier her verirrte, merkte ich auch schnell daran, dass ich alle 5-10 Meter von jemandem mit "Hello" oder "Where are you going?" begruesst wurde.
Als ich wieder zurueck kam, war es auch schon fast Zeit, meinen Bus nach Kota Kinabalu zu nehmen, denn ich hatte mir eine Monsterreise zusammengeplant: Montag Abend um 19:00 ging es mit einem Uebernacht-Reisebus ohne Raum fuer europaeische Beine wie die meinigen los nach Kota Kinabalu. Das sollte etwa 10 Stunden dauern. Dann ging von KK der Flug nach Miri um kurz vor 10 (wen Wundert es, dass ich sofort nach dem Start einschlief und erst nach der Landung wieder aufwachte?) und von Miri aus geht nachmittags dann der letzte Flug zurueck nach KL.
Naja, zwei Vorteile hat diese Art zu reisen: ich sparte mir die Unterkunft fuer eine Nacht und Karate Kid kann ich mittlerweile fast auswendig (das scheint der Lieblingsfilm aller Busfahrer zu sein).

Und wie versprochen ist es im Iran gerade 8:00

Freitag, 3. September 2010

The trip continues

Dann will ich mal hier meine Reiseberichte fortsetze, auch wenn ich gar nicht mehr in Australien bin.
Allerdings bin ich immernoch unterhalb des Aequators unterwegs, deshalb ist "Downunder" finde ich auch noch eine gueltige Bezeichnung meines Standortes ;-)
Wie auch immer.
In Malaysia kam ich als erstes in Kuala Lumpur (KL), der Hauptstadt von Malaysia an. Mein erster Eindruck war eigentlich: zu Australien gar kein so grosser Unterschied - Palmen, es ist feuchtwarm und etwa 30 min lang flog ein nicht abreissender Schwarm von Papageien am Ausgang des Flughafens vorbei (die waren wahrscheinlich gerade aus 1770 angekommen).
Am Flughafen verbrachte ich dann erst einmal eine Weile, denn nachdem ich in der Eingangshalle angekommen war, fiel mir auf, dass ich meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht hatte.
Ich musste mich also erstmal setzen und einen Plan austueftlen, wo ich ueberhaupt hin wollte und was ich machen wuerde.
Ich fand dann aber ein sehr guenstiges Hostel, fuer €2,50 und liess mich von einem Taxifahrer bequatschen, mich dort hin zu fahren. Dass er mit ebenfalls €2,50 den fast 10-fachen Preis verlangte, als die Bahn, die in die Stadt fuhr, sollte ich erst spaeter erfahren. In diesem Moment fand ich das aber eigentlich ziemlich guenstig!
Einen kleinen Schreck bekam ich dann, als er sich quasi Hals ueber Kopf in den Verkehr stuerzte und staendig ohne Blinker die Spur wechselte, anderen irre dicht drauffuhr und einen Mofafahrer, der sich vor uns durchzwaengte, fuhr er sogar halb an, was diesen aber schienbar nicht weiter stoerte, denn er fuhr einfach weiter.
Als er mich dann in einem eher sdchaebigen Viertel gegenueber von meinem Hostel absetzte, ueberquehrte ich sehr vorsichtig die Strasse, denn ich hatte ja gesehen, wie die Malays fahren und buchte mich in dem Hostel ein.
Das Hostel barg dann ein paar Ueberraschungen, wie zB die Dusche, die so aussah, dass man mitten in das kleine Toilettenzimmer einfach einen Duschkopf installiert hatte - so war der gesamte Raum inklusive Toilette, Waschbecken und Muelleimer die Duschkabine.
Aber das scheint in Malaysia normal zu sein, bis jetzt habe ich nur sehr wenige seperate Duschen gesehen.
In KL verbrachte ich meine Zeit dann im Wesentlichen mit Sightseeing - etwas das man dort glaube ich ewig machen kann. In einem kleinen Waldstueck mitten in der Stadt konnte ich dann auch tatsaechlich ein paar Affen sichten, bis mich die zahllosen Muecken und ein boeses Donnergrollen wieder nach Hause scheuchten.
