Mittwoch, 18. August 2010

Ich muss dann mal wieder

...weiter bloggen, ansonsten komm ich nicht mehr hinterher. Schlechte Erfahrungen hab ich diesbezueglich ja schon gesammelt und diesmal hab ich beschlossen, zumindest ein bisschen daraus zu lernen.
Dann veroeffentliche ich mal wieder ein bisschen meines Privatlebens in den unberechenbaren Weiten des Internets (Mensch, wie ich mich fuer euch aufopfere!).
Es geht weiter mit Magnetic Island, nach Fraser und den Whitsundays bin ich naemlich ein bisschen Insel-Geil geworden. Wir liessen unser Auto also in Townsville (das ist glaube ich der nichtsagenste Name fuer eine Stadt, den ich je gesehen habe) und enterten die naechste Faehre nach Magnetic Island. Dort angekommen, machten wir uns wie schon so (sehr) oft auf schusters Rappen auf den Weg zu einem Ort, der auf der Karte doch gar nicht so weit weg war. Das tolle an Magnetic Island ist uebrigens, dass es eine bewohnte Insel ist, daher gibt es sowas wie Infrastruktur inklusive Busse (ok mit dem Plural habe ich mal wieder uebertrieben: es gibt einen Bus, der mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die Insassen durch die engen Kurven der Stadt und Bergpaesse befoerdert). Ein Tagesticket kostete $6 und das machte uns gluecklich, denn so war es uns moeglich $6 zu sparen!
Aber genug gealbert:

Unser Weg fuehrte durch einen der mikroskopischen Orte zum "Base" Hostel, welches direkt am Strand lag (und vermutlich immer noch liegt). Das "Hostel" bestand aus einem grossen Gelaende mit vielen kleineren Huetten; die groesste und erste Huette war auch die wichtigste: sie beherbergte Rezeption (30%) und Bar (70%). Die Bar war auch gleich am Strand gelegen, sodass wir endlich mal unser Bier am Strand unter Palmen geniessen konnten.



Natuerlich durften auch die Haengematten unter Palmen nicht fehlen und so kam es zu einem voll australischen Erlebnis, als ich mich in eine Haengematte legte, die von einem Kookaburra beaufsichtigt wurde.
Unser erster Tag war also nicht besonders Ereignisreich, das aufregenste war sicherlich, als wir versuchte in der Kueche Pfannkuchen in einer Pfanne zu machen, die zwar eine Antiklebebeschichtung hatte, allerdings von Kuechenbarbaren aus der ganzen Welt bereits mit Hilfe von Stahlwolle von ihrer schwarzen Beschichtung befreit worden war. Das Ergebnis war also ein wohlriechender Klumpen, der zum Essen nicht mehr ganz taugte - willkommen zurueck in Sydney 2009.



Am naechsten Tag hatten wir dann aber volles Programm: wir liehen uns Schnorchelequipment aus und stuerzten uns ins Wasser, um ein wenig an der bezaubernden Unterwasserwelt Australiens teilzuhaben. Beim ersten Versuch sahen wir aber ausser Sand nichts. Wir schnorchelten eine ganze Weile, aber die Landschaft wollte sich einfach nicht aendern.
Also zogen wir weiter zum naechsten Strand, wo es laut Karte ein Riff geben sollte - und siehe da: ploetzlich war die welt wieder bunt und bevoelkert! Es waren zwar nicht so viele Fische unterwegs, wie bei meiner Tour (vermutlich mangels Fischfutter), aber Korallen gab es trotzdem reichlich, sodass wir eine Weile blieben.

Als wir langsam entschieden, weiter zu gehen, liefen wir noch ein paar Stachelrochen ueber den Weg. Genauer gesagt, traten fast drauf, weil diese in der Regel die Ansicht vertreten, dass sich selbst im Sand zu vergraben wahnsinnig cool ist (wenn das stimmt, sind Stachelrochen eine der coolsten Lebewesen dieser Erde).
Wieder an Land gekommen, liefen wir auch noch gleich diesen interessanten schwarzen Kakadus ueber den Weg, die sehr damit beschaeftigt waren, Fruechte, die sie auf dem Boden gefunden hatten, mit dem Fuss zu halten, um sie ganz zivilisiert fressen zu koennen.

Am naechsten Strand gab es dann ein paar tueckische Unterwasserfelsen, in denen ein paar kleinere Fische Zuflucht suchten, weil sie wussten, dass sich groessere Lebewesen (wie neugierige Menschen) an den scharfkantigen Muscheln schnell die Haut aufrissen. Manu passierte genau das und mir fast.
Als Manus Finger also nicht aufhoeren wollte zu bluten, verliessen wir die gemeinen Felsen wieder (zur grossen Enttaeuschung des anrueckenden Haigeschwaders) und Manu wurde von einem gluecklichen Lifeguard gerettet, indem er 2 dicke Pflaster verpasst bekam (das war vermutlich das einzige, was der Guard an diesem Tag zu tun hatte^^).

Damit war das Schnorcheln fuer den Tag eh vorbei, weil das auch das letzte Riff gewesen war, was noch in Reichweite war.
Weil wir aber noch nicht zurueck wollten und zwei so wissbegierige Abiturienten sind (der war gut, oder? ;) ), machten wir noch eine kleine Bushwanderung zu einem nahegelegenen historischen Militaerstuetzpunkt aus dem 2. Weltkrieg. Zur allgemeinen Bildung, mein Blog soll schliesslich auch lehrreich sein: Australien wurde in den 40ern von Japan angegriffen und es drohte eine Invasion. Daher wurde auf Magnetic Island ein Stuetzpunkt errichtet, um die Feinde frueh genug erkennen und abwehren zu koennen - jedenfals so in der Art, ich habe mir die Schilder nicht wirklich durchgelesen ;).

Wir schauten uns also das an, was von den Ruinen uebrig geblieben war (viele der Haeuser waren aus Holz gebaut worden und konnten den zahlreichen Buschfeuern nicht viel entgegensetzen) und bewunderten ein wenig die Aussicht. Auch auf unserem Reuckweg mussten wir staunen, denn der Koala, den wir gesichtet hatten, war ploetzlich weg - was fuer ein sportliches Exemplar (ich hatte vorher noch nie einen Koala gesehen, der sich ueberhaupt bewegt hatte)!
Noch mehr Bildung: Koalas fressen nur die Blaetter von bestimmten Eukalyptusbaeumen. Weil diese aber leider giftig sind und nur wenig Energie liefern, verbrauchen Koalas fast die gesamte Energie, um den Koerper zu entgiften. Daher schlafen sie etwa 20 Std am Tag - ich finde das ziemlich weise!

So, als wir so viel Bildung nicht mehr aushalten konnten, gingen wir zurueck zur Haltestelle und quetschten uns im Oelsardinen-Style zwischen die anderen Touris und liessen uns zurueck zum Hostel fahren.
Dort gaben wir punktlich um 16:45 unser Equipment wieder ab (nachdem wir um 10:00 eigentlich schon laengst ausgecheckt hatten) und machten uns wieder auf den Weg zur Faehre. Unser tolles $30 Zelt mussten wir uebrigens da lassen, weil die Stangen unter dem Gewicht meines trocknenden Schlafsackes zusammengebrochen waren. Dabei hingen an dem Zelt so viele schoene Erinnerungen ;(

Am Abend kamen wir dann auch wieder in Townsville an (nach einem weiteren wunderschoenen australischen Sonnenuntergang ueber dem Meer), wo wir von unserem Auto mit einem gluecklichen Freundengekreisch begruesst wurden (irgendwas stimmt scheinbar mit dem Keilriemen nicht, aber nach 10 min Fahrt war alles wieder ruhig).
Also ging es gleich weiter gen Norden Richtung Cairns!

1 Kommentar:

  1. Ja, Magnetic Island war auf jeden Fall cool. Super Artikel, ich schreib dann einfach selbst keinen mehr und verlinke einfach ;) Um das Zelt bin ich nicht wirklich traurig, dafür bin ich zu oft nass geworden da drin...

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