Sonntag, 14. März 2010

Kapitel 4: Jobsuche in Melbourne

Als wir abends in Melbourne ankamen, war es schon zu spaet noch nach Hostels zu suchen. Da Philipp schon vorher in Melbourne gewesen war, wusste er genau, wo wir am besten uebernachten und essen konnten und fuhr uns zu einem alten Konvikt, das neben einem Park stand, in dem wir zelten konnten. Im Park fanden wir sogar einen Wasserspender, neben dem wir kurz entschlossen unser Zelt aufschlugen. Zu dieser uhrzeit war im Park auch keiner mehr, weshalb es wohl kein Problem war, dass wir dort campten. Erst am naechsten Morgen guckten die ersten Jogger etwas befremdet, als wir verschlafen aus dem Zelt krabbelten und uns am Wasserspender die Zaehne putzten. Wie schon vorher brachen wir schnell unser Zelt ab und brachten es zurueck ins Auto, wo Philipp und Tristan auch gerade aufwachten.
Im Konvikt gab es dann eine Art Cafe, wo es morgens ein Fruehstueck gab und ab dem Mittag ein Buffet und das beste an allem: es lief auf Spendenbasis, man zahlte also so viel man wollte. Es war also fuer uns eine Moeglichkeit, trotz sehr begrenztem Budget doch noch gut - nein, sehr gut! - essen zu koennen. Nach dem Fruehstueck fuehrte Philipp uns zu einem Hostel, wo er vorher gewohnt hatte, aber dort war schon alles voll. Also liefen wir los Richtung Innenstadt, um nach Hostels zu suchen, waehrend Philipp weiter nach Sorrento fuhr, wo er Freunde treffen wollte. Uns wurde gesagt, dass in Melbourne nie kontrolliert wurde, also fuhren wir die 6 km lieber mit der Bahn; wie es kommen musste, wurden wir auf unserer 2. Fahrt am Tag darauf auch gleich erwischt, aber es gelang uns, uns fuer Touristen auszugeben, die kaum Englisch sprechen und ueberhaupt keine Ahnung hatten. Obwohl wir jedes Wort der Schaffner erstaunlich gut verstanden, kamen wir damit durch und mussten nur das Ticket nachloesen.Die Hostelsuche stellte sich dann als schwieriger heraus, als gedacht. Den Grund erfuhren wir dann recht schnell: es waren gerade die Australien Opens am laufen, daher waren alle Hostels vollgestopft mit Tennisfans - klasse.Gegen Ende des Tages fanden wir dann aber doch noch ein Hostel: es lag noch halbwegs zentral, relativ edel, sauber und vor allem aber teuer! Wir waren aber auf Duschen angewiesen, wir wollten uns ja bewerben gehen, also mussten wir in den sauren Apfel beissen und 34$ pro Nacht bezahlen, eigentlich war 20$ unser gewaehltes Maximum. Nach 2 Tagen erweiterten Fabian und ich um eine weitere Nacht, waehrend wir Tristan, der nicht bezahlte, unter unserem Bett versteckten. Als uns das aber zu teuer wurde, ueberbrueckten wir den letzten Tag, bis die AO vorbei waren, indem wir zu 3. im 2-Mann-Zelt schliefen - das ist unbequem, aber moeglich.
Zum Glueck bekam ich dann von Eva und Marina, die auch gerade in Melbourne waren, den Tip, ins Arthouse einzubuchen, dort zahlten wir nur 20$ pro Nacht. Der 2. Vorteil war, dass unten eine Bar war, wo jeden Abend unterschiedliche Liveacts stattfanden, fuer die wir als Bewohner nichts Zahlen mussten.Anstatt uns aber zu vergnuegen, sah unser Taegliches Programm von Anfang an eigentlich so aus, dass wir mit unseren etlichen Lebenslaeufen durch die Stadt zogen und uns auf irgendwelche Jobs bewarben - egal ob Cafe, Baeckerei oder Fabrik, wir probierten es einfach ueberall.Irgendwann kam ich in eine Doenerbude und gerade, als der Chef mir erklaerte, dass er keine freien Stellen haette, sah ich, wie auf einem waagerechten Doenerspiess eine Taube sass und sich am Grill waermte - ich war kurz davor, mich als Kammerjaeger anzubieten. Naja, nach etwa einer Woche hatten wir so ziemlich alle Laeden im Umkreis von 10 km durch (auch den einen oder anderen vielversprechenden) und die Lust auf Melbourne war uns vergangen.Weil die Bueros unserer Organisationen dort waren und wir uns zunaechst in der Grossstadt die besten Chancen ausrechneten, beschlossen wir wieder nach Sydney zu reisen. Mangels Geld diesmal per Anhalter.

2 Kommentare:

  1. So wie sich das anhört, bist du zumindest gut aufs Studentenleben mit nicht so viel Geld vorbereitet... ;) Wünsch dir noch viel Erfolg bei der Jobsuche und drück dir auch sonst die Daumen!

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  2. Ich hoffe doch, dass man als Student nicht mal zwischendurch obdachlos ist :P#

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