Sonntag, 10. Oktober 2010

Erster Post ohne Titel

Ach, dann bequehme ich mich dazu, nochmal etwas zu schreiben.
Ich habe meinen Trip in die Hochebenen von Vietnam soweit heil ueberstanden, auch wenn das nicht unbedingt immer zu erwarten war.

Der Highway am Anfang
Mein letzter Trip von Kon Tum nach Hoi An war... naja, lang. Gleichzeitig war es aber auch mit Abstand die schoenste Strecke, durch die ich bisher gefahren bin (ich wurde fast sagen allgemein, nicht nur in Vietnam). Auf einem Teil der Strecke musste ich etwa alle 5-10 Minuten anhalten, um Fotos zu schiessen - spaeter fuhr ich dann auch an wunderschoenen Wasserfaellen nur noch vorbei, weil ich sonst gar nicht mehr voran gekommen waere (das war uebrigens auch die Tour, bei der ich von Polizisten angehalten wurde, um mit ihnen ein Bier zu trinken^^)! Insgesamt fuhr ich etwa 11-12 std, bis mich dann wieder die Dunkelheit und ein kraeftiger Monsun ueberraschte.


Reisfelder

Wasserbueffel in einem Teich
Einer von 1Mio Wasserfaellen




Meine Sicht beim Fahren



Ich hatte es nur deshalb nicht geschafft, weil die Strassenfuehrung so seltsam und verwirrend war: ich musste naemlich eigentlich nach Osten vom Highway Richtung Kueste fahren. Stattdessen wurde ich aber erst nach Westen geleitet, wo ich nach 4 km in eine Stadt kam, von der aus ich fast um 180° drehen musste, um eine andere Strasse zu nehmen, die 4km zurueck und dann unter einer Bruecke unter dem Highway durchfuehrte und mich letztlich nach Hoi An bringen sollte. Wer braucht schon Rechtsabbiegerspuren?
Nach fast 12 std Fahrt war ich also schon matschig genug, dass ich das nicht mehr auf die Reihe bekam und so suchte ich Zuflucht in einer Tankstelle, als der Regen mich zu ertraenken versuchte.
Es wollte dann auch einfach nicht weniger werden, also bot mir die Familie, die die Tankstelle fuehrte, an, dort zu uebernachten.
Stellt euch das Ganze so vor: die Tanke hat die ueblichen Zapfsaeulen, man wird aber vom Personal betankt und zahlt das Geld direkt auf die Kralle. Da, wo sonst der Kiosk und die Kasse stehen, ist ein grosser offener Raum (eine Wand zu den Saeulen hin gibt es nicht), in dem 2 "Betten" und ein Sofa mit Tisch stehen.
Ich schlief also mit dem romantischen Blick auf die Zapsaeulen in einem Bett, welches nur mit einer duennen Bastmatte anstelle einer Matratze ausgelegt war (und ich schreibe bewusst nicht "ausgepolstert").
Aber immerhin kam hier kein Regen hin und warm war es eh.
Am naechsten Morgen sah die Welt auch gleich viel besser aus, mit Sonnenschein usw. Auch war der Weg ploetzlich recht einfach zu finden (es ist ein Vorteil, wenn man die Schilder auch sehen kann) und so kam ich wenig spaeter in Hoi An an.
In Hoi An selber gabs dann eigentlich nicht viel zu tun, also verbrachte ich meine Zeit damit, am Strand rumzuhaengen, oder durch die Stadt zu latschen.
Klingt nicht spannend, aber mir gefiel die Stadt einfach so gut, dass ich 3 Tage blieb ;)
Danach gings dann weiter nach Da Nang, der 4. groessten Stadt Vietnams. Ich fand es da aber so langweilig, dass ich mir fuer den naechsten Tag einen Bus zurueck nach Nha Trang nahm. Das war leider nicht ganz billig, weil ich mein Motorrad mitnehmen musste (das hatte ich in Nha Trang ja gemietet und zurueck fahren konnte ich nicht, weil der Weg zu weit war). Immerhin war es ein Bus mit etwas, das als Betten angepriesen wird. Das sind in Wirklichkeit einfach nur sehr weit zurueck gekippte Sitze, aber immerhin ist es moeglich, die meiste Zeit da drin zu schlafen, die Fahrt startete naemlich gegen 8 abends und wir sollten zwischen 5 und 6 morgens ankommen.
