Freitag, 3. September 2010

The trip continues

Dann will ich mal hier meine Reiseberichte fortsetze, auch wenn ich gar nicht mehr in Australien bin.
Allerdings bin ich immernoch unterhalb des Aequators unterwegs, deshalb ist "Downunder" finde ich auch noch eine gueltige Bezeichnung meines Standortes ;-)
Wie auch immer.
In Malaysia kam ich als erstes in Kuala Lumpur (KL), der Hauptstadt von Malaysia an. Mein erster Eindruck war eigentlich: zu Australien gar kein so grosser Unterschied - Palmen, es ist feuchtwarm und etwa 30 min lang flog ein nicht abreissender Schwarm von Papageien am Ausgang des Flughafens vorbei (die waren wahrscheinlich gerade aus 1770 angekommen).
Am Flughafen verbrachte ich dann erst einmal eine Weile, denn nachdem ich in der Eingangshalle angekommen war, fiel mir auf, dass ich meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht hatte.
Ich musste mich also erstmal setzen und einen Plan austueftlen, wo ich ueberhaupt hin wollte und was ich machen wuerde.
Ich fand dann aber ein sehr guenstiges Hostel, fuer €2,50 und liess mich von einem Taxifahrer bequatschen, mich dort hin zu fahren. Dass er mit ebenfalls €2,50 den fast 10-fachen Preis verlangte, als die Bahn, die in die Stadt fuhr, sollte ich erst spaeter erfahren. In diesem Moment fand ich das aber eigentlich ziemlich guenstig!
Einen kleinen Schreck bekam ich dann, als er sich quasi Hals ueber Kopf in den Verkehr stuerzte und staendig ohne Blinker die Spur wechselte, anderen irre dicht drauffuhr und einen Mofafahrer, der sich vor uns durchzwaengte, fuhr er sogar halb an, was diesen aber schienbar nicht weiter stoerte, denn er fuhr einfach weiter.
Als er mich dann in einem eher sdchaebigen Viertel gegenueber von meinem Hostel absetzte, ueberquehrte ich sehr vorsichtig die Strasse, denn ich hatte ja gesehen, wie die Malays fahren und buchte mich in dem Hostel ein.
Das Hostel barg dann ein paar Ueberraschungen, wie zB die Dusche, die so aussah, dass man mitten in das kleine Toilettenzimmer einfach einen Duschkopf installiert hatte - so war der gesamte Raum inklusive Toilette, Waschbecken und Muelleimer die Duschkabine.
Aber das scheint in Malaysia normal zu sein, bis jetzt habe ich nur sehr wenige seperate Duschen gesehen.
In KL verbrachte ich meine Zeit dann im Wesentlichen mit Sightseeing - etwas das man dort glaube ich ewig machen kann. In einem kleinen Waldstueck mitten in der Stadt konnte ich dann auch tatsaechlich ein paar Affen sichten, bis mich die zahllosen Muecken und ein boeses Donnergrollen wieder nach Hause scheuchten.
Am Tag darauf besuchte ich dann auch die beruehmten Petronas Towers, welche quasi das Wahrzeichen von KL sind. Die zu finden war nicht weiter schwer, denn bis 2004 waren sie zumindest umstrittenerweise die hoechsten Tuerme der Welt. Den Weg zurueck zu finden war dann allerdings nicht mehr ganz so einfach, denn leider hatte ich mich nicht in das hoechste Hostel der Welt eingebucht und so dauerte es etwas laenger, bis ich den Weg wieder zurueck fand.
Am Tag 3 hatte ich mir ueberlegt, in die Cameron Highlands zu fahren. Das schien jedenfalls das Ziel eines jeden Backpackers um mich herum zu sein und auch die Broschueren sagten, die CH seien ein MUSS, und die mussten es ja wissen!
Dort blieb ich dann 2 Naechte, um durch den dortigen Dschungel zu wandern (ueber schlimm vernachlaessigte Pfade und sehr extreme Steigung) und mir die Teeplantagen anzuschauen.
Auf der Wanderung begegneten mir dann ein paar fluechtende Affen, eine gute Portion Adrenalin erlebte ich trotzdem, denn ploetzlich regte sich in meinem Hinterkopf eine Erinnerung, dass in Asien ja Tiger heimisch sind!
Sicherheitshalber bewaffnete ich mich dann mit einem schweren Knueppel, der sich nebenbei auch als prima Wanderstock herausstellte, aber es blieb gleucklicherweise bei den Affen.
Am naechsten Tag erfuhr ich dann, dass es tatsaechlich Tiger in dieser Region gab und ich schwor mir, mich ueber sowas demnaechst immer vorher zu erkundigen!
Nach den CH ging es dann wieder kurz nach KL und von dort aus per Flieger nach Miri auf Borneo.
Miri selber war aber nicht sehr spannend, also wollte ich am naechsten Morgen einen Bus in das etwas mehr versprechende Kota Kinabalu nehmen. Klingt ganz einfach, ich musste aber um 5:00 morgens aufstehen, damit ich um 6 los laufen konnte. Die Station fuer die Langstreckenbusse war naemlich etwas ausserhalb des Zentrums, ich durfte meine etwa 20-25 Kilo Gepaeck erstmal 5 km weit schleppen.
Kurz vor der besagten Busstation hielt dann ein Mann mit seinem Auto und wollte mich unbedingt fahren. Er ueberredete mich, einzusteigen und so fuhr er mich die letzte paar hundert Meter zur Station. Ich hatte angenommen, dass er Geld von mir wollte, aber anstatt irgend etwas zu verlangen, sprach er bevor ich ausstieg ein Gebet, dass ich eine schoene und sichere Reise haben wuerde!
Ziemlich ueberrascht und geruehrt stieg ich dann in meinen Bus und die Reise begann.
Insgesamt dauerte die Fahrt dann 10 Stunden, unter anderem, weil wir durch die Brunei fahren mussten (je 2 Mal rein und raus) und ausserdem von einem Malaysischen Staat in den anderen wechselten - und an jeder Grenze mussten wir raus, um uns an der entsprechenden Zollbehoerde unser Visum abzuholen bzw. die Ausreise zu melden. Am Ende hiess das also 10 neue Stempel in meinem Reisepass - wow.
In Kota Kinabalu buchte ich mich dann in ein relativ schoenes Hostel ein, wieder fuer 2 Naechte. Diesmal verbrachte ich meinen vollen Tag damit, von Morgens bis Abends auf der Insel Mamutik zu schnorcheln. Die Ausruestung, also Brille und Schnorchel hatte ich mir gekauft, da gerade sowas wie Boxing Day war, weil irgendein muslimischer Feiertag zuende gegangen war.
Das Schnorcheln war wieder mal einfach nur toll, denn auch hier gab es ein sehr schoenes Riff, welches zwar natuerlich nicht so gross war, wie das Great Barrier Reef, aber teilweise recht aehnlich aussah.
Leider holte ich mir nach etwa 4-5 Std im Wasser einen relativ starken Sonnenbrand, was das Rucksacktragen in den folgenden Tagen nicht gerade zu einem besonders angenehmen Unterfangen machte.