Am Tag darauf besuchte ich dann auch die beruehmten Petronas Towers, welche quasi das Wahrzeichen von KL sind. Die zu finden war nicht weiter schwer, denn bis 2004 waren sie zumindest umstrittenerweise die hoechsten Tuerme der Welt. Den Weg zurueck zu finden war dann allerdings nicht mehr ganz so einfach, denn leider hatte ich mich nicht in das hoechste Hostel der Welt eingebucht und so dauerte es etwas laenger, bis ich den Weg wieder zurueck fand.
Am Tag 3 hatte ich mir ueberlegt, in die Cameron Highlands zu fahren. Das schien jedenfalls das Ziel eines jeden Backpackers um mich herum zu sein und auch die Broschueren sagten, die CH seien ein MUSS, und die mussten es ja wissen!
Dort blieb ich dann 2 Naechte, um durch den dortigen Dschungel zu wandern (ueber schlimm vernachlaessigte Pfade und sehr extreme Steigung) und mir die Teeplantagen anzuschauen.
Auf der Wanderung begegneten mir dann ein paar fluechtende Affen, eine gute Portion Adrenalin erlebte ich trotzdem, denn ploetzlich regte sich in meinem Hinterkopf eine Erinnerung, dass in Asien ja Tiger heimisch sind!
Sicherheitshalber bewaffnete ich mich dann mit einem schweren Knueppel, der sich nebenbei auch als prima Wanderstock herausstellte, aber es blieb gleucklicherweise bei den Affen.
Am naechsten Tag erfuhr ich dann, dass es tatsaechlich Tiger in dieser Region gab und ich schwor mir, mich ueber sowas demnaechst immer vorher zu erkundigen!
Nach den CH ging es dann wieder kurz nach KL und von dort aus per Flieger nach Miri auf Borneo.
Miri selber war aber nicht sehr spannend, also wollte ich am naechsten Morgen einen Bus in das etwas mehr versprechende Kota Kinabalu nehmen. Klingt ganz einfach, ich musste aber um 5:00 morgens aufstehen, damit ich um 6 los laufen konnte. Die Station fuer die Langstreckenbusse war naemlich etwas ausserhalb des Zentrums, ich durfte meine etwa 20-25 Kilo Gepaeck erstmal 5 km weit schleppen.
Kurz vor der besagten Busstation hielt dann ein Mann mit seinem Auto und wollte mich unbedingt fahren. Er ueberredete mich, einzusteigen und so fuhr er mich die letzte paar hundert Meter zur Station. Ich hatte angenommen, dass er Geld von mir wollte, aber anstatt irgend etwas zu verlangen, sprach er bevor ich ausstieg ein Gebet, dass ich eine schoene und sichere Reise haben wuerde!
Ziemlich ueberrascht und geruehrt stieg ich dann in meinen Bus und die Reise begann.
Insgesamt dauerte die Fahrt dann 10 Stunden, unter anderem, weil wir durch die Brunei fahren mussten (je 2 Mal rein und raus) und ausserdem von einem Malaysischen Staat in den anderen wechselten - und an jeder Grenze mussten wir raus, um uns an der entsprechenden Zollbehoerde unser Visum abzuholen bzw. die Ausreise zu melden. Am Ende hiess das also 10 neue Stempel in meinem Reisepass - wow.
In Kota Kinabalu buchte ich mich dann in ein relativ schoenes Hostel ein, wieder fuer 2 Naechte. Diesmal verbrachte ich meinen vollen Tag damit, von Morgens bis Abends auf der Insel Mamutik zu schnorcheln. Die Ausruestung, also Brille und Schnorchel hatte ich mir gekauft, da gerade sowas wie Boxing Day war, weil irgendein muslimischer Feiertag zuende gegangen war.
Das Schnorcheln war wieder mal einfach nur toll, denn auch hier gab es ein sehr schoenes Riff, welches zwar natuerlich nicht so gross war, wie das Great Barrier Reef, aber teilweise recht aehnlich aussah.
Leider holte ich mir nach etwa 4-5 Std im Wasser einen relativ starken Sonnenbrand, was das Rucksacktragen in den folgenden Tagen nicht gerade zu einem besonders angenehmen Unterfangen machte.