Klappte auch soweit und ich erreichte den Strand von Nha Trang gerade puenktlich zum Sonnenaufgang. Weil es im Bus keine Dusche gab, tat ich es den zahlreichen Vietnamesen (das ist definitiv ein Volk der Fruehaufsteher) gleich und sprang kurzerhand mit den ersten Strahlen ins Meer, welches schon erstaunlich warm war.
Nach einem sehr ausgiebigen Bad folgte eine sehr ausgiebige Trocknung in der Sommersonne unter einer Palme (bis mich ein Vietnamese auf die Kokosnuesse aufmerksam machte, die offenbar nicht ganz ungafaehrlich sind).
Als der Start in einen guten Tag erfolgreich abgeschlossen war schwang ich mich wieder aufs Motorrad und fuhr zu dem Hotel, wo ich es geliehen hatte. Weil es noch recht frueh war, lagerte ich dort erstmal nur mein Gepaeck ein und klapperte noch einmal meine Lieblingsstellen der Stadt ab (bzw. Lieblingsrestaurants ;) ).
Ich war verbluefft, dass vom Tag immernoch so viel uebrig war und da beschloss ich, einmal die nahegelegenen heissen Quellen zu besuchen. Da gabs dann nochmal die volle Droehnung Enspannung mit Schlamm-/Heisswasserbad, Mineraldusche usw.
Als ich dann zum Hotel zurueck kam, war ich so ausgeglichen, dass es mich nicht im geringsten stoerte, als ein ploetzlicher und ungewoehnlich heftiger Monsun das Dach des Hotels einriss und alles unter Wasser setzte (im betroffenen Raum stand das Wasser etwa bis zu den Knien und das entlud sich zu einem Grossteil ueber die Treppe in die Rezeption, wo ich wartete). Es machte mich nur etwas nervoes, als das Gewitter gleich ueber uns war und die Blitze nicht sehr weit entfernt. Ich wollte nicht unbedingt dort im Wasser stehen, wenn ein Blitz einschlug! Es passierte aber nichts weiter, war ja auch schon schlimm genug.
Mit etwa 1 Std Verspaetung kam dann mein Bus nach Saigon und ich hatte wieder eine dieser komfortablen Uebernachtungen vor mir.
Von Saigon aus buchte ich mir am naechsten Morgen dann auch gleich im Anschluss einen Bus nach Phnom Penh in Cambodia und das bereuhe ich ein wenig. Zumindest einen Tag Pause haette ich mir das schon goennen koennen: wundert mich nicht, dass ich nach dem Grenzuebergang erst in einen falschen Bus einstieg, nur weil der auch weiss war ;)
In Phnom Penh wurde ich dann gleich von einem Tuk-Tuk-Fahrer aufgeladen (Tuk-Tuks sind quasi Mofas mit Kutschen hinten dran - manche sind da sehr professinell umgebaut, es gibt aber auch welche nach der "Tesafilm-Methode"), der mich zu einem guenstigen Hotel bringen konnte.
Anschliessend verbrachte ich den Tag wieder mal mit Sightseeing und am naechsten Tag probierte ich mal die empfohlene Massage von blinden Masseuren aus. Und das war wirklich gut und mit etwa 3€ fuer eine Stunde auch gerade noch bezahlbar ;)
Anschliessend war ich leider nur so entspannt, dass ich die Oeffnungszeit der beruehmten Silberpagode im Koenigspalast verpasste. Naja, das wird halt morgen gemacht, bevor ich wieder weiter fahre.
Wohin? Mensch, das ist noch ein Tag hin, da will ich mich doch nicht so festlegen!! :D

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