Der naechste Stopp sollte dann Sandakan sein.
Diese Stadt war bekannt durch das Orang-Utan-Rehabilitationscenter in der Naehe (mehr gibt es da aber leider auch nicht..).
Leider fand ich hier im Lonely Planet nur Hotels und so musste ich diesmal in eine etwas teurere Unterkunft ziehen. Dort ueber das Internet fand ich aber ein sehr guenstiges Hostel gleich um die Ecke und so checkte ich einen Tag spaeter wieder aus, um umzuziehen. Leider verschlief ich etwas und so war es nicht mehr moeglich, die Orang Utans zu sehen. Das machte ich dann am darauf folgenden Tag.
Ich nahm also wieder einen Bus, diesmal dauerte die Fahrt aber nur 30 min ;-)
Ich kam puenktlich um 5 vor 10 an, die Fuetterung sollte um 10 stattfinden. Also lief ich schnell zum Schalter, kaufte mir ein teures Ticket und verneinte natuerlich, eine Kamera dabei zu haben (das haette RM10 extra gekostet, ja schwimme ich denn in Geld??).
Dann ging es schnell am Eingangswaechter vorbei und ab zur Plattform, in deren Naehe die Orang Utans gefuettert werden sollten. Ausser mir waren noch ca 200 andere Menschen da, es war also ziemlich vollgestopft.
Sehr bald konnten wir dann auch den ersten kleinen Orang Utan sehen, der sich typisch affenartig ueber ein Seil auf die Fuetterungsplattform schwang. Kurz danach kamen dann auch seine Kumpels und bald waren 5 kleine Orang Utans auf der Plattform und machten sich ueber die dort ausgeschuetteten Fruechte her.
Nachdem der schlimmste Hunger gestillt war, fingen sie dann an, mit dem Essen zu spielen, was teilweise wirklich putzig war :)
Als die Fuetterung dann etwas spaeter vorbei war und sich die meisten Orang Utans wieder verkuemelt hatten, wurde es mir dann auch zu heiss und ich suchte ein wenig Schatten auf dem kurzen Track, der durch das Reservat fuehrte. Auf meinem Rueckweg wurde mir dann der Weg von einer grossen Affenfamilie (sahen ein wenig aus wie Paviane, war aber eine etwas andere Art) abgeschnitten. Erst war ich begeistert, denn es waren auch ein paar Jungtiere dabei, die noch sehr verspielt waren. Dann wollte ich aber irgendwann aber auch weiter.
Ich ging also immer wenn die Affen vom Weg runter gingen, oder sich etwas entfernten ein wenig vorwaerts, was mich nach einiger Zeit aber mitten in das Rudel reinbrachte, als die wieder auf den Weg zurueck kamen. Ploetzlich hatte ich den Rudelfuehrer vor mir stehen und 2 Weibchen mit Babys hinter mir!
Die Affen schien das nicht weiter zu stoeren, also ging ich langsam einen Schritt nach vorn, auf den etwa 1m grossen Boss zu. Das passte ihm aber ploetzlich gar nicht mehr und er fing an sich aufzurichten, mich anzufauchen und seine aeusserst grossen Zaehne zu zeigen. Dabei kam er ziemlich schnell auf mich zu!
Ich beschloss, dass Affen einen sicher fies verletzen koennen, also machte ich ein paar schnelle Schritte wieder zurueck in der Hoffnung, die beiden Weibchen nicht zu bedrohen, aber die machten den Weg frei und ich konnte wieder etwas zurueck, bis ich wieder ausser Reichweite war - noch mal Gleuck gehabt, ich hatte mich schon mit den Zaehnen von so einem Viech in meinem Arm gesehen!
So musste ich also wohl oder uebel warten, bis die Affen irgendwann beschlossen wieder in den Wald zu rennen.
Irgendwann taten sie das auch und ich konnte den Wald endlich verlassen.
Ich fand dann auch direkt einen Bus, mit dem ich wieder zurueck in die Stadt fahren konnte. Dort war uebrigens wieder Strassenmarkt, d.h. dass man gefaelschte Kleidung und Essen fast geschenkt bekommt. Ich kaufte mir also ein Glas Melonensaft und dazu 3 grosse Doughnuts fuer umgerechnet €0,50 und ging anschliessend wieder zurueck zu meinem Hostel.
Dort kaufte ich mir dann ausnahmsweise mal fuer 1 Std Internetzugang, um meine Weiterreise zu planen/buchen.

