Mittwoch, 14. Juli 2010

Heute: Natur!

Da bin ich wieder!
Ich starte mal mit einer kleinen Anekdote:
Wie ihr ja wisst, habe ich mir schon vor einiger Zeit mit Manu ein Auto gekauft. Anfangs (ich hole gerade aus: das ist jetzt schon ewig her) wusste ich allerdings nicht ganz wo hin mit der Karre, denn mit den Parkplaetzen ist das immer so eine Sache in Sydney. Also schmiedete ich einen genialen Plan: Ich wartete vor dem Tor unserer Tiefgarage (im absoluten Halteverbot), bis einer rein oder raus wollte. Als er das Tor oeffnete, fuhr ich einfach in die Garage rein. So einfach geht das^^. In der Garage selber musste ich jetzt einen Parkplatz finden, das Problem bestand allerdings darin, dass an allen Plaetzen ein Schild hing, welches so einen Quatsch erzaehlte, wie "Privatparkplatz" oder "Hier darf nur xxx 123 parken", oder aehnliches. Manche plaetze waren aber auch mit einer Kette abgesperrt und das war meine Chance: ich fand einen Platz, auf dem die Kette diagonal aufgespannt war, wenn ich also vorsichtig fuhr, konnte ich fast ganz rein fahren, bevor die Kette ueber das Auto scheuerte.
Fuer mich war das perfekt, denn das Auto hatte einen Parkplatz, den offenbar niemand benutzte.
Als ich aber nach ein paar Tagen das Auto checkte, sah ich, dass jemand meine Scheibenwischer hochgeklappt hatte - fand ich etwas mysterioes, was sollte das heissen? Etwas verwirrt klappte ich die Wischer wieder runter und ging wieder nach oben. Als ich das naechste mal nach meinem Auto sah, fand aber ich eine Notitz, die mich aufklaeren sollte: "Dies ist ein Privatparkplatz, bitte den Wagen umstellen. Ihr Nummernschild wurde notiert, das naechste mal werden wir Ihr Auto abschleppen lassen. Das Gebaeudemanagement" - oder so aehnlich.
Erst war ich etwas erschrocken, aber dann siegte die Stimme der Logik: die Garage ist sehr niedrig und die Kurven so eng, dass man selbst mit normalen Autos aufpassen musste, wie sollte da ein grosser Truck zum abschleppen reinpassen?
Gerade als ich ueber die offensichtliche Dummheit des Managements lachen wollte, erinnerte ich mich an eine andere Nachricht, die ich an einem Parkplatz gesehen hatte: "Entschuldigung, ich habe keinen Platz finden koennen, weil mein Parkplatz zugeparkt war. Bitte geben Sie mir meine Nummernschilder wieder. Mobile: 04xxxxxxxx".
Die Menschen waren scheinbar zu allem bereit und ich wollte mein Auto nicht ohne Nummernschilder oder mit einer Kralle am Rad (oder beides) wiederfinden!
Also suchte ich mir lieber einen anderen Platz - diesmal fand ich einen ohne irgendwelche Notitzen dran. Dort stand ich eine Weile gut, bis irgendwann auch dort jemand die Wischer hochklappte. Ich wartete also bis Phase 2 und siehe da: ein paar Tage spaeter fand ich wieder einen Zettel, diesmal von Privat. Also parkte ich wieder woanders, dieses Spiel ging dann etwa 1-2 Monate ziemlich gut :-)
Es kam dann aber schonmal vor, dass ich mein Auto auch mal brauchte, und da wurde mir die Schwachstelle meines Plans bewusst: wenn keiner gerade rein oder raus wollte, war ich in der Garage gefangen! War einmal ziemlich peinlich, als ich mit Freunden Essen gehen wollte und ich mich anbot zu fahren. Wir stiegen also alle ein, ich fuhr hoch und dann warteten wir. Und warteten. Und warteten. Letztlich musste ich wieder zurueck und einparken, weil keiner kam.
Das zweite Mal, als ich bloed da stand, war, als ich Manu vom Flugplatz abholen wollte und ich hochfuhr und wieder ewig wartete. Irgendwann erfuhr ich dann, dass das Tor kaputt war und man es zu der Zeit gar nicht oeffnen konnte! (Deshalb waren also nur so wenige Autos in der Garage...) Dumm gelaufen.
Zu allem Ueberfluss konnte ich Manu auch nicht anrufen, weil er noch gar kein australisches Telefon hatte, und Telepathie konnten wir beide nicht. Nach gefuehlten 20 Jahren rief er mich dann endlich an und ich konnte ihm die Situation erklaehren. Letztlich musste er dann ein Shuttle nehmen, was etwas teuer war, aber immer noch besser als ein Taxi.
Naja, um es auf den Punkt zu bringen: so geil war das mit der Garage doch nicht. Die Idee einen Platz zu mieten verwarf ich auch schnell, weil mir die Bequemlichkeit keine $150/Monat wert war (immerhin bin ich ein Backpacker und Backpacker mieten nicht einfach Parkplaetze).
Also fragte ich ein wenig rum und es stellte sich heraus, dass in einem Viertel, etwa 1 km von unserer Wohnung zwei Strassen mit freien Plaetzen existierten.
Leider wussten das ausser mir wohl auch die meisten Menschen im Umkreis von 3 km, bei ca 40-50 Plaetzen muss man da schon etwas Glueck haben. Hatte ich leider nicht.
Meine Suche nach einem anderen Platz fuehrte mich letztlich in eine kleine Strasse, etwa 4 km von meinem Haus entfernt, viel zu weit weg, um das Auto noch entspannt nutzen zu koennen, ausserdem fand ich es beim naechsten Mal fast nicht wieder. Aber: der Platz war umsonst.
Naja, irgendwann fand ich heraus, dass nachts immer mehrere Plaetze in der anderen Strasse frei waren, das enspannte die Situation wieder etwas und ich konnte auch mal Freunde zum Flughafen fahren (auch dann wenn es mal etwas schneller gehen musste ;-) ), oder von dort abholen - Yeah bin ich cool :D.