Der naechste Stopp sollte dann Sandakan sein.
Diese Stadt war bekannt durch das Orang-Utan-Rehabilitationscenter in der Naehe (mehr gibt es da aber leider auch nicht..).
Leider fand ich hier im Lonely Planet nur Hotels und so musste ich diesmal in eine etwas teurere Unterkunft ziehen. Dort ueber das Internet fand ich aber ein sehr guenstiges Hostel gleich um die Ecke und so checkte ich einen Tag spaeter wieder aus, um umzuziehen. Leider verschlief ich etwas und so war es nicht mehr moeglich, die Orang Utans zu sehen. Das machte ich dann am darauf folgenden Tag.
Ich nahm also wieder einen Bus, diesmal dauerte die Fahrt aber nur 30 min ;-)
Ich kam puenktlich um 5 vor 10 an, die Fuetterung sollte um 10 stattfinden. Also lief ich schnell zum Schalter, kaufte mir ein teures Ticket und verneinte natuerlich, eine Kamera dabei zu haben (das haette RM10 extra gekostet, ja schwimme ich denn in Geld??).
Dann ging es schnell am Eingangswaechter vorbei und ab zur Plattform, in deren Naehe die Orang Utans gefuettert werden sollten. Ausser mir waren noch ca 200 andere Menschen da, es war also ziemlich vollgestopft.
Sehr bald konnten wir dann auch den ersten kleinen Orang Utan sehen, der sich typisch affenartig ueber ein Seil auf die Fuetterungsplattform schwang. Kurz danach kamen dann auch seine Kumpels und bald waren 5 kleine Orang Utans auf der Plattform und machten sich ueber die dort ausgeschuetteten Fruechte her.
Nachdem der schlimmste Hunger gestillt war, fingen sie dann an, mit dem Essen zu spielen, was teilweise wirklich putzig war :)
Als die Fuetterung dann etwas spaeter vorbei war und sich die meisten Orang Utans wieder verkuemelt hatten, wurde es mir dann auch zu heiss und ich suchte ein wenig Schatten auf dem kurzen Track, der durch das Reservat fuehrte. Auf meinem Rueckweg wurde mir dann der Weg von einer grossen Affenfamilie (sahen ein wenig aus wie Paviane, war aber eine etwas andere Art) abgeschnitten. Erst war ich begeistert, denn es waren auch ein paar Jungtiere dabei, die noch sehr verspielt waren. Dann wollte ich aber irgendwann aber auch weiter.
Ich ging also immer wenn die Affen vom Weg runter gingen, oder sich etwas entfernten ein wenig vorwaerts, was mich nach einiger Zeit aber mitten in das Rudel reinbrachte, als die wieder auf den Weg zurueck kamen. Ploetzlich hatte ich den Rudelfuehrer vor mir stehen und 2 Weibchen mit Babys hinter mir!
Die Affen schien das nicht weiter zu stoeren, also ging ich langsam einen Schritt nach vorn, auf den etwa 1m grossen Boss zu. Das passte ihm aber ploetzlich gar nicht mehr und er fing an sich aufzurichten, mich anzufauchen und seine aeusserst grossen Zaehne zu zeigen. Dabei kam er ziemlich schnell auf mich zu!
Ich beschloss, dass Affen einen sicher fies verletzen koennen, also machte ich ein paar schnelle Schritte wieder zurueck in der Hoffnung, die beiden Weibchen nicht zu bedrohen, aber die machten den Weg frei und ich konnte wieder etwas zurueck, bis ich wieder ausser Reichweite war - noch mal Gleuck gehabt, ich hatte mich schon mit den Zaehnen von so einem Viech in meinem Arm gesehen!
So musste ich also wohl oder uebel warten, bis die Affen irgendwann beschlossen wieder in den Wald zu rennen.
Irgendwann taten sie das auch und ich konnte den Wald endlich verlassen.
Ich fand dann auch direkt einen Bus, mit dem ich wieder zurueck in die Stadt fahren konnte. Dort war uebrigens wieder Strassenmarkt, d.h. dass man gefaelschte Kleidung und Essen fast geschenkt bekommt. Ich kaufte mir also ein Glas Melonensaft und dazu 3 grosse Doughnuts fuer umgerechnet €0,50 und ging anschliessend wieder zurueck zu meinem Hostel.
Dort kaufte ich mir dann ausnahmsweise mal fuer 1 Std Internetzugang, um meine Weiterreise zu planen/buchen.

So, jetzt finde ich aber, damit habt ihr erstmal genug gelesen - und ich genug geschrieben ;-)
Als naechstes fahre ich dann nach Semporna, vor dessen Kueste einer der Top 5 Tauchspots der Welt liegt, viele sagen, der nummer 1 Spot! - mal gucken, ob ich mir da ueberhaupt einen Tauch-/Schnorcheltrip leisten kann, aber davon dann mehr im naechsten Post um Punkt 08:00 (und ich suche mir aus, in welcher Zeitzone ;-) ).


PS: Ich habe auch eine neue Handynummer fuer Malaysia: +60 (0) 109274079. Fragt mich aber nicht, was ihr machen muesst, um mich anzurufen, offenbar gibts da ein paar Schwierigkeiten^^