So, jetzt finde ich aber, damit habt ihr erstmal genug gelesen - und ich genug geschrieben ;-)
Als naechstes fahre ich dann nach Semporna, vor dessen Kueste einer der Top 5 Tauchspots der Welt liegt, viele sagen, der nummer 1 Spot! - mal gucken, ob ich mir da ueberhaupt einen Tauch-/Schnorcheltrip leisten kann, aber davon dann mehr im naechsten Post um Punkt 08:00 (und ich suche mir aus, in welcher Zeitzone ;-) ).


PS: Ich habe auch eine neue Handynummer fuer Malaysia: +60 (0) 109274079. Fragt mich aber nicht, was ihr machen muesst, um mich anzurufen, offenbar gibts da ein paar Schwierigkeiten^^

3 Kommentare:

  1. Ich bin mal wieder neidisch :D Du erlebst ein Abenteuer nach dem anderen mein größtes Abenteuer das Säubern der Restaurantküche ist :/ Dafür hab ich dann Spaß, wenn du schon längst wieder in .de bist...
    Und pass auf dich auf, nicht dass du dann irgendwann aus dem Krankenhaus bloggst, dass du von einem wilden Affen oder Tiger verprügelt wurdest :) Ansonsten blog mal mehr und lad mal ein paar Fotos hoch (und nicht nur so hässliche Fotos von mir aus Australien)!

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  2. Jo, wenn du loslegst kann ich wahrscheinlich nur vom grauen matschigen deutschland erzählen (ich glaube ich cancel meinen rückflug :D)
    Na ich Versuch ja vorsichtig zu sein, aber das Land macht es mir da nicht gerade leicht!
    Fotos kommen bald mal, wenn ich ne akzeptable Verbindung finde und meine unterwasserpics entwickelt sind. Bis dahin: Geduld ;)

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  3. Wehe dir!
    Du wirst hier dringenst gebraucht!

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