So, ich fand das war eine wesentliche Information, die unbedingt geschrieben werden musste. Fuer alle, die immer noch weiter lesen, geht es jetzt zum eigentlichen Thema des heutigen Beitrags weiter: unsere Ausfluege (mit dem o.g. Auto) in umliegende Nationalparks, die da waeren: der Ku-Ring-Gai Chase National Park und die beruehmten Blue Mountains.
Den Ku-Ring-Gai Chase National Park (ich glaube ich schreibe nichts ueber den, der Name ist mir einfach zu lang... ><) haben wir relativ zufaellig entdeckt, als Phil, Jo und ich quasi ein letztes Mal zusammen irgendwo hinfahren wollten. Ein Blick in die Backpackerbibel namens Lonely Planet verriet uns, dass der K.C.N.P. in der Naehe lag und wohl auch ganz nett sei. Also gings auch gleich los um eben diesen Park zu erkunden. Wir fanden ein paar wirklich schoene Spots in diesem Park und hatten einen tollen letzten Ausflug. Also dachte ich mir, als Manu immer weiter quengelte, er wolle mal ein bisschen in die Natur, dachte ich mir, es sei keine schlechte Idee mit ihm und Dai (unser japanischer Mitbewohner) dort auch einmal hinzufahren. Und siehe da: es war wieder ein toller Tag. Diesmal fanden wir sogar ein paar Punkte, zu denen ich vorher nicht gegangen war, und die uns mit atemberaubender Aussicht begruessten. Ich hab hier mal ein paar Fotos fuer euch: (Weil Flickr nicht so viel Speicherplatz bereit stellt, heute noch mal die altmodische Methode)














Ihr seht, der K.C.N.P. hat innerhalb nur eines Tages viele schoene Fotos produziert.
Bevor es jetzt uebergangslos zu den Blue Mountains geht, noch eine kurze Hintergrundinformation:
Diesmal waren Manu und ich nur zu zweit, es war also wieder Extremwandern angesagt...
So stuerzten wir uns also nur mit Lendenschurz und Kompass (gut, und ein paar weiteren Sachen ;-) ) in den riesigen Nationalpark der Blue Mountains. Wir kauften uns natuerlich eine Karte der Umgebung, in der die besten Wege.

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Viel zu spaeter Nachtrag:
Ich muss mich leider kurz fassen, weil ich gerade wenig zeit habe. Erklaerung folgt im naechsten Post. Aber meine Freunde auf Facebook koennen schon fleissig Fotos von den Blue Mountains bewundern (was auch schon pflichtbewusst getan wurde - ich danke dafuer :D). Fuer alle anderen muss ich wohl oder uebel an die Konkurrenz verweisen: den Blog von Manuel (Erklaerung an nicht Eingeweihte: ein Kumpel aus der Schule, den ich hier her ueberredet habe).

Den Link findet ihr hier:
http://manni.dronf.net/blog